Jambo2018

Jambo2018_01

Titel
Inhalt
Eulen im Reich der Goldgräber
Wo ist Elvira?
Kito auf Kuschelkurs
Die letzten ihrer Art
Einsatz für den Artenschutz
Tierisch viel los!
Indians spielen mit Löwen
Poster
Eine bemerkenswerte Dame
Der Gemütliche
Schiff Ahoi!
Frühstück bei Bauer Meyer
Mehrfach gut!
Gut gebrüllt, Löwe!
Die Herrin des Regenwalds
Für kleine Rate-Füchse
Letzte Seite

JAMBO! · Frühjahr 2018 Inhalt 04 10 12 24 30 Zoofreunde Hannover e.V. finanzieren neue Voliere Die letzten ihrer Art 25.821 Arten auf der Roten Liste als gefährdet eingestuft 04 Eulen im Reich der Gold gräber 10 12 20 24 Schiff Ahoi! Neue Robbenshow in Yukon Bay Einsatz für den Artenschutz Der Erlebnis-Zoo unterstützt Projekte auf der ganzen Welt Eine bemerkenswerte Dame Elefantenkuh Indra feierte im Januar ihren 45. Geburtstag 30 Die Herrin des Regenwalds Mit Panorama-Leiterin Wiebke Janßen in AMAZONIEN 34 Impressum Liebe Leserinnen und Leser, am 3. März haben wir hier im Zoo den Artenschutz- tag gefeiert. Dieser Tag erinnert an den Abschluss des Washingtoner Artenschutzabkommens, das den Handel mit bedrohten Tier- und Pflanzenar- ten regelt oder verbietet. Unsere Partner Rettet den Drill, Hannover summt!, die Zoofreunde und der Zoll waren hier, um Sie über die verschiedenen Möglichkeiten des Artenschutzes zu informieren. Unsere Scouts haben Ihnen bei Führungen die Arten- schutzprojekte des Zoos nähergebracht und Ihnen erklärt, wie sich Zoos im Allgemeinen für bedrohte Arten einsetzen. Sollten Sie nicht da gewesen sein: In dieser Jambo! stellen wir Ihnen unsere weltweiten Projekte ab Seite 12 noch einmal ausführlich vor. Ab dieser Saison kann auch jeder Zoobesucher ganz aktiv mithelfen, unsere Projekte im Freiland zu unterstützen – mit dem Artenschutz-Euro. Wer möchte, kann mit dem Artenschutz-Euro, der zu 100 Prozent in unsere Projekte fließt, online oder an den Kassen zum Artenschützer werden. Die Zoos dieser Welt helfen übrigens nicht nur finanziell, sie stellen auch Personal, Fachwissen und Sachgüter von medizinischen Geräten bis zur Dienstkleidung für die diversen Projekte zur Verfügung. Wussten Sie, dass durch die Zoos weltweit jedes Jahr insgesamt 350 Millionen Dollar in den Artenschutz fließen? Und mit Ihrer Hilfe können wir noch mehr leisten. So haben wir seit 2018 ein weiteres Projekt, das wir unterstützen möchten: „Save the Rhino“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Nashörner Afrikas und Indiens für die nächsten Generationen zu erhalten. Mit unserem neuen Nashornbullen Kito vor Augen, den wir Ihnen auf Seite 8-9 vorstellen, schließen wir uns dem mit aller Kraft an. In unseren neuen Shows in der Showarena und in Yukon Bay geben wir Ihnen übrigens zudem Tipps, wie jeder von uns mit kleinen Mitteln dazu beitragen kann, unsere Umwelt zu erhalten. Wir freuen uns auf eine neue Zoosaison mit Ihnen! Andreas M. Casdorff Geschäftsführer

Bedroht: Schneeeulen Eulen im Reich der Gold gräber Zoofreunde Hannover e.V. finanzieren neue Voliere Schneeeulen sind mit ihrem weißen und weiß-braun-ge- sprenkelten Gefieder perfekt in der arktischen Tundra getarnt. Für das Leben in eisiger Kälte sind sie bestens ausgerüstet. Und dennoch sind sie bedroht: 2017 wurden die Schneeeu- len auf der Roten Liste der Weltnatur- organisation IUCN erstmalig als „ge- fährdet“ eingestuft. Im Erlebnis-Zoo erhält die bedrohte Eulenart jetzt ein neues Gehege und damit noch mehr Aufmerksamkeit. im Wandel. Im Mai soll das neue Eu- lenreich bezugsfertig sein. Bauvorbe- reitend wurde zunächst die Wegefüh- rung verändert – der Weg führt künftig vom Marktplatz in Richtung der Gold- wasch-Rinnen und bringt dort die ge- genüberliegende große Fensterfront zur Meeresbucht mit Blick auf die Eis- bären noch besser zur Geltung. Folgt man dem langgezogenen u-förmigen Weg weiter, geht es direkt zur großen Eulenvoliere. Seit Januar ist das Areal rund um den hölzernen Wasserturm in Yukon Bay Und die hat, wie jedes Gebäude in Yukon Bay, natürlich ihre eigene Ge- schichte: In der ehemaligen Goldgrä- 4 · Jambo! · Frühjahr 2018 berstadt haben sich die Schneeeulen im alten Wasserturm mitsamt anlie- gendem Materiallager eingenistet. In dem Lager unter der Wasserrinne stapelt sich noch immer das Werk- zeug der Goldgräber – jetzt bieten die Holzfässer, Werkzeuge, Kisten und Feuerholz den Eulen beste Sitzmög- lichkeiten. Auf dem einst festgetrete- nen Schuppenboden haben sich Gras und Büsche ausgebreitet und geben den Vögeln Rückzugsmöglichkeiten. Durch die alte Abdeckung des Mate- riallagers sind längst Bäume gewach- sen und teilweise schon wieder umge- stürzt, die lockere Erde zwischen den Baumwurzeln nutzen die Vögel für ein federreinigendes Sandbad. Und auch die alten Fässer haben eine neue Funk- tion als Bruthöhlen. Zudem kommt noch mehr Schwung in das ideal ein- gerichtete Eulenreich im Goldgräber- lager durch zwei neue Mitbewohner, mit denen die Schneeeulen vergesell- schaftet werden: Bartkäuze. Die gro- Strenger Blick: Bartkauz ßen grauen Eulen beeindrucken durch einen imposanten Gesichtsschleier und ihren durchdringenden Blick. Im Gegensatz zu den bodenbrütenden Schneeeulen sind Bartkäuze Waldbe- wohner, die sich auf Bäumen wohl füh- len, so dass sicher bald jede Ebene des Eulenreiches besetzt sein wird.

Jambo! Info Tierisch aktiv Weitere Informationen über den Verein der Zoofreun- de und ihr Engagement für den Zoo und den Arten- schutz finden Sie auf www.zoofreunde-hannover.de Erster Spatenstich: Zoofreunde Tomas Klingemann, Christian Wagner, Frank-Dieter Busch und Geschäftsführer Andreas M. Casdorff (von links) Die neue Präsentation der Eulen in Yu- kon Bay ist ein Projekt des Vereins der Zoofreunde Hannover e.V. „Wir haben uns gedacht, dass man die Eulen mehr ins Rampenlicht setzen sollte“, erklärt Christian Wagner, der Vorsitzende der Zoofreunde. Der Verein suchte im vergangenen Jahr anlässlich seines 50jährigen Bestehens ein Projekt im Zoo, das er aus vereinseigenen Mit- teln finanzieren könnte. Insgesamt 150.000 Euro standen als Spende an die Zoostiftung Region Hannover zur Anbau: Eulengehege im „Materiallager“ neben dem Wasserturm Dann ging es an die Planung. Die Zoofreunde und das Zooteam über- legten gemeinsam, wie eine Ver- größerung der Voliere optisch in die Kanadalandschaft passen könnte. Da der Wasserturm und die Goldwasch- Rinnen als Thema vorgegeben waren, waren sich alle bei der Anmutung ei- nes alten Materiallagers der Goldgrä- ber schnell einig. „Der Zoo hat dann eine Skizze angefertigt, die wir unse- ren Mitgliedern in der Jahreshaupt- versammlung vorgestellt haben. Bei der Abstimmung gab es keine einzige Gegenstimme“, erinnert sich Christian Wagner. Am 12. März setzten die Zoofreunde gemeinsam mit Zoodirektor Andreas M. Casdorff schließlich den ersten symbolischen Spatenstich für ihr Eu- lenreich in Yukon Bay. „Wir danken den Zoofreunden herzlichst, dass das Eulenreich in Yukon Bay durch ihr En- gagement ein echter Hingucker wird und wir dadurch noch besser über die Biologie der Vögel und ihre Bedrohung informieren können“, so Casdorff. Verfügung, die aus einer Erbschaft und Einnahmen der verschiedensten Aktionen der engagierten Zoofreunde stammen. „Der Zoo war von unserer Idee sofort begeistert“, erzählt Chris- tian Wagner, „die Veränderung des Eulenreiches stand dort schon lange auf der Zoo-Wunschliste.“ Da guckst du: Schneeeulen-Nachwuchs Jambo! · Frühjahr 2018 · 5

Wo ist Elvira? In drei neuen Shows treten die Tiere für den Artenschutz auf Elvira ist vieles: Überlebens- künstler, Allesfresser, Extrem- Sprinter. Sie ist Superwoman in glänzend braunem Umhang, aus- gerüstet mit einem extrem robusten Immunsystem, blitzschneller Reakti- – und werden immer da sein, als letzte überlebende Tierart. Es sei denn, die Menschen setzen sich endlich mehr für den Schutz der Arten und ihrer Le- bensräume ein. Genau darum geht es in den neuen ken mitgeben, aber auf motivierende Art.“ Elvira dient dabei als neues Mas- kottchen, tritt in allen drei Shows auf und sieht mit ihren großen Augen ein- fach zum Knuddeln aus – wenn sie sich denn endlich mal blicken lässt. Um die Wartezeit zu verkürzen, geben Tarun, Ramirez, Suelita & Co. ihr Bes- tes. Lannerfalke Karim landet sicher auf dem Falkner-Handschuh, den ein Besucher tragen darf und bleibt sitzen. „Karim ist mit 21 Jahren unser Senior, das nutzt er manchmal schamlos aus und lässt sich gerne tragen“, schmun- zelt Angela Kruth. „Er weiß ja, dass er hier liebevoll betreut wird.“ Weniger gut hatten es die Wanderfalken, die durch den Einsatz des Insektengif- tes DDT in den 60er und 70er Jahren schon fast ausgerottet waren. „Nur durch größte Anstrengungen der Falk- ner gibt es heute wieder einen Bestand von 1.000 Brutpaaren in Deutschland.“ Ähnliche Schicksale teilten der Kalifor- nische Kondor, der Affenadler und der Bartgeier – sie alle konnten gerettet und nicht zuletzt durch die Hilfe der Zoos wieder in ihren Lebensräumen angesiedelt werden. Gut getarnt: Elvira, der unbekannte Superstar onsfähigkeit und Lauschern, die Flöhe husten hören. Aber vor allem ist Elvi- ra eines: Nicht da. Ein Superstar lässt eben gerne auf sich warten. Shows. „Wir möchten unsere Gäste für den Artenschutz begeistern“, er- klärt Tiertrainerin Angela Kruth, „wir möchten ihnen etwas zum Nachden- In locker-sympathischer Art stellen die Tiertrainer ihre Schützlinge vor. Sie verraten, was die Tiere „echt le- cker“ finden und scheuen nicht davor Neu im Team: Nasenbär Nino Drei neue Shows hat das Team der Showarena über die Wintermonate konzipiert und mit den Tieren trai- niert. Während Blaubussard Ramirez gekonnt so dicht über die Köpfe der Besucher fliegt, dass der Windhauch die Frisuren verwuschelt, und Nasen- bär Suelita imponierend elegant auf Bäume klettert, glänzt Elvira weiterhin durch Abwesenheit. Was untypisch ist, denn Elvira und ihresgleichen sind ei- gentlich immer da, waren immer schon da – bereits seit 400 Millionen Jahren 6 · Jambo! · Frühjahr 2018

