Tiger-Taufe und Streifen-Trick Neues von den Drillingen im Dschungelpalast Sie pirschen, schleichen und er- beuten. Der Bambus in der Tem- pelanlage vom Dschungelpalast hat definitiv schon bessere Zeiten gesehen. Seitdem der Drillings-Nach- wuchs von Tiger-Mutter Alexa die Au- ßenanlage erobert, steht es kritisch um den grünen Bewuchs. „Die Kleinen erlegen alles, was ihnen zwischen die Pfoten kommt“, berichtet Tierpfle- ger Ronny. Vom Bambusstrauch über Grashalme bis hin zur Baumrinde. Was erfolgreich erlegt wurde, tragen die kleinen Kater stolz über die Anlage, als wollten sie aller Welt präsentieren, was für große, mutige Tiger schon in ihnen stecken. Auch Rasen mähen brauchen die Gärtner zurzeit wohl nicht, sogar das Vertikutieren haben die Kleinen für das Zoo-Team übernommen. 4 · Jambo! · Herbst 2019 cken der Tiger-Dame. „Mama ist eben das beste Klettergerüst!“, weiß Ronny. Doch Erziehung wird auch schon bei der jungen Mutter großgeschrieben: „Sind die Kleinen zu frech oder grob, weist Alexa ihre Jungs schon in die Schranken. Das kann ein ordentlicher Prankenhieb sein oder sie legt ihre Pfote auf ihr Jungtier und setzt den Frechdachs damit für eine kurze Zeit fest“, erklärt ihr Pfleger. „Meistens klappt das.“ Um Alexa auch mal eine Pause von ih- ren Energiebündeln zu gönnen, überle- gen sich die Tierpfleger verschiedene Überraschungen für die kleinen Tiger. „Sie sollen langsam schon Beschäfti- gungen kennenlernen“, so Ronny. Für Abwechslung und Spielspaß sorgen Parfüm, Bälle, Kartons – die muss aller- dings Alexa vorher platt machen – und leckere Eistorten. Tiger-Taufe Wenn die jungen Tiger gerade nicht ihre Anlage umgestalten, gehen sie nur zu gerne einer weiteren Lieb- lingsbeschäftigung nach: Auf Baum- stämmen am Ufer des Badebeckens balancieren, mit den Pfoten so lange ins Wasser patschen, dass es nur so spritzt, und natürlich mit den Brüdern im kühlen Nass rangeln und balgen. „Die drei sind – ganz typisch für Sibi- rische Tiger – richtige Wasserratten“, schmunzelt Pfleger Ronny. Aber auch im (noch) grünen Bereich der Tempelanlage toben und raufen die kleinen Tiger ausgelassen mitein- ander und mit Mama Alexa. Dabei lie- ben sie auch „Überraschungsangriffe“: Anpirschen, Anlauf nehmen und mit einem Sprung landen sie auf dem Rü- Eine ganz besondere Überraschung gab es am 31. Juli: Zur Taufe warteten große, grüne Melonen, auf denen Namen eingeschnitzt waren, auf die Drillinge. Bislang hießen sie ihren Cha- raktereigenschaften entsprechend der „Mutige“, weil er immer zuerst vor-

Große Liebe: Liza Gadsby gründete die Drill-Rettungstationen in den Afi Mountains. Nun be- suchte sie zum ersten Mal Afi Mountain in Hannover. Heldin der Drills Erlebnis-Zoo spendet 5.000 Euro für Fahrzeug an Rettet den Drill e.V. rettet-den- drill.de DIE feuchten Augen konnte sie vor den Fotografen dann doch nicht verbergen. Als Zoodirek- tor Andreas M. Casdorff Liza Gadsby einen Scheck über 5.000 Euro für ein neues Fahrzeug für ihre Drillstation in den Afi Mountains überreichte, war sie gerührt und kurz sprachlos. „Wir brauchen ganz verzweifelt einen neu- en Wagen, um die Tiere mit Futter zu versorgen“, sagte sie dann. „Das macht mich jetzt sehr, sehr glücklich!