Showbesprechung bei Minusgraden: Angela Kruth, Henrik Voges, Kerstin Decker, Revin Meyer und Ilona Wichmann (von links) zurück, auch selbst mal einen Wurm zu verspeisen. Sie begeistern mit Fakten über die besonderen Fähigkeiten und Sinnesorgane der Tiere. Wer hat schon eine Vorstellung davon, dass ein Wan- derfalke mit 360 km/h im Sturzflug das schnellste Tier der Welt ist? Dass die Eier von Bienenelfen gerade einmal so groß sind wie ein Tictac (und was eigentlich sind Bienenelfen?). Schon gewusst, wie gut ein Greifvogel se- hen kann, wie intelligent Papageien und Karakaras sind, aus welcher Ent- fernung Stinktiere Leckereien riechen? Oder – Hand aufs Herz – wer weiß, warum Eulen und Greifvögel Stinktiere zum Fressen gernhaben? Die drei neuen Shows in der Show- arena begeistern durch die charman- Flink unterwegs: Gürteltier Fred te und liebenswerte Vermittlung fas- zinierender Fakten. Und sie stimmen nachdenklich. Denn die Tiertrainier erzählen ebenso engagiert, wie es in freier Wildbahn um die Tiere bestellt ist: „Wir thematisieren den Regen- waldabbau, Umweltzerstörung, Müll- produktion und deren Einfluss auf unsere Nahrungskette. Wir erklären aber auch, was die Zoos dieser Welt tun, um die Tiere zu schützen und wie jeder einzelne unserer Besucher hel- fen kann.“ Und dann hat Elvira endlich ihren Auftritt und erobert das Publikum im Sturm. Als Maskottchen und als Mahn- mal: Wenn alle ein wenig mithelfen, bleibt Elvira nicht allein zurück. Star im Anflug: Blaubussard Ramirez Jambo! Info Wer Elvira und ihre Verwandten kennenlernen möch- te, trifft sie in den drei neuen Shows zu folgenden Uhrzeiten in der neugestalteten Showarena bei der Streichelwiese „Sambesi Kraal“: 11:30 Uhr: Wer ist eigentlich Elvira? 13:30 Uhr: Echt lecker! 15:45 Uhr: Kaum zu glauben… Neu im tierischen Staraufgebot sind übrigens auch Falkland-Kakara Pebble-Grace und Nasenbär Nino. Einfach umwerfend! Jambo! · Frühjahr 2018 · 7

Kito auf Kuschelkurs Neuer Nashornbulle lebt sich ein In den vergangenen Wochen war irgendwie etwas anders bei den Tierpflegern am Sambesi: Auffällig häufig steuerten sie zielstrebig in Rich- tung Nashornstall und verschwanden mit Äpfeln und Bananen in der Hand für einen Moment darin. Sie alle woll- ten nur das eine: Bester Freund von Kito werden! Mit dem leckeren Obst, lieben Worten und einer Extra-Portion Aufmerksamkeit, versüßte das Team dem neuen Nashornbullen seine erste Zeit im neuen Zuhause. Im November ist Jungbulle Kito aus dem dänischen Ree Park Safari in Ebeltoft nach Hannover gezogen – mit der Mission Arterhaltung im Gepäck, denn Spitzmaulnashörner gelten als vom Aussterben bedroht. Das neunjährige Männchen konnte in Dänemark noch nicht für Nach- wuchs sorgen – was keineswegs an ihm lag. „Ein anderer Bulle hatte die Nashornkühe einfach schon vor ihm um den Finger gewickelt und ihm klar gezeigt, dass er die Weibchen nicht mit Kito teilen wird“, berichtet Tierpfleger Markus Köchling. Das Europäische Erhaltungszuchtprogramm (EEP) suchte nach einem neuen Zuhause für den Bullen – mit weiblicher Ge- sellschaft – und wurde in Hannover fündig. „Mit Sany kann er jetzt seine ersten Erfahrungen mit der Damen- welt sammeln ohne einen Konkur- renten um die Gunst des Weibchens“, schmunzelt Tierpfleger Köchling. 8 · Jambo! · Frühjahr 2018

Freundschaftsgabe: Fred Seifert und Petra Karzauninkat bringen Leckereien Schon bei seiner Ankunft zeigte sich die Nashorndame schwer interessiert an dem Neuen. Neugierig reckte sie den Kopf und schnupperte nach dem fremden Duft in ihrem Stall. Bis Kito und Sany sich aber richtig kennen- lernen können, geben die Tierpfleger dem Bullen viel Zeit, sich in Ruhe einzuleben, und Stall und Außen- anlage genau unter die Nase zu neh- men: „Nashörner können nicht gut gucken, sie erkunden ihr Revier über den dafür umso besseren Geruchs- sinn“, weiß Tierpflegerin Petra Kar- zauninkat. Mit jedem Tag wird der junge Bulle sicherer und selbstbewusster, zeigt sein stürmisches Gemüt, aber auch eine ganz sanfte Seite. „Kito ist un- glaublich verschmust!“, berichten die Tierpfleger. „Er kommt an und stellt sich seitlich zu uns. Wenn wir anfan- gen ihn zu streicheln oder mit einer Bürste zu schrubben, genießt er das richtig und legt sich hin, damit wir besser an alle Stellen drankommen.“ Neben den ausgiebigen Streichelein- heiten zeigt Kito noch eine weitere Leidenschaft: „Er hat einen wirklich gesunden Appetit“, berichtet Petra Karzauninkat. Neben großen Bergen an Ästen, Blättern, Bambus, Obst und Gemüse verdrückt Kito pro Tag auch mal einen ganzen Ballen Luzerne (etwa 20 kg). „Das hannoversche Fut- ter scheint ihm richtig gut zu schme- cken!“, freut sich das Team. NICHT GEFÄHRDET LC Vielleicht rührt Kitos großer Hunger aber auch daher, dass er mit seinen neun Jahren noch ein Jungbulle ist, der weiter wachsen und auch deutlich an Muskeln zulegen wird. Ob er damit dann auch Sany beeindrucken kann, wird sich zeigen. „Sie war bisher sehr wählerisch was ihre Partner angeht“, berichtet Mar- kus Köchling. Auch, ob sie noch einmal Nachwuchs kriegen wird, ist ungewiss. „Wir wünschen uns das natürlich sehr, aber wenn es nicht klappt, hoffen wir, dass Kito mit Sany einfach viele Erfah- rungen sammelt und zum richtigen Frauenkenner wird.“ Mit seinem Wis- sen kann er dann vielleicht eines Tages ein anderes Weibchen von sich über- zeugen, damit seine Mission Arter- haltung erfolgreich ist und auch Kito zum Überleben seiner Art beitragen kann. Wellness: Markus Köchling verwöhnt Kito mit einer Bürstenmassage Jambo! Info VGH übernimmt Patenschaft Die Patenschaft für den Nashornbullen haben wieder die VGH Versicherungen übernommen, was den Zoo tierisch freut! „Als urhannoversches Unternehmen unterstützen wir den Erlebnis-Zoo der Landeshaupt- stadt gerne - und das seit mittlerweile 20 Jahren. 2014 hatten wir Gelegenheit, unser bisheriges Patentier Kifaru mit Bananen zu füttern. Höchste Zeit, mit sei- nem Nachfolger Kito Bekanntschaft zu schließen!“, so VGH-Pressesprecher Christian Worms. Die Bananen hat der Zoo-Futtermeister schon bestellt… STECKBRIEF Spitzmaulnashorn (Diceros bicormis michaeli) Lebensraum: Buschsteppen Ostafrikas Nahrung: Blätter, Zweige, Sträucher Größe: Körperlänge 320 cm, Schulterhöhe bis 160 cm Gewicht: 1.500 kg Tragzeit: 450 Tage Alter: bis 47 Jahre in menschlicher Obhut Geschwindigkeit: bis zu 50 km/h POTENTIELL GEFÄHRDET GEFÄHRDET STARK GEFÄHRDET VOM AUSSTERBEN BEDROHT IN DER NATUR AUSGESTORBEN AUSGESTORBEN NT VU EN CR EW EX Ostafrikanisches Spitzmaulnashorn andere Spitzmaulnashorn- Unterarten Bedroht durch Wilderei und Aberglauben Seit 1960 hat der Bestand der Spitzmaulnashörner um über 97 % abgenommen – hauptsächlich durch Wilde- rei. 1995 waren es nur noch 2410 Tiere. Durch intensive Schutzmaßnahmen hat sich der Bestand auf etwa 5.000 erholt, doch trotz des Schutzes werden die Nas- hörner weiter illegal gejagt: In Asien sagt man ihrem Horn magische, medizinische, potenzsteigernde und krebsheilende Fähigkeiten nach. Dabei besteht es le- diglich aus Keratin, einer Hornsubstanz, dem mensch- lichen Fingernagel ähnlich. Sie können helfen: Mit dem neu eingeführten Artenschutz-Euro im Erlebnis-Zoo wird neben unseren anderen Artenschutz-Projekten (siehe Seite 12 – 15) der internationale Verbund „Save the Rhino“ unterstützt. www.savetherhino.de Jambo! · Frühjahr 2018 · 9

Die letzten ihrer Art 25.821 Arten auf der Roten Liste als gefährdet eingestuft Eisbär, Nashorn, Addax, Somali- Wildesel und Weißkopfsee- adler: sie alle stehen auf der Roten Liste der Tier- und Pflanzen- arten der Weltnaturschutzunion IUCN – und das bereits seit 1964! Damit sind sie die Tiere im Erlebnis-Zoo, die am längsten einen Gefährdungsstatus haben. Und sie sind nicht allein, jedes renden Tier- und Pflanzenarten bereits 91.523 Arten objektiv wissenschaftlich beurteilt und erfasst“, berichtet die Re- ferentin für Bildung und Artenschutz im Erlebnis-Zoo, Kathrin Röper. Wesentlicher Bestandteil der Roten Liste ist die Einstufung der Arten in Ka- tegorien, die ihren Bedrohungsstatus NICHT GEFÄHRDET POTENTIELL GEFÄHRDET GEFÄHRDET STARK GEFÄHRDET VOM AUSSTERBEN BEDROHT IN DER NATUR AUSGESTORBEN LC NT VU EN CR EW gefährdet Jahr erhalten mehr Tiere den Status gefährdet auf der Roten Liste. Bereits seit den 60er Jahren arbeiten Biologen aus der ganzen Welt daran, alle existierenden Tiere und Pflanzen in einem Gesamtwerk aufzulisten und ihren Gefährdungsstatus zu erfassen. „Die erste Rote Liste der IUCN bestand gerade einmal aus 211 Säugetier- und 312 Vogelarten, heute sind von den rund 1,7 Millionen geschätzt existie- EX AUSGESTORBEN anschaulich und vergleich- bar darstellen. Hierfür wer- den verschie- dene Faktoren bewertet: „Die Wissenschaft- ler nutzen da- bei die Anzahl der lebenden Tiere, das geographische Verbreitungsgebiet sowie dessen Größe und allen voran auch die Ursachen für die Bedrohung einer Art“, erklärt Röper. Aus diesen Daten können sie Rückschlüsse über die Entwicklung der Populationen der Tiere ziehen. „Gibt es von einer Art sehr viele Indi- viduen und die Lebensbedingungen sind gut, steht es auf der Roten Liste Stark gefährdet: In freier Wildbahn leben nur noch 30.000 Asiatische Elefanten 10 · Jambo! · Frühjahr 2018 als „Nicht gefährdet“. Je weniger Exem- plare und je höher die Bedrohungsur- sachen wie Lebensraumverlust und Wilderei, desto wahrscheinlicher ist es, dass das Tier oder die Pflanze als gefährdet eingestuft wird.“ Eine Art gilt als gefährdet, wenn sie die Katego- rie „Vom Aussterben bedroht“, „Stark gefährdet“ oder „Gefährdet“ erhält. Erschreckend: Von den 91.523 von der IUCN erfassten Arten, betrifft dies fast 30 %, also jede dritte Art! Mindestens alle fünf bis zehn Jah- re überprüfen Wissenschaftler den Status und stufen eine Pflanzen- oder Tierart gegebenenfalls neu ein. „Arten, bei denen drastische Entwick- lungen zu befürchten sind, werden auch in kürzeren Intervallen unter- sucht“, weiß Kathrin Röper. Alarmstufe Rot Beobachtet man die Entwicklung der Populationen, geht es immer mehr Tierarten in ihrem natürlichen Lebens- raum immer schlechter. Waren 1996 – 1998 noch 10.533 Arten als gefährdet gelistet, stieg die Zahl rund zehn Jahre später (2008) schon auf 16.928 Arten. Im vergangenen Jahr hat diese Anzahl einen neuen, traurigen Höhepunkt erreicht: 25.821 Arten sind gefährdet – mehr als die Hälfte davon sind Tier- arten! „Artensterben gehörte immer schon zum Leben dazu, aber die Zahlen wer- den immer extremer und daran sind nachweislich wir Menschen schuld!“, weiß Artenschutzreferentin Kathrin Röper. Umso wichtiger ist die Rote Liste als Instrument gegen das Arten- sterben: „Sie ist ein gutes Werkzeug, um das Bewusstsein zu schaffen: diese Tierart hat ein Problem und wir müs- sen helfen!“, erklärt Röper.

Auch hat die Einstufung einer Art durch die IUCN ein hohes politisches Gewicht und kann sogar Gesetze be- einflussen, zum Beispiel den Handel von geschützten Tierarten einschrän- ken oder die Einrichtung von Natur- schutzgebieten erleichtern, um den Lebensraum einer Art zu schützen: „Die Rote Liste der Weltnaturschutz- union genießt ein großes Ansehen. Mit ihr kann man beweisen, dass gewisse Tierarten aussterben, wenn sich nichts ändert, und so darauf hin- weisen, dass an dieser Stelle Schutz und Gelder nötig sind“, erklärt die Artenschutzreferentin. Und auch in der Zoowelt hat die Rote Liste einen hohen Stellenwert. So kann sie der Auslöser dafür sein, ein Euro- päisches Erhaltungszuchtprogramm (EEP) zu gründen, um durch gezielte Nachzucht in Zoos eine Art vom Aus- sterben zu bewahren. Auch wenn einige Arten als nicht ge- fährdet gelten, kann sich dies doch rapide ändern: „Der Bestand der Schneeeulen ist im letzten Jahr dras- tisch zurückgegangen!“, berichtet Kathrin Röper, „die Eulen haben so- gar eine Kategorie übersprungen und wurden bei der letzten Überprüfung direkt als „Gefährdet“ eingestuft.“ Für die Zoos ein wichtiger Hinweis, sich dieser Art noch mehr zu widmen. Vom Aussterben bedroht: 200 Somali-Wildesel gibt es in freier Wildbahn Gefährdet: Etwa 25.000 Eisbären kämpfen ums Überleben Vom Aussterben bedroht: In der freien Wildbahn wurden nur noch sechs Addax gesichtet. Experten gehen von insgesamt ca. 100 Tieren aus. Nicht nur die Zoos, jeder Einzelne kann etwas tun und helfen, Tiere vom Aus- sterben zu bewahren. „Das beginnt bei einfachen Dingen wie Umweltschutz, also Ressourcen zu schonen, indem man Energie spart, weniger Papier verwendet, genauer hinsieht, woher Produkte stammen, und Urlaubssou- venirs geschützter Arten ablehnt“, erklärt Röper. „Außerdem können wir andere sensibilisieren, sich für Tiere einzusetzen. Jeder kann Zoos und Projekte unterstützen, die sich für den Artenschutz und die Arterhaltung vor Ort und durch Erhaltungszucht- programme in Tierparks einsetzen!“ Gefährdet: 500 freilebende Sibirische Tiger wurden gezählt Jambo! Info Auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN wird zwischen verschiedenen Gefährdungskategorien unterschieden. Sie reichen von „ungenügende Daten- grundlage“ bis „ausgestorben“. www.iucn.org Jambo! · Frühjahr 2018 · 11

Einsatz für den Artenschutz Der Erlebnis-Zoo unterstützt Projekte auf der ganzen Welt Wissenschaftler schätzen, dass täglich bis zu 130 Tier- und Pflanzenarten aussterben. Zoos in aller Welt haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Vielfalt an Tieren und Pflanzen auf der Welt zu bewahren und ihre Lebensräume zu erhalten. Auch der Erlebnis-Zoo Hannover trägt auf verschiedenen Wegen zum Arten- schutz bei – vor Ort und im Freiland. Jambo! stellt Ihnen unsere Projekte in aller Welt vor. NORDAMERIKA Eisbär Seit 2006 steht der Eisbär als „gefähr- det“ auf der Roten Liste der Weltnatur- schutzunion IUCN. Wie der Rückgang des Meer-Eises die dort lebenden Eisbären beeinflusst, wird von der ka- nadischen Natur- und Artenschutzor- ganisation Polar Bears International (PBI) in der Hudson Bay untersucht. NORD-AMERIKA Eisbär Strecken vorzugt leben, wie weite laufen und sie schwimmen oder wo sie ihre Jungen aufziehen. Auf der Basis dieser gesam- melten Daten dann geeignete Schutz- zonen für die weißen Bären errichtet werden. Weitere Infos unter polarbearsinternational.org sollen Addax (Mendesantilope) Drill AFRIKA Seit vielen Jahren erhält der Sahara Conservation Fund (SCF) finanziel- le sowie tatkräftige Unterstützung durch den Erlebnis-Zoo Hannover. Der SCF kämpft darum, die Tiere und den Lebensraum der Sahara und dem angrenzenden Sahel zu schützen und zu erhalten. Im Fokus des Zoos stehen dabei die Wüstenantilope Addax und der beeindruckende Nordafrikanische Rothalsstrauß. Beide Arten sind auf- grund von Lebensraumverlust und Wilderei im Großteil ihres ehemali- gen Verbreitungsgebietes verschwun- den und gelten als vom Aussterben bedroht. Nordafrikanischer Rothalsstrauß Aktuell gibt es nur noch höchstens 1000 Rothalsstrauße im Freiland. Im Jahr 2011 hat der Zoo daher Bruteier aus Nestern im marokkanischen Nati- onalpark Sous Massa entnommen, wo Sendehalsband: Polar Bears International erforscht die Wanderrouten der Eisbären Seit 2008 unterstützt der Erlebnis-Zoo die Organisation, die unter anderem wildlebende Eisbärinnen mit einem Sendehalsband ausstattet. So kön- nen die Routen der Tiere per Satellit verfolgt werden, um herauszufinden, in welchen Regionen die Eisbären be- 12 · Jambo! · Frühjahr 2018

Thüringer Waldziege Addax Zu Zeiten der Pharaonen waren die Addax in den Steppenregionen Nordafrikas noch weit verbreitet, doch Jahrhunderte später wurden sie zu einer begehrten Jagdbeute. In den meisten nordafrikanischen der zoologischen Gärten zurückgrei- fen zu können. In den Zoos der Welt konnten sich die Addax-Antilopen während der letzten 35 Jahre wieder auf fast 2.000 Tiere vermehren. Der Erlebnis-Zoo Hannover koordi- nierte und betreute die Auswilderung von rund 100 Tieren aus den Zoos weltweit in die Nationalparks Souss Bienen EUROPA Asiatischer Elefant ASIEN Scharnier-Schildkröte Rothalsstrauß AFRIKA Spitzmaulnashorn diese Straußenunterart in den 1990er Jahren wieder angesiedelt wurde. Die nun erfolgreiche Aufzucht und Nachzucht im Erlebnis-Zoo Hannover dient dem Aufbau einer europäischen Zoopopulation. Ländern wurde diese Antilopenart völ- lig ausgerottet. Als die UNO 1998 auf die besorgniserregende Situation der Wüstenantilopen aufmerksam wurde und die Addax unter Schutz stellen wollte, war man froh, auf die Reserven Massa (Marokko) und Bou Hedma (Tu- nesien), wo sich ein gesunder Bestand entwickelt hat. Vor allem aufgrund der politisch schwierigen Situation sinken die Zahlen in freier Wildbahn weiter, heute leben in der Sahara nur noch we- nige, wahrscheinlich unter 100 Tiere – der nachgezüchtete Bestand in den geschützten Nationalparks könnte die letzte Rettung sein. saharaconservation.org Zurück in die Wüste: Auswilderung von Addax in Schutzgebiete in Nordafrika Jambo! · Frühjahr 2018 · 13