“ Liza Gadsby ist die Heldin der Drills. Vor 25 Jahren baute sie mit ihrem Part- ner Peter Jenkins die Schutzstationen für die stark bedrohten Drills in den Afi Mountains in Nigeria und in Kamerun auf, in denen heute rund 700 Drills le- ben, etwa 25 Prozent der weltweiten Gesamtpopulation. Ihr langfristiges Ziel ist es, die Tiere in geschützten Gebieten ihres natürlichen Lebens- raumes wieder auszuwildern. Im August besuchte sie zum ersten Mal die Themenwelt „Afi Mountain“ im Erlebnis-Zoo und war begeistert: „Das sieht hier alles sehr authentisch nach Nigeria aus!“ Liza Gadsby dankte dem Erlebnis-Zoo für die langjährige finanzielle und materielle Unterstüt- zung. Denn als die Drill-Ranch in den echten Afi Mountains 2017 zweimal nacheinander durch schwere Stürme und Unwetter schwerst beschädigt wurde, hatten unter anderem die spontane Hilfe des Erlebnis-Zoos mit 15.000 Euro und der große Spenden- aufruf durch Rettet den Drill e.V. die Zukunft der Ranch gesichert. „Ohne euch wären wir nicht mehr am Leben“, schrieb Liza Gadsby damals in ihrem Dankesbrief. Für das Team des Erlebnis-Zoo war der Besuch von Liza Gadsby eine emoti- onale Begegnung und einmalige Ge- legenheit, die Frau kennenzulernen, die ihr Leben dem Schutz der Drills in freier Wildbahn gewidmet hat. Überraschung gelungen: Zoodirektor Andreas M. Casdorff überreicht Liza Gadsby den Spendenscheck für ein neues Fahrzeug in den Afi Mountains. Stapelweise Hilfspakete: Die Drill-Hüter freuen sich über abgelegte Zoo- Kleidung für ihre Mitarbeiter. Von links: Zack Schwenneker, Liza Gadsby und Kathrin Paulsen, Vorsitzende von Rettet den Drill e.V. 6 · Jambo! · Herbst 2019

Premieren am Sambesi Besonderer Nachwuchs bei Flamingos und Pelikanen Primus. Der Erste. Diesen Titel trägt der dunkelgraue Vogel am Sambesi nicht ohne Grund, ist er doch eine kleine Sensation im Erlebnis-Zoo. Denn Primus ist das erste Pelikanküken am Sambesi, das ganz ohne menschliche Hilfe von sei- nen Eltern ausgebrütet und erfolgreich großgezogen wurde. Primus’ Kinderstube ist nicht weniger prominent als sein Name: Das Nest errichteten seine Eltern Olli und Kim nicht etwa im geschützten Stall – das Pärchen trug das Stroh Schnabel für Schnabel heraus auf die Außenanlage und drapierte es am Zaun zum Besu- cherweg am Fuße des rauschenden Wasserfalls. Die Tierpfleger schüttel- ten die Köpfe, halfen netterweise beim Stroh-Heraustragen und ließen das Pärchen seine eigenen Erfahrungen machen. Doch was hinterher auffiel: Strategisch war der Nistplatz eigent- lich perfekt gewählt! „So hatten sie das Nest nur zu einer Seite zu verteidigen, damit ihnen keiner aus der Gruppe das Ei klauen konnte“, erklärt Tierpfleger Heinrich Grütter. Spannend: Auch die Besucher konnten so die erstaunliche Entwicklung des Kükens aus nächster Nähe verfolgen. Bei seinem Schlupf war Primus noch zartrose, bereits wenige Tage später färbte sich seine Haut schwarz. Auch die ersten Flaumfedern ließen nicht erahnen, dass der kleine Vogel, der ir- gendwie mehr an einen dunklen Flug- saurier erinnerte, ein Rosapelikan sei. „Das ist ganz normal“, weiß Tierpfleger Grütter. „Das Jugendgefieder bei Peli- kanen ist schwarzgrau. Ganz weiß wird Primus erst mit ungefähr drei Jahren.