Finden sie zu wenig Nahrung in der Natur, ziehen sie weiter in besiedel- te Gebiete und plündern die Felder der Menschen. Ihre Lebensgrundlage verteidigen die Menschen natürlich und versuchen, die Elefanten zu ver- treiben. Bei solchen Mensch-Elefant- Konflikten sterben allein in Sri Lanka im Jahr durchschnittlich 65 Menschen und 212 Elefanten. Der Erlebnis-Zoo unterstützt daher die Natur- und Artenschutzorganisation „Biodiversity & Elephant Conservation Trust“ (BECT), die sich für Umweltbil- dung in Schulen auf Sri Lanka einsetzt. Die frühe Förderung von Umwelt- bewusstsein zum Schutz der wilden Elefanten ist besonders wichtig. BECT organisiert in den betroffenen Gebieten ein Umweltbildungspro- gramm, damit Schulkinder mehr über die Biologie und Ökologie von Elefan- ten erfahren, verstehen warum es zu Konflikten zwischen Elefanten und Menschen kommt und wie die Elefan- ten besser geschützt werden können. 5.000 € Spenden flossen im letzten Jahr nach Sri Lanka, um vor Ort Hilfe zu leisten. Mit der Unterstützung konnte das Umweltbildungsprogramm in 2017 an insgesamt 70 Schulen in sechs Ge- bieten des Inselstaates durchgeführt werden. Gerade hier kommt es sehr häufig zu Konflikten zwischen Elefan- ten und Menschen. Im Durchschnitt waren jeweils 145 Kinder und zehn Lehrer bei jedem Programm präsent. elephants.org.lk Scharnierschildkröte Die Scharnierschildkröten, zu der 13 Arten zählen, sind bedroht! Vor allem der Lebensraumverlust, besonders aber der exzessive Handel als Nah- rungsmittel oder als vermeintliche Medizin macht den Beständen der Scharnierschildkröten zu schaffen. Um auf die Gefährdung aufmerksam zu machen, wählte die Zoologische Gesellschaft für Arten- und Populati- onsschutz e.V. die Scharnierschildkrö- te zum „Zootier des Jahres 2018“. In Zusammenarbeit mit der Deutschen Tierpark-Gesellschaft e.V., dem Ver- Rettung für den Rothalsstrauß: Eier aus Marokko wurden in Hannover künstlich ausgebrütet Drill Der Drill gehört zu den am stärksten bedrohten Affenarten Afrikas. Nur noch weniger als 3000 Drills leben in den artenreichen, tropischen Re- genwäldern Westafrikas. Das Verbrei- tungsgebiet in Kamerun, Nigeria und der Insel Bioko umfasst weniger als 30.000 km². Drills sind extrem bedroht durch Wilderei und Lebensraumver- lust! Der Erlebnis-Zoo Hannover un- terstützt den Verein Rettet den Drill e.V. beim Erhalt der seltenen Tiere. Drill-Schutz: Der Zoo unterstützt finanziell und materiell wie z.B. mit Dienstkleidung 14 · Jambo! · Frühjahr 2018 Rettet den Drill e.V. hat seine Wurzeln in Hannover und fördert gemeinsam mit der amerikanischen Organisation Pandrillus den Erhalt des Drills in sei- nem natürlichen Lebensraum. Durch die vereinte Arbeit werden ehemalige Wilderer zu Drill-Schützern und Ran- gern, Kinder lernen in Umweltbildungs- projekten die Bedeutung des Waldes kennen, verletzte und verwaiste Drills werden in Auffangstationen versorgt und später wieder ausgewildert. Eine wichtige Rolle spielen dabei das Lim- be Wildlife Center in Kamerun sowie das Afi Mountain Reservat in Nigeria. rettet-den-drill.de Tipp: In der neuen Themenwelt Afi Mountain berichten wir mit Bildern und einem Film über das Projekt! ASIEN Asiatischer Elefant In freier Wildbahn leben nur noch rund 30.000 Asiatische Elefanten. Das sind 130.000 weniger als vor 60 Jahren! Der Grund dafür ist die immer schneller wachsende Weltbevölkerung. Durch Abholzung der Wälder, Einrichtung von Infrastruktur und die zunehmende Besiedelung wird den Elefanten immer mehr Lebensraum genommen.

Jambo! Info Artenschutz-Euro Der Erlebnis-Zoo führt in dieser Saison den „Artenschutz-Euro“ ein! Mit diesem freiwilligen Betrag können Zoobesucher die genannten Projekte sowie das Artenschutz-Projekt „Save the Rhino“ direkt unterstützen. Save the Rhino hat das Ziel, alle fünf Nashorn-Arten in Afrika und Asien für die kommenden Generationen zu erhalten. erlebnis-zoo.de/artenschutz Hannover summt! e.V. engagiert sich für den Schutz und den Erhalt von Le- bensräumen der Honig- und Wildbie- nen in der Stadt und Region Hannover. Nicht nur als Honiglieferant, auch im Ökosystem spielt die Biene eine un- verzichtbare Rolle: Sie bestäubt viele Pflanzen, die dadurch erst Samen und Früchte tragen. Einen wichtigen Platz nehmen hierbei auch die Wildbienen ein, von denen rund 560 Arten in Deutschland leben. hannover.deutschland-summt.de Hilfe für Elefanten: Umweltbildung in Sri Lanka band der Zoologischen Gärten e.V., zu dem der Erlebnis-Zoo gehört, und der Gemeinschaft der Zooförderer e.V., zu der auch die Zoofreunde Hannover Elefant, Eisbär und Co. ist auch der Schutz unserer heimischen Tierwelt. Nicht nur Tierarten im tropischen Re- genwald oder in der Arktis sind gefähr- Gemeinsam stark: Zoofreunde-Aktionen für Scharnierschildkröten Vor der Haustür: Einsatz für Honigbienen gehören, werben die teilnehmenden Zoos, Zoo-Freundeskreise, Natur- schutzorganisationen und andere Partner für den Erhalt dieser gefährde- ten Tierarten. Vor allem aber sammeln sie Geld, um mit konkreten Maßnah- men zum Erhalt dieser Schildkröten beizutragen. Weitere Infos unter zootier-des-jahres.de und zoofreunde-hannover.de EUROPA Honigbienen Ebenso wichtig wie der Schutz von det, sondern auch hier in Deutschland, direkt vor unserer Haustür, ist der Schutz der Biodiversität ein wichtiges Thema. Aus diesem Grund stehen seit Ostern 2017 direkt vor der Zooschu- le zwei dunkelrote Bienenkästen. Die ein- und ausfliegenden Bienen können zwischen Frühling und Herbst beob- achtet werden, zu dieser Zeit ist auch der Imker regelmäßig vor Ort. Ge- meinsam mit der Initiative Hannover summt! e.V. möchte der Erlebnis-Zoo Hannover für den Artenschutz und die ökologischen Zusammenhänge sensi- bilisieren. Bedrohte Haustierrassen Der Zoo arbeitet mit der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. zusammen, denn auch zahlreiche vom Menschen über Generationen hinweg gehaltene und gezüchtete Haustierrassen sind in ih- ren Beständen bedroht. Der Zoo hält und züchtet auf Meyers Hof Exmoor- Pony, Altdeutsches Schwarzbuntes Niederungsrind, Harzer Rotvieh, Thüringer Waldziege, Rauwolliges Pommersches Landschaf, Steinbacher Kampfgans und weitere alte Rassen. g-e-h.de Jambo! · Frühjahr 2018 · 15

Tierisch viel los! Unsere Veranstaltungshighlights von März bis August Tipp für Familien: Am 18. und 19. August feiern wir das ZooART-Familienfest! Großer Osterspaß 17. März bis 03. April Meyers Markttage 05. und 06. Mai „Zootier des Jahres“- Aktionstage 02. und 03. Juni Familien aufgepasst: Der Erlebnis-Zoo feiert Ostern mit kunterbunten Aktio- nen. Rätseln Sie mit beim großen Os- terrätsel und gewinnen Sie tolle Prei- se, bestaunen Sie das XXL-Osternest und die Osterwiese und schmücken Sie Ihr Zuhause mit hübscher Oster- Deko vom Osterbasar (31.03.). Kulina- risch verwöhnt werden Sie bei unse- rem köstlichen Osterbrunch (01.04.). Tipp für Kinder: Vom 31.03. bis 02.04. hoppelt der Osterhase über Meyers Hof. Wenn ihr Glück habt, seht ihr ihn und bekommt leckere Ostereier. Tag des Wolfes 30. April In Kooperation mit dem NABU geht es auf die Spuren der Wölfe. Warum lügt Rotkäppchen? Wie leben Wölfe und wie funktioniert ihre Kommuni- kation? Diese und weitere Themen werden Ihnen beim „Tag des Wolfes“ am Aktionsstand des NABU beant- wortet. Außerdem gibt es zusätzliche kommentierte Fütterungen und einen „Keepers Talk“ mit den Tierpflegern an der Wolfsanlage. Junge Besucher kön- nen sich beim Kinderschminken in Wölfe verwandeln lassen oder einem Wolfsmärchen lauschen. Hurra! Meyers Hof wird 20 Jahre alt! Den runden Geburtstag feiern wir mit über 35 Ausstellern aus Hannover und der Region. Ob Erdbeeren vom Erdbeerhof Gleidingen, Senf von der Einbecker Mühle oder Käse von der Hofkäserei Derboven – wir setzen bei dem Jubiläums-Fest auf Regionalität. Kommen Sie vorbei, probieren Sie die Köstlichkeiten direkt vor Ort und stau- Der Star in diesem Jahr? Die Schar- nierschildkröte. Am 02. und 03. Juni informieren die Zoofreunde Hannover (jeweils von 11-17 Uhr) am Tropenhaus darüber, warum die Schildkrötenart in der Natur so stark bedroht ist und ge- schützt werden muss. Kleine Zoofans erfahren spielerisch viele neue Dinge über Schildkröten, können sich einen Jetzt online anmelden und am 24. Mai beim ZOO-RUN durchstarten! nen Sie über die gesunden Genuss- erlebnisse! Dazu gibt’s ein buntes Ju- biläumsprogramm mit Live-Musik und 20 tollen Mitmachaktionen! Schildkröten-Button selber basteln oder Gewicht, Herkunftsländer und Futterzusammenstellungen der Tiere erraten. Late-Zoo Immer donnerstags, 28. Juni bis 30. August Feierabend? Dann ab in den Erlebnis- Zoo! Fangen Sie immer donnerstags bis 22 Uhr die letzten Sonnenstrahlen des Tages ein, lauschen Sie unserer neuen Vortragsreihe „Wildes Wissen“ und erfreuen Sie sich an wechselnder Live-Musik und tollen Künstlern! Tipp: Nutzen Sie unser Feierabendticket ab 16:30 Uhr! ZOO-RUN 24. Mai Wenn die Tiere schlafen gehen, geht’s für große und kleine Laufbegeisterte und Hobbysportler im exotischsten Laufrevier Hannovers an den Start. Machen Sie mit und joggen auch Sie einmal für den Artenschutz um die Welt! Ein Teil der Startgelder spendet der Zoo wieder an den Verein „Rettet den Drill“. Bärenstarke Unterstützung gibt’s von Gehrke Econ und Lotto Nie- dersachsen. NEU: Zwei Streckenabschnitte, eine Garderobe und ein längerer KIDS- RUN! Werden Sie tierischer Zoo-Runner und melden Sie sich jetzt online unter www.erlebnis-zoo.de an! Die Teilneh- merzahl ist begrenzt! 16 · Jambo! · Frühjahr 2018

Indians spielen mit Löwen Trikotversteigerung zugunsten von Eisbären gert. Die Hälfte der Erlöse ging an „Polar Bears International“ – die Or- ganisation kämpft für den Schutz der Eisbären am Polarkreis und wird seit 2008 vom Erlebnis-Zoo unterstützt (siehe auch Seite 12). Danke an alle fürs Mitsteigern! Eishockeyspiele der Hannover Indians am Pferdeturm gehen in der Regel „tierisch ab“. Fol- gerichtig verbindet das Eishockeyteam eine lebendige Partnerschaft mit dem Erlebnis-Zoo Hannover, der nur einen Indianerpfad entfernt liegt. Für das Spiel gegen die Füchse Duisburg am 11. Februar traten die Indians in speziell gefertigten Trikots an, auf denen sich Löwen, Giraffen, Nashörner, Bären und Gorillas in beeindruckender Abwehr- reihe zeigten. Logisch, dass die Indians die Füchse eiskalt mit 4:2 abservierten. Die tierisch tollen Trikots – exklusive Einzelstücke – wurden im Anschluss an das Spiel für gute Zwecke verstei- Anzeige KOMMEN SIE MIT AUF EINE WEIN- ODER BIER-WELTREISE Sommeliers führen bei der Verkostungs- und Erlebnistour mit spannenden Wein- oder Biergeschichten, internationalen Spe- zialitäten-Bieren oder Weinen und kulinarischen Köstlichkeiten durch die verschiedenen Themenwelten von Afrika bis Indien. Das alles ist inklusive: internationale Weine oder Biere, vorgestellt von kundigen Sommeliers köstliches Fingerfood spannende Tierbegegnungen idyllische Bootsfahrt auf dem Sambesi exklusive Eisbären-Fütterung bei abendlicher Hafenstimmung in Yukon Bay Beginn: jeweils um 16:30 Uhr Ende: gegen 22:00 Uhr Preis pro Person 98,80 € Jetzt Tickets buchen unter shop.erlebnis-zoo.de Bärenstark: Trikots mit tierischer Abwehrkette Bier-Weltreise: 12. Mai 2018 Wein-Weltreise: 16. Juni & 1. September 2018

Eine bemerkenswerte Dame Elefantenkuh Indra feierte im Januar ihren 45. Geburtstag Als Leitkuh hat Indra über die Jahre viel Erfahrung gesam- melt. In 45 Jahren, um genau zu sein. Und so sagte ihr der Instinkt, dass irgendwas im Busche sein muss- te, als sie sich am 23. Januar ganz allein, ohne die sonst so futtergierige Herde, über eine Platte ausgewählter Köst- lichkeiten hermachen durfte. Dem ku- linarischen Kunstwerk von Futtermeis- ter Thomas Severitt konnte Indra trotz allem Misstrauen dann aber doch nicht widerstehen – und zerrüsselte die lie- bevoll gelegte 45, bevor die Herde zur Geburtstagsfeier hinzustürmte. Als Geschenk hatte der Futtermeis- ter die 45 aus Scheiben Roter Bete auf ein Bett aus geraspeltem Rettich und Möhren, umrahmt von Salat und fruchtiger Ananas gelegt. Ein beson- deres Mahl für eine schon immer be- sondere Elefantenkuh, wie bereits im Jahresbericht von 1973 zu lesen war: „Am bemerkenswertesten sind die beiden Elefantengeburten. Am 23. Ja- nuar wurde das Indische Elefantenkind Indra, am 29. Januar der Afrikaner Han- nibal geboren. Noch niemals zuvor in der Geschichte der Tiergärten war zu gleicher Zeit in einem Zoo von beiden Elefantenarten ein Kalb zu sehen.“* Erkennungsmerkmal: rechtes Ohr Indra war das vierte Kind der damals 28jährigen Burma und das erste, das in Hannover bleiben sollte. Für Indra wurden andere Elefanten abgegeben, um „nun endlich, nach 11 Elefantenge- burten in unserer Indischen Gruppe auch einmal ein Kind bei uns selbst groß werden zu sehen“, heißt es im Jahresbericht, „wollen wir hoffen, daß sie zu einer ebensolchen Elefan- tenschönheit, wie es ihre Mutter ist, heranwächst.“ Kalte Platte: 45 auf geraspeltem Rettich und Möhren Fast wäre es nicht so weit gekommen, und von den dramatischen Umständen im August 1982 zeugt heute noch In- dras Erkennungszeichen: Ein Riss im rechten Ohr. Im Spätsommer 1982 er- krankten die Elefanten in Hannover an einer Intoxikation durch Grünfutter, das vermutlich nass geerntet worden war und in dem sich Schimmelpilze gebildet hatten, die nicht zu erkennen waren. Der Zustand von Indras Mutter Burma, Elefantenkuh Sabu und Indra verschlechterte sich trotz sofortiger Medikamentengabe zusehends. Die 36jährige Sabu verstarb am 9. Au- gust 1982, „Burma und der 9jährigen Indra wurden in den nächsten Tagen und Nächten mittels Dauertropf über Ohrvenen weitere Medikamente und Flüssigkeit verabreicht. Indessen sich die jüngere Elefantin erholte – wenn auch noch monatelang an den Folgen der Intoxikation kränkelnd – verstarb die Elefantin Burma am 21.8.“, vermel- det der Jahresbericht. Indra überlebte, aber durch die tagelangen Infusionen in die Ohrvenen war das rechte Ohr eingerissen. Spontane Hilfsaktion Ganz Hannover hatte damals bei den Rettungsaktionen mitgefiebert und trauerte gemeinsam mit dem Zooteam über den Verlust von Sabu und Burma, durch den die Zucht Asiatischer Ele- fanten erlosch. „Spontan kam es nach dem Tod der beiden Elefantinnen zu einer Spendenaktion (…) um uns in die Lage zu versetzen, die entstandenen Lücken im Elefantenhaus wieder zu füllen.“ Schulkinder lehrten ihre Spar- büchsen und bastelten Elefanten, die sie auf dem Flohmarkt verkauften. Geschäftsleute organisierten eine Lotterie und spendeten großzügig, ein Bäcker buk Hefekuchen in Ele- fantenform unter dem Motto „Wir backen dem Zoo einen Elefanten“. Die 20 · Jambo! · Frühjahr 2018

Hilfsbereitschaft war so groß, dass im kommenden Jahr die Zirkus-Elefanten Jenny und Ilona nach Hannover ge- holt werden konnten. Nach kurzer Zeit wurde die 22jährige Jenny Indras beste Freundin. Jenny hielt 1985 ganz Hannover in Atem, nachdem ihr Jungtier im Mut- terleib verstorben und in einer ris- kanten OP geborgen werden musste. Jenny war weltweit der erste Elefant, der unter Vollnarkose operiert wurde. Auch nach der OP kämpften Ärzte und Pfleger lange weiter um das Wohl der Elefantenkuh, da die Wunde der Ope- rationsnaht nicht heilen wollte. Wie- der nahm Hannover lebhaften Anteil und schickte sogar eine Straßenbahn mit der Aufschrift „Gute Besserung Jenny“ durch die Stadt. In Erinnerung an Indras beste Freundin benannten die Tierpfleger das im Dezember 2017 geborene Elefantenbaby „Jenny“. Nachdem Jenny 2009 im Alter von 48 Jahren in eine Altersresidenz für Elefanten in Belfast gezogen war, übernahm Indra ihre Rolle als Leitkuh und wurde damit zum Oberhaupt der Elefantenfamilie im Dschungelpa- last. „Mit ihrem Auftreten und ihrer Präsenz in der Gruppe gibt sie den jüngeren Elefanten Sicherheit, sie orientieren sich an ihr“, berichten die Tierpfleger. „Trotzdem hat Indra aber auch gern ihre Ruhe, spaziert allein über die Anlage und sichert sich bei der Fütterung immer als erste die größte Portion.“ 70er Jahre: Jungtier Indra mit Pfleger Rolf Amelung, Siporex und Burma Einige Elefantenpfleger begleiten Ind- ra schon seit vielen Jahren. Sie sei ru- higer und manchmal auch vorsichtiger geworden, meinen sie. „Man merkt ihr schon an, dass sie älter wird, aber wir hoffen, dass wir noch viele schöne Jah- re mit unserer Indra verbringen kön- nen“, so das Team im Dschungelpalast. Hohe Lebenserwartung im Zoo Mit ihren 45 Jahren widerspricht Indra eindeutig einer gern zitierten, jedoch wissenschaftlich stark angezweifel- ten Studie zur Lebenserwartung Asi- atischer Elefanten. Diese behauptet, Elefanten in Zoos würden im Durch- schnitt nur 19 Jahre alt. Zoologe Fa- bian Krause (M. Sc. Biology) aus dem Erlebnis-Zoo Hannover: „In mensch- licher Obhut, wie bei uns im Zoo, können Asiatische Elefanten ein Alter von 50 bis zu 60 Jahren erreichen. Sie können bis ins hohe Alter medizinisch und tierpflegerisch sehr gut betreut werden.“ Der älteste Elefant in einem europäischen Zoo ist laut Datenbank übrigens 58 Jahre alt. Laut Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) hält die im hohen Alter von 63 Jahren im Gelsen- kirchener Zoo verstorbene Elefanten- kuh Birma den Altersrekord für Asia- tische Elefanten in deutschen Zoos. * Quelle: Unter die Lupe genommen! Jahres bericht des Zoologischen Gartens der Landeshauptstadt Hannover für das Jahr 1973 von L. Dittrich. 1973: Elefantenbaby Indra mit Mutter Burma (links) und Sabu Jambo! Info Rüsselbande Bei Indras Geburtstagsfeier wurden auch die offiziel- len Namen der Jungtiere bekannt gegeben. Saphiras Baby mit dem Spitznamen Dickerchen (*22.12.2016) heißt jetzt Thambi (indisch für ,kleiner Bruder‘). Das Jungtier von Califa mit dem Spitznamen „Kleine“ (*23.12.2016) wurde Jenny getauft. Manaris „Mäus- chen“ (*19.01.2017) heißt Meena (,blauer Edelstein‘ und ,Liebe‘) und Sayangs Jungtier „Floh“ (*05.05.2017) hört nun auf den indischen Namen Ravi (Sonne). Jambo! · Frühjahr 2018 · 21