“ Mit seinem dunklen Gefieder sorgt Primus nun regelmäßig für Rätselraten unter den Zoo-Besuchern: Ist das etwa eine neue Pelikan-Art auf der Anlage? Denn allein von der Größe ist er mitt- lerweile nicht mehr als Nachwuchs zu erkennen. Nur wenige Wochen nach seinem Schlupf war das „Küken“ be- reits ausgewachsen, überragt schon seine Eltern. „Nur der Schnabel wird noch etwas länger werden“, erklärt Heinrich Grütter. Ob Primus ein Männchen oder doch eine weibliche „Prima“ ist, wird erst eine Federprobenuntersuchung im Labor enthüllen. „So groß und schwer wie er ist, sind wir uns aber ziemlich sicher, dass es ein stattlicher Hahn ist“, so Grütter. Auch in Punkto Selbstbewusstsein ist der junge Vogel schon ein ganz Großer: „Primus ist ganz schön frech“, berich- ten die Tierpfleger am Sambesi. „Bei den Fütterungen tritt er uns regelrecht auf den Füßen herum“, lacht Grütter. Obwohl er da schon in der ersten Rei- Große Klappe: Primus heute Rosa: Primus kurz nach dem Schlupf Plötzlich schwarz: Das Küken nach wenigen Tagen Gut behütet im Nest 8 · Jambo! · Herbst 2019

Tierische Erkenntnisse Neues Forscherzimmer für Zooschule und Aktionstage Kunstwerk. Große In- sektenmodelle zeigen die Mundwerkzeu- ge von Schaben und Bienen als perfekte Wunderwerke. Die Sammlung verschie- denster Eier reicht von bonbonklein-weiß bis gesprenkelt-groß. „Uns ist es wichtig, dass es viel zum Anfassen und Ausprobieren gibt, da- mit die Schülerinnen und Schüler prak- tisch ganz dicht am Tier sind“, erklärt Kathrin Röper, Referentin für Zoopä- dagogik und Artenschutz. „Alle Inhalte stehen in direktem Zusammenhang zu den im Zoo lebenden Tieren.“ Überdimensional: Insektenkopf „Wer nicht gruppenkuschelt, bleibt nicht warm!“. Mit Fellteilen und Federn wird die Isolationswirkung getestet, weitere Modell-Versuche machen mit den Bergmannschen und Allenschen Klima-Regeln vertraut. Selber experimentieren und begrei- fen, ist hier das Motto. Wie Tiere in der Kälte überleben können, lässt sich an einfachen Versuchen anschaulich machen: Man messe mehrmals die Temperatur von sechs eng beieinan- derstehenden Reagenzgläsern, gefüllt mit heißem Wasser, und die eines ein- zelnen Glases. Das Ergebnis ist über- tragbar auf die Präriehunde im Winter: Für den neuesten Workshop „Zootier- haltung: Wir bauen einen Zoo“ gibt es Kisten, in denen die Schüler mit Sand, Ästen, Steinen, Heu und jeder Menge Tierfiguren ein Gehege bauen können. Zunächst studieren sie die Gehege bei einem Unterrichtsgang durch den Zoo und lernen die Ansprüche der ver- schiedenen Tierarten kennen. Zurück im Forscherzimmer, wird das eigene Alle Angebote finden Sie unter erlebnis-zoo.de/ zooschule In so einem Raum lernt es sich spie- lend leicht. Auf dem Fußboden ver- stecken sich kleine Blümchen, von den Wänden schauen Hühner, Mäuse und Schweine herab und die Stühle sind so fröhlich bunt wie die Fische im Aquarium. In dem schwimmen nicht klassisch Clownfische, sondern Malawi-Buntbarsche – spannende Maulbrüter. Willkommen im neu- en Forscherzimmer, in der Welt des Wissens! Als anerkannter außerschulischer Lernort bietet die Zooschule im Erleb- nis-Zoo mit seinen über 2.000 Tieren in außergewöhnlichen Themenwelten von Afrika bis Australien tierisch tollen Stoff für lebendigen Unterricht. Mit dem Forscherzimmer erweitert der Zoo sein Bildungsangebot und hat nun den idealen Raum für seine Zooschul- Workshops. Lehrkräfte der verschiede- nen Schulformen und Jahrgänge haben jetzt die Möglichkeit, den Unterricht noch spannender und erlebnisreicher zu gestalten. Hier wird der Flügel einer Biene unter dem Mikroskop zum faszinierenden Kunterbunt: Im neuen Forscher- zimmer macht Lernen Spaß 10 · Jambo! · Herbst 2019