Der Gemütliche Eisbär Sprinter lässt (fast) alles ganz ruhig angehen Im Erlebnis-Zoo leben über 2.000 Tiere. Sie alle sind besonders, vom großen Elefanten bis zur kleinsten Antilope. Und doch fällt der ein oder andere Zoo-Bewohner besonders auf. An dieser Stelle möchten wir Ihnen in der Jambo! einige dieser Charakterköpfe näher vorstellen. Probier’s mal mit Gemütlich- keit, mit Ruhe und Gemütlich- keit…“, die Zeilen dieses Lie- des scheinen wie für Eisbär Sprinter geschrieben: Entgegen seinem eher sportlich klingenden Namen, geht es der über 500 kg schwere Bär eher ru- hig an. „Sprinter liebt es im Sandbett oben auf dem Felsen zu dösen oder sich ganz weit hinter die Büsche zu le- gen, wo Besucher ihn manchmal nicht direkt entdecken“, verrät Tierpflegerin Melanie Ehlermann. Auch ansonsten erkundet der Eisbär gemütlichen Schrittes sein Reich im Hafen von Yu- kon Bay. Nur in Ausnahmen, wenn es zum Beispiel um sein Lieblingsfutter oder -spielzeug geht, kann Sprinter auch mal zum Läufer werden: „Am liebsten frisst er gekochtes Rindfleisch mit dickem Fettrand“, weiß Tierpfle- gerin Ehlermann. Und auch Haferbrei mit roter Bete und einer Extra-Portion Fett oder Eisbomben mit Fischsuppe schmecken dem Bären besonders gut. Allerdings stellen die schmackhaften Eisbomben den großen Bären hin und wieder auch vor Herausforderungen: Wenn das Eis ins Wasser fällt, kostet es Sprinter an manchen Tagen ordent- lich Überwindung, an die Leckerei zu kommen. „Er mag es nicht gerne, nass zu werden“, lacht Tierpflegerin Ann Ka- trin Schumacher. „Sprinter ringt dann richtig mit sich, möchte eigentlich die Eisbombe haben, aber eben nicht ins Wasser gehen.“ Hat sich Sprinter dann für das Eis und gegen die Scheu entschieden, beugt er sich Richtung Wasser, dreht sich langsam um und streckt rückwärts zuerst einen, dann den anderen Fuß hinein. Auf Zehen- spitzen stolziert der Bär dann gaaa- anz vorsichtig zu seinem Eis, immer bemüht, den Großteil seines Körpers so lange wie möglich trocken zu hal- ten. „Sprinter ist einfach zu niedlich“, schmunzelt Schumacher. Das muss bei dem Anblick wohl jeder sagen, obwohl Sprinter als Eisbär eigentlich 22 · Jambo! · Frühjahr 2018

Genießer: Sprinter in der Abendsonne das größte Landraubtier der Welt ist. Einmal ganz im Wasser, zeigt Sprinter dann aber doch, dass er ganz Eisbär ist: elegant schwimmt er durch das Hafen- becken, hält sein Eis fest in den großen Pranken und knabbert genüsslich dar- an – in aller Ruhe versteht sich. Sprinters Liebe für Futter war auch der Weg von Zoo-Tierarzt Viktor Molnár in das Herz des Bären. Sprinter und er haben eine große Sympathie für ein- ander entwickelt. „Unser Tierarzt hat ihn mit Honig, Lebertran und fettem Fleisch charmant davon überzeugt, ein willkommener Gast im Stall zu sein, das ist wirklich etwas Beson- deres“, berichtet Melanie Ehlermann stolz. Die Tierpflegerin ist auch fest davon überzeugt, dass Sprinter der schlaueste der drei Bären in Yukon Bay ist. „Er schaut zwar häufig mit einem Schlafzimmerblick und wirkt dadurch leicht tranig, aber beim medizinischen Training macht er immer super mit und lernt sehr schnell.“ Jambo! Info Starke Partnerschaft: Der Erlebnis-Zoo bedankt sich bei der WABCO GmbH, die ihre Patenschaft für Eisbär Sprinter für weitere drei Jahre verlängert hat und freut sich über die bärenstarke Unterstützung. Wenn Melanie Ehlermann von ihrem Schützling erzählt, gerät sie richtig ins Schwärmen. „Er ist ein sehr lieber Bär, der Ruhepol im Stall.“ Und dann lüftet sie auch noch ein kleines Geheimnis: Manchmal zickt Eisbär-Weibchen Mi- lana ihn im Stall an und brüllt lautstark. „Sprinter lässt sich davon wenig beein- drucken und bleibt entspannt.“ Er pro- biert es eben mit Gemütlichkeit. Liebenswert: Der schlaueste Bär im Becken Anzeige AUF DER SUCHE NACH EINEM NEUEN JOB? Wir suchen dich für die Saison 2018! Bereich Gastronomie In Vollzeit, Teilzeit und auf Aushilfsbasis; gerne auch Schüler, Studenten und Rentner Parkgastronomie (m, w) Servicekräfte (m, w) Spül- und Reinigungskräfte (m, w) Weitere Informationen zu den aktuellen Stellenangeboten findest du unter: erlebnis-zoo.de/jobs Wir freuen uns auf eure Online-Bewerbung!

Schiff Ahoi! Neue Robbenshow in Yukon Bay Wilde Verfolgung: Auf der Flucht vor dem Orca im Hafenbecken Wenn Robben sprechen ler- nen, Wale und Haie durch das Hafenbecken in Yukon Bay schwimmen und die Tierpfleger von rasanten Verfolgungsjagden und der Königin der Lüfte sprechen, dann geht es um die neue Robbenshow „Schiff Ahoi!“ Logbuch-Eintrag: 10. Februar 2018 Seit Wochen sitzen die Tierpfleger zusammen, sammeln Ideen für The- men, Training, Texte und Musik. „Das ist wie ein riesiges Puzzle, jeder bringt seine Teile mit und wir setzen sie dann hier zusammen“, erklärt Tierpfleger Andreas Pohl. Das Ergebnis liegt jetzt vor ihnen, gesichert auf dem Klemm- brett, die Zeilen in bunten Farben markiert und mit Notizen übersät – DAS Skript. „H3 schickt Holly und H4 muss dann den anderen Part machen…“, murmeln Benedikt Knüppe und seine Kolle- gen vor sich hin. Die Rede ist vom Hafenmeister und Hafenarbeitern, die gemeinsam mit dem Captain die neuen Hauptcharaktere der Show sind. „Zuerst müssen wir Tierpfleger alles können, die Abfolgen und Texte beherrschen. Danach starten wir das Training mit den Tieren“, erklärt Tier- pfleger Stefan Germann. Es ist eine intensive Zeit, die vor dem gesamten Team in Yukon Bay liegt – für Mensch und Tier. „Aber genau das macht unglaublich viel Spaß. Wir alle werden richtig gefordert, lernen kom- plett neue Elemente,“ berichtet Stefa- nie Leitner. Ihre Kollegin Jasmin Batz- dorfer fügt hinzu: „Wenn man dann die Trainingserfolge sieht und merkt, mit wie viel Spaß auch die Tiere mitma- chen, ist man einfach glücklich.“ 24 · Jambo! · Frühjahr 2018

Teambesprechung: Stefan Germann, Ann Kathrin Schumacher, Jasmin Batz- dorfer, Philipp Plate, Benedikt Knüppe und Melanie Ehlermann (von links) Alles im Blick: Sigrid Lauenstein und Andreas Pohl Besondere Herausforderung in diesem Jahr: zwei Robben sind gleichzeitig im Wasser unterwegs. „Da müssen wir alle die Kommandos und Kommunika- tion gut auseinander sortieren, wer, wann, wie gemeint ist“, lacht Sigrid Lauenstein. „Die Robben kennen es, dass wir mit ihnen ein Team bilden, jetzt arbeiten wir daran, die beiden Robben zu einem Team zusammen zu führen.“ Und das heißt üben, üben, üben! Das erste Publikum der neuen Show sind übrigens die eigenen Kollegen: „Sie geben uns tolles und vor allem ehrliches Feedback, sagen, was sie schon gut finden oder, was wir noch einmal verändern sollen“, verrät Ann Katrin Schumacher, „wenn die Kolle- gen dann endgültig begeistert sind, sind wir bereit für die neue Robben- show!“ Logbuch-Eintrag: 17. März 2018 Schiff ahoi, alle Mann an Bord! Alle Requisiten sind aufgebaut, Texte ge- übt, die Musik ist eingespielt und die Robbe-Mensch-Teams sind bestens vorbereitet. In der neuen Show gehen der Captain und die Hafenarbeiter ge- meinsam mit ihren tierischen Schütz- lingen bis zurück zum Urknall und fol- gen dem Verlauf der Evolution bis zum heutigen Tag. Witzig, charmant und herausfordernd werden die Entwick- Zwiegespräch: Stefanie Leitner und Robbe Pamela lung der Lebewesen aus dem Wasser ans Land und wieder zurück begleitet und die Gemeinsamkeiten sowie Un- terschiede zwischen Mensch und Rob- be erforscht. „Während wir Tierpfleger mit den Seelöwen und Kegelrobben darum buhlen, wer beweglicher ist, können unsere Zuschauer bei einem weiteren tierisch-starken Wettbewerb mitmachen – der wird ihnen glatt den Atem rauben!“, freut sich Philipp Plate. „Außerdem bekommen wir wieder majestätischen Besuch! Das Publikum kann sich auf Weißkopfseeadler Vikto- ria freuen, der Königin der Lüfte, und ihren Flug aus nächster Nähe erleben“, verrät Melanie Ehlermann. In dieser Show haben allerdings auch noch größere, gefährlichere Raubtie- re ihren Auftritt: „Im Hafenbecken von Yukon Bay tauchen plötzlich ein Hai und ein Wal auf – es kommt zu rasanten Verfolgungsjagden im Was- ser,“ verrät Batzdorfer. Und es gibt noch weitere Überraschungen in der neuen Show, bei denen nicht zuletzt eine überdimensionale Zahnbürste eine wichtige Rolle spielt! Neben all dem Spaß und spannendem Wissen über die Robben und ihre Ent- wicklung, gibt es aber auch ein ernstes Thema, das die Tierpfleger ansprechen möchten: „Wir lieben unsere Tiere und sind fasziniert von ihrem Können und ihrer Erscheinung. Aber wenn sich die Welt weiter so entwickelt wie bisher, wird es diese wunderbaren Tiere bald nicht mehr geben“, stellt Leitner klar. Und so berichtet der Captain von sei- nen Erlebnissen auf hoher See: Mitten im Meer gibt es einen ganzen Konti- Majestätisch: Weißkopfseeadler Viktoria nent aus Müll. Anstelle von Fischen, haben die Seefahrer immer häufiger Plastik in ihren Netzen. „Wir möchten das Bewusstsein stärken, dass wir alle etwas tun können, um zu retten, was noch zu retten ist!“, erklärt Tierpflege- rin Batzdorfer. „Und nebenbei wollen wir mit Spaß unser Wissen über Tiere und Umwelt mit den großen und klei- nen Besuchern teilen“, sind sich alle im Team einig und fügen hinzu: „Wir hoffen, dass den Zuschauern die neue Robbenshow genauso gut gefällt wie uns, viele bei den interaktiven Teilen mitmachen und jeder ein bisschen was mit nach Hause nimmt!“ Handzeichen: Kleine Unterschiede Jambo! · Frühjahr 2018 · 25

Frühstück bei Bauer Meyer Neu: Sonntagvormittags-Schlemmer-Buffet im Gasthaus Frühstück! Die wohl wichtigste Mahlzeit des Tages gibt es ab dem 18. März jeden Sonntag und Feiertag im Gasthaus Meyer auf Meyers Hof. Köstliches und Deftiges zum Schlemmen, Genießen und Sich- Pudelwohl-Fühlen für frühe Vögel, Morgenstund-Gourmets und Nasch- katzen. Zu einem richtig schönen Sonntag im Zoo gehört doch ein richtig schönes Frühstück, dachte sich der neue gas- tronomische Leiter, Carsten Menz. Gedacht – getan. Auf Meyers Früh- stücksbuffet ist das große Angebot der unwiderstehlichen Wachmacher versammelt: duftendes frisches Brot, Brötchen und Croissants, Müsli, Jogurt und Früchte, Honig und Konfitüre für Süßmäulchen, Schinken, Landwurst, Salami sowie Gouda, Brie oder Emmen- taler, Tomaten, Gurken, Kräuterquark, Rührei und Nürnberger Bratwürstchen für alle, die Herzhaftes mögen. Dazu gibt es Filterkaffee, Tee und Kakao, Apfel- und Orangensaft satt (weitere Getränke gegen Aufpreis). Jambo! Info Das Frühstück für 15,50 € für Erwachsene, 11,50 € für Kinder (6 – 16 Jahre) bzw. 8,50 € für Kinder von 3 – 5 Jahren (Kinder unter 3 Jahren kostenfrei) können ZooCard-Inhaber im Zoo-Shop unter www.erlebnis- zoo.de buchen – oder sonntags vorbei schauen, ob noch Plätze frei sind! 26 · Jambo! · Frühjahr 2018

Mehrfach gut! Hannoccino-Becher überall im Zoo im Einsatz So schmeckt der Kaffee noch viel besser: Im Zoo kommt ab dieser Saison der beliebte Han- noccino-Becher zum Einsatz, den die aha-Stadtreinigung im vergangenen Jahr eingeführt hat. Mit dem Pfand- becher will aha gemeinsam mit der Stadt Hannover ein Zeichen gegen die umweltschädliche Pappbecher- Flut der Coffee to go-Produkte setzen. Dem schließt sich der Erlebnis-Zoo Hannover an: Kaffee gibt es hier nur noch im wiederverwertbaren Porzellan-Becher oder im Hannoccino- Becher mit der tollen Hannover- Silhouette. Der Weg zur Müllvermeidung ist denk- bar einfach und konsequent nachhal- tig: Man zahlt einmalig zwei Euro Pfand für einen Hannoccino-Becher und kann ihn nicht nur im Zoo, son- dern an über 140 „Wechselstuben“ in Hannover beim Kauf eines Kaffees gegen einen neuen Becher tauschen – ohne Müll zu produzieren. Der Zoo freut sich über jeden, der beim Pfandsystem im Zoo und in Hannover mitmacht und die Umwelt schonen will! Weitere Infos finden Sie unter www.hannoccino.de Mit Rentier: Aaron Jahnke (Hannoversche Kaffeemanu- faktur), Tanja Larsson (Erlebnis-Zoo), Matthias Quast (aha Stadtreinigung) und Tiepflegerin Ann Kathrin Schumacher stellen die Hannoccino-Winter-Edition vor Anzeige SUPER SOMMER-SAUSEN! GRILLER-PAKET IN DER ALTEN WERKSTATT Mai bis September, 20 bis 33 Personen, 18:00 Uhr bis 24:00 Uhr Unser Angebot für alle rusti- kalen Feinschmecker. Genießen Sie Bauer Meyers Grillspeziali- täten inmitten unserer länd- lichen Fachwerk-Idylle. Auf Meyers Hof feiern und entspannen Sie bei frisch gezapftem Bier und nieder- sächsischen Grill-Klassikern. Weitere tolle Sommer-Sausen – z.B. Sommer-Rodeln in Tante Millis Futtertrog – finden Sie online unter: erlebnis-zoo.de/sommersausen

Gut gebrüllt, Löwe! Basu übernimmt die Chefrolle am Sambesi Das Gebrüll ist beeindruckend. Wenn sich der König der Tiere morgens, mittags und abends mitteilt, horchen selbst die Kängurus im Outback auf. Quer durch den Zoo hallt der tiefe Ton und lässt keinen Zweifel an der Chefrolle des Wesens, das so laut brüllen kann. Was die Kän- gurus nicht wissen: Jung-Berberlöwe Basu sitzt noch gar nicht lange auf dem Thron und für das Gebrüll benutzt er eine Art Lautsprecher. Wenig majes- tätisch senkt er dann den Kopf in den tiefen Graben zwischen Löwen und Gi- raffen und schon ertönt sein Ruf mit Echo-Dopplung. Funktioniert. Selbst Löwin Naima, die ihren Neffen als kleinen Tollpatsch von Geburt an kennt, akzeptiert ihn inzwi- schen als Überlegenen. Gut gebrüllt, Löwe! Schritt für Schritt, besser Haar für Haar wächst Basu in seine Rolle als König im Tierreich hinein. Mit jedem Zentimeter, den seine Mähne dichter und länger wird, gewinnt er an Ver- trauen. Tatsächlich erinnert heute kaum noch etwas an das Moppelchen mit abstehender Punkfrisur und Flaum rund um die Schnauze, das seinen Vater mit mutigem Fauchen („Cchh- cchh-ccch“) zum Spielen aufforderte. Seinen Spitznamen „Moppelchen“ hatte Basu sich hart erkämpft. Bei seiner Geburt am 1. Juli 2014 wog er 1.514 Gramm und war damit leichter als seine Schwestern „Schreihals“ und „Tigerlilly“. Durch konsequentes Vordrängeln an die Milchbar schaffte er es innerhalb von 24 Stunden auf stolze 1.616 Gramm und hängte seine Schwestern gewichtsmäßig für immer ab. „Wir haben ihn einmal in der Wo- che gewogen, bis er 50 kg schwer war“, erinnert sich Tierpfleger Marcel Rehse. Juli 2014: In der Waagschale November 2014: Aus „Moppelchen“ wird Basu 28 · Jambo! · Frühjahr 2018 Schwertransport: Marcel Rehse und Maren Otto wiegen das 35-Kilo-Kätzchen

Dafür hob ein Pfleger den „kleinen“ Kater hoch und stellte sich mit ihm auf die Waage. „Ab 50 Kilo ging nichts mehr.“ Basu, als angehender König, verbat sich die Behandlung. Als demnach durchaus durchsetzungs- stark, doch „eher zurückhaltend, neu- gierig – aber misstrauisch“, beschreibt Tierpfleger Marcel Rehse den Jung- Löwen. Wenn sich etwas Ungewöhn- liches auf der Anlage findet – seien es Kartons zur Tierbeschäftigung, Eistorten am Hanfseil, fremde Gerü- che – dann lässt er erst einmal Naima vorgehen, die allem Neuen gegenüber aufgeschlossen ist. Erst wenn die den Sicherheits-Check besteht, folgt der Jungkater. „Eigentlich ist das Erkun- den Chefsache“, meint Marcel Rehse und legt gleich ein gutes Wort für Basu ein, „aber er ist ja auch noch im Wachstum!“ Mit seinen knapp vier Jahren sieht Basu zwar schon jetzt wie ein impo- santer Berberlöwe mit dichter, bis weit unter den Bauch wachsender Haar- pracht aus. Tatsächlich aber wird die Mähne an den Schulterblättern noch an Volumen zunehmen und der Kater selbst wird noch ein Stück wachsen. Aber bis es soweit ist, verhält sich der werdende König hin und wieder weiter gerne als kleiner Prinz, der es liebt, Lö- cher zu buddeln, Kartons zu zerlegen und sich (ganz unmajestätisch) in Pa- prika zu wälzen. Der Thron kann dann noch ein wenig warten. Jambo! Info Vom Aussterben bedroht In ihrer Nordafrikanischen Heimat sind Berberlöwen in freier Wildbahn seit Mitte des 20. Jahrhunderts ausgerottet. Nur ein kleiner Bestand des Panthera leo leo konnte bis heute im marokkanischen Nationalzoo Rabat überleben. Mit gezielter Nachzucht wird der Berberlöwe dort vor dem Aussterben bewahrt. Seit einigen Jahren werden Berberlöwen im Rah- men eines Erhaltungszuchtprogramms auch in Europa wieder gezüchtet. Basus Eltern, Chalid und Binta, leben heute im Zoo Heidelberg. Für Basu wird in den kommenden Jahren eine geeignete Partnerin gesucht. Unter allen heute lebenden Löwenarten ist der Berberlöwe die schwers- te und größte Unterart. Die Männchen haben eine besonders lange Mähne, die bis weit über die Schultern und unter den Bauch wächst. Bekannt ist der Berberlöwe auch als „Wappentier“ – der Löwe mit den langen Haaren ist unter anderem auf dem Wappen der Region Hannover zu sehen. STECKBRIEF Berberlöwe (Panthera leo leo) Herkunft: Afrika Nahrung: große Huftiere Größe: bis zu 250 cm lang Gewicht: 250 kg bei Männchen; Weibchen bis ca. 180 kg Tragzeit: 100 bis 119 Tage Alter: im Zoo bis zu 25 Jahre NICHT GEFÄHRDET POTENTIELL GEFÄHRDET GEFÄHRDET STARK GEFÄHRDET VOM AUSSTERBEN BEDROHT IN DER NATUR AUSGESTORBEN AUSGESTORBEN LC NT VU EN CR EW EX Punkfrisur: der Junglöwe als Zweijähriger Die Mähne wächst: Basu mit drei Jahren (Mitte) und heute (unten) Jambo! · Frühjahr 2018 · 29

Die Herrin des Regenwalds Mit Panorama-Leiterin Wiebke Janßen in AMAZONIEN Wenn Wiebke Janßen das PANORAMA AM ZOO be- tritt, ist sie ganz in ihrem Element. Die 40jährige ist Leiterin der neuesten Freizeit-Attraktion in Han- nover. Seit der Eröffnung im Novem- ber war Janßen fast jeden Tag hier, im südamerikanischen Regenwald AMA- ZONIEN, einer fantastischen grünen Welt, erschaffen vom Berliner Künstler Yadegar Asisi. Sie kennt fast jedes De- tail des 360°-Rundumbilds und spürt jedes Mal wieder die pure Faszination des Werks: „Ich kann mich nicht satt sehen. Nach so vielen Wochen ent- decke ich immer noch etwas Neues“, beschreibt sie. Der enorme Reichtum an großen und kleinen Details, die zum Teil erst von den verschiedenen Ebe- nen des Besucherturms aus erkennbar werden, beeindruckt sie immer wieder aufs Neue. „Viele Besucher sind, sobald sie den ersten Fuß in die Rotunde setzen, von der riesigen Größe des Bildes einge- nommen. Sie achten auf die auffälli- gen Merkmale wie das Gewitter, den 3D-Effekt und die unglaublich großen Bäume“, schildert die Panorama-Leite- rin ihren Eindruck. „Es zieht sie direkt nach ganz oben, auf die höchste Ebene des Besucherturms. In 15 Meter Höhe erleben sie eine völlig neue Perspek- tive, sind dem Regenbogen und den Baumkronen ganz nah.“ Lieblingsplatz ganz nah Wiebke Janßen hingegen hat ihren Lieblingsplatz unten, auf der Erdge- schoss-Ebene gefunden: „Ich bin da eher wie die Kinder, die ins Panora- ma kommen. Ich gehe ganz nah ran ans Bild und sehe mir die Details aus nächster Nähe an. Ich betrachte gerne lange und genau, achte auf die kleinen Details, die man vielleicht auch erst auf den zweiten oder sogar dritten Blick sieht.“ Auch Wiebke Janßens persönliches Lieblingstier ist eines dieser kleinen Details im Bild, das auf den ersten Blick nur schwer zu finden ist: Im Di- ckicht zwischen den Bäumen versteckt steht ein kleines Tapir-Jungtier, das von seiner Fellzeichnung an ein junges Wildschwein erinnert. „Es ist so gut getarnt, dass es bisher kaum jemand entdeckt hat“, berichtet sie und fügt schmunzelnd hinzu, „irgendwie macht es das zu meinem kleinen Geheimnis.“ Anders ist das mit den Opossums, die zu den heimlichen Lieblingen der Pa- norama-Besucher zählen. „Die Opos- sums von AMAZONIEN haben eine Gigantisch: Mitten in AMAZONIEN 30 · Jambo! · Frühjahr 2018

Jambo! Info Yadegar Asisi Der Berliner Künstler Yadegar Asisi begeistert mit seinen 360°-Panoramen ein Millionenpublikum. Das PANORAMA AM ZOO in Hannover ist das erste Asisi-Panorama Norddeutschlands. Weitere Asisi-Panoramen gibt es in Leipzig, Berlin, Dresden, Wittenberg, Pforzheim und Rouen (Frankreich). www.asisi.de Suchspiel: Wiebke Janßen kennt die Verstecke der Opposums ganz besondere Faszination. Der Be- sucher blickt einen Baum hinauf und entdeckt plötzlich das possierliche Tier, wie es kopfüber von einem Ast hängt. Das bringt jeden zum Lachen oder zumindest zum Schmunzeln und animiert, es anderen zu zeigen und diese Entdeckung zu teilen.“ Erfah- ren die Besucher dann, dass es noch mehr Opossums im Bild gibt, ist die Suche nach den lustigen Beutelratten eröffnet. Egal, ob einfach nur Genießer oder abenteuerlustiger Sucher, die erste Re- aktion beim Betreten des Panoramas ist bei den meisten Besuchern die glei- che: Automatisch wandert der Blick nach oben zu den Spitzen der Baumrie- sen, ein staunender Ausdruck zeichnet sich in den Gesichtern ab. „Viele kön- nen den ersten Eindruck oder gar den ganzen Besuch nur schwer in Worte fassen, sprachlos trifft es wohl am bes- ten“, berichtet die Panorama-Leiterin. Und doch erinnert sich Janßen an ein ganz besonderes Feedback: „Ein klei- nes Mädchen, ungefähr vier Jahre alt, kam in die Rotunde und sagte ,Papa, das ist mehr als cool!‘ Wenn ich daran denke, läuft mir wieder ein warmer Schauer über den Rücken. Ich wün- sche mir, dass jeder Gast genau die- ses Gefühl der Überwältigung erlebt und mit nach Hause nimmt!“ Und um genau dieses Gefühl auch nachhaltig zu erleben, hat die Herrin des Regen- walds noch einen Rat für die Besucher: „Nehmen Sie sich Zeit und lassen Sie sich Zeit! Wir freuen uns auf Ihren Be- such im Panorama am Zoo.“ Markant: Die Panorama-Rotunde Lieblingsplatz: Direkt am Kunstwerk Vom Suchen und Finden Mit einem Suchauftrag das Bild zu ent- decken, macht für viele der Panorama- Besucher einen besonderen Reiz aus und begeistert vor allem auch Kinder. „Wir haben im Eingangsbereich eine Fotowand mit Tierporträts hängen und geben den Kindern gerne die Aufgabe, sich die Tiere gut einzuprägen und sie im großen Bild zu finden“, berichtet Wiebke Janßen. Aber auch für Erwach- sene hat sie eine ganz besondere, vor allem knifflige Suchaufgabe: in jedem Panorama-Bild des Künstlers Asisi ist eine Bierflasche versteckt, die in der riesigen Dimension des Bildes nur schwer zu finden ist. „Aber es gibt sie wirklich!“, bekräftigt Janßen. Perspektivwechsel: Erkundungsturm Jambo! · Frühjahr 2018 · 31

Für kleine Rate-Füchse Knifflig und knuffig und nur für euch! 1 RECHNEN MIT TIEREN Jedes Tier steht für eine bestimmte Zahl. Setze für die Tierbilder die richtigen Zahlen ein, um die kniffligen Rechenaufgaben zu lösen. L E I C H T = 3 = 6 + + + + + = 3 + = 2 = = + = 4 = S C H W E R + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + = 8 = 14 = 9 = 13 = 11 = 12 = 12 = = = + + + = 9 = 2 ELEFANTENKINDER Die Elefantenkinder im Dschungelpalast haben ihre Namen bekommen. Findest du heraus, welcher Elefant wie heißt? Thambi Meena Ravi Jenny 32 · Jambo! · Frühjahr 2018 Unterwasserstation in Yukon Bay 3) Nashorn Kito; 4) Flusspferd, Drill, Giraffe, Nashorn, Eisbär, Elefant, Tiger; 5) Die Lösung findest du in der Lösungen: 1) Nashorn: 1, Zebra: 3, Tiger: 2, Eisbär: 3, Strauß: 1, Giraffe: 2, Elefant: 6; 2) von links: Ravi, Jenny, Meena, Thambi;

3 MALEN NACH ZAHLEN Verbinde die Zahlen in der richtigen Reihenfolge. Welches Tier ist es? Weißt du noch, wie der neue Zoo-Bewohner heißt? 36 35 34 39 38 40 37 41 42 Wenn du Lust hast, kannst du das Tier noch in deinen Lieblings- farben ausmalen! 3 4 1 43 2 5 6 33 32 30 31 7 8 14 20 9 13 15 19 21 22 10 12 11 16 17 23 18 25 24 26 29 28 27 4 ROTE LISTE Viele Tiere im Erlebnis-Zoo stehen leider auf der Roten Liste und gelten als gefährdet oder sogar vom Aussterben bedroht. Welche Tierarten sind es zum Beispiel? Gleiche Symbole stehen für gleiche Buchstaben. A E N A E A E E E A N E N E 5 SCHLAUER SPAREN Captain Green benötigt ein bisschen Nachhilfe beim Energiesparen. Kreise die drei Sachen ein, bei denen er unnötig Energie verbraucht! Anzeige

Mit htp gratis surfen Öffentliches WLAN im Zoo Mal schnell ins Netz und die neuesten Zoo-News aufrufen, Freunden und Großeltern ein Bild aus dem Zoo schicken, beim Kaffee in Yukon Bay die Emails abrufen oder im Zoo-Eingang das Zoo- Ticket online kaufen und an den Kassen vorbeitigern? Kein Problem: Surfen Sie ab dieser Saison im Zoo gratis im öffentlichen WLAN htp HotSpot! Einfach die WLAN-Funktion des Smartphones einschalten, den htp HotSpot wählen und die Nutzungsbedingungen aktivieren – schon können Sie sich kostenlos im weltweiten Netz tummeln. Ausgezeichnet! Bester Zoo Deutschlands 2017 Der Erlebnis-Zoo Hannover ist auf dem Freizeit- portal Parkscout.de zum „Besten Zoo 2017“ vor Gelsenkirchen und Leipzig gewählt worden! „Wir freu- en uns tierisch, dass der Erlebnis-Zoo so gut ankommt und wir mit unseren Themenwelten immer wieder aufs Neue Menschen für Tiere begeistern können“, so Zoo- Geschäftsführer Andreas M. Casdorff, „das gesamte Zoo-Team bedankt sich herzlich bei allen, die für den Erlebnis-Zoo gestimmt haben.“ Der Zoo der Zaubertiere Jambo! verlost Abenteuergeschichte für Erstleser Als im Glücksstädter Zoo eine Sternschnuppe vom Him- mel fällt, bekommen vier Tiere plötzlich magische Fä- higkeiten! Pinguin Kim, Löwenjunge Erik, Känguru Lana und Äffchen Anton erleben auf einmal die tollsten Abenteuer. Im Band „Der falsche Zauberer“ findet Kim in seinem Gehege einen rätselhaften Umschlag – Hugo Hase ist in Gefahr! Kim und seine Freunde folgen einer rasanten Spur, die sie zu Meister Simsala führt … Die magischen Abenteuergeschichten im Klett Verlag haben extra große Fibelschrift zur Leseförderung und zum Vorle- sen, und die liebevollen Bilder lassen Klein und Groß in die Geschichten eintauchen. Spannende Miträtsel-Fragen unter den Bildern wecken den Detektiv in den jungen Lesern! falsche Zaube- „Zauber-Zoo“ per E-Mail an jambo@erlebnis-zoo.de oder per Post an Erlebnis-Zoo Hannover, Jambo!-Redaktion, Adenauerallee 3, 30175 Hannover schicken. Teilnahme ab 18 Jahren. Einsendeschluss ist der 7. Mai. Viel Glück! Jambo! verlost vier Bücher „Der rer“. Einfach das Kennwort 34 · Jambo! · Frühjahr 2018 IMPRESSUM Herausgeber: Zoo Hannover GmbH Redaktion Jambo! Adenauerallee 3 30175 Hannover Tel.: 0511/28074-0 Fax: 0511/28074-212 jambo@erlebnis-zoo.de www.erlebnis-zoo.de Projekt- und Anzeigenleitung: Simone Hagenmeyer Redaktion: Simone Hagenmeyer (V.i.S.d.P.), Yvonne Riedelt, Anna-Leena König Gestaltung: Andreas Weiß, Kinderseite: Kristina Haase Lektorat: Barbara Waschulewski Druck: Sedai Druck GmbH & Co. KG, Böcklerstraße 13, 31789 Hameln Fotos: Daniel Cox, Fotolia.de, Marianne Laws, J. Pleiderer, Bettina Zeller, Zoo Hannover GmbH, Für unverlangt eingesandtes und nicht mit einem Urheberrecht gekennzeichnetes Bild- und Text- material haftet die Redaktion nicht. Titelfoto: Marianne Laws Widerrufshinweis: Sie können der Zusendung der „JAMBO“ bzw. anderer postalischer Informationen der Zoo Hannover GmbH jederzeit widersprechen, entweder mit formlosem Schreiben an Zoo Hannover GmbH, Adenauerallee 3, 30175 Hannover, per E-Mail unter jambo@erlebnis-zoo.de oder telefonisch unter 0511-28074-0. Ein Unternehmen der

Titel

Inhalt

Eulen im Reich der Goldgräber

Wo ist Elvira?

Kito auf Kuschelkurs

Die letzten ihrer Art

Einsatz für den Artenschutz

Tierisch viel los!

Indians spielen mit Löwen

Poster

Eine bemerkenswerte Dame

Der Gemütliche

Schiff Ahoi!

Frühstück bei Bauer Meyer

Mehrfach gut!

Gut gebrüllt, Löwe!

Die Herrin des Regenwalds

Für kleine Rate-Füchse

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