Gut gebrüllt, Roger! Seebär-Bulle verschafft sich lautstark Respekt Er ist der Größte. Und defini- tiv der Lauteste. Seebär Roger macht, was man von einem ech- ten Seebären erwartet: Er brüllt, was das Zeug hält. In einer durchdringen- den Tonlage, die nach Respekt ver- langt. Klappt. Die Robben im Hafen- becken sind angemessen beeindruckt von dem 240-Kilo-Koloss. Dabei ist der Seebär-Bulle eigentlich sehr nett und umgänglich, so die Tierpfleger. Wenn nicht gerade Paarungszeit ist. Als Roger im Herbst 2009 als einjähri- ger Jungbulle mit fünf weiteren Nördli- chen Seebärchen nach Hannover kam, Haremswächter: Roger im Kreise seiner Weibchen und Nachkommen war ihm seine spätere Führungsrolle noch nicht anzusehen. „Er war anfangs sehr schüchtern“, erinnert sich Tier- pflegerin Stefanie Leitner. Und fressen wollte er auch nicht. Keiner der neuen Seebären rührte den Fisch an. „Wir hatten uns damals schon richtig Sor- gen gemacht, alle möglichen Fischsor- ten ausprobiert bis hin zum exquisiten Oktopus“, erzählt die Tierpflegerin. Fünf Tage lang verweigerten sie das Futter, bis eines der Seebärweibchen einen Fisch ins Maul nahm und ihn so lange schüttelte, bis dessen Kopf abfiel. Kopflos wurde der Fisch gierig verschlungen. Sieh an. Jede Tierart hat eben ihre Vorlieben. „Roger hat sich dann über seinen ersten richtig ser- vierten Fisch sehr gefreut.“ Seitdem frisst er leidenschaftlich gerne. Es sei denn, es ist Paarungszeit. Während die Weibchen entweder nur Makrele oder nur Hering oder nur im Wasser oder nur an Land fressen, nimmt Roger alles überall. Besonders gerne große Tintenfische und Makre- len. Naja, Heringe und Wittlinge gehen auch gut. Gerade vor der Paarungszeit 12 · Jambo! · Herbst 2019

Nashörner für Ruanda Größte Auswilderungsaktion der europäischen Zoogemeinschaft Ausgewildert: Nashorn Jasiri Sie sind zurück: Fünf Östliche Spitzmaulnashörner aus drei europäischen Zoos wurden im Juni dieses Jahres in den Akagera Nati- onalpark in Ruanda gebracht, um dort zum Erhalt ihrer vom Aussterben be- drohten Unterart beizutragen. Es war die größte Auswilderungsaktion aller Zeiten. Jahrelang hatte der Dachver- band der europäischen Zoos (EAZA) auf diesen Moment hingearbeitet – die Begeisterung über den Erfolg ist riesig und zaubert nicht nur Spitz- maulnashorn-Pflegern immer noch ein breites Lächeln ins Gesicht. In Afrika ist der Bestand der Spitz- maulnashörner in den letzten 100 Jahren um 95 Prozent zurückgegangen. Schuld ist die Gier nach dem Horn, für das die Tiere illegal gejagt und getö- tet werden. Vor zwölf Jahren waren sie komplett aus Ruanda verschwun- den und galten dort als ausgestorben. Jetzt sind sie wieder da! fristig gesunden Bestand in Ruanda auffrischen. „Dies ist ein historischer Moment für den Erhalt des Östlichen Spitzmaul- nashorns“, bringt es der Koordinator des Europäischen Erhaltungszuchtpro- gramms (EEP), Mark Pilgrim vom Zoo Chester, auf den Punkt. „Für alle, die daran beteiligt waren, Tiere aus dem gesunden und genetisch überlebens- fähigen Bestand der europäischen Zoos erfolgreich in Ruanda auszuwil- dern, ist ein Traum wahr geworden!“ Auch der Akagera Nationalpark hat sich jahrelang auf die Rückkehr der Nashörner vorbereitet: 2017 wurden bereits 18 Spitzmaulnashörner aus Südafrika in dem gut bewachten Park angesiedelt. Die fünf Nashörner aus den europäischen Zoos sollen den Genpool dieser Gruppe für einen lang- Innerhalb der europäischen Zooge- meinschaft wurde daher nach gene- tisch passenden und zugleich robus- ten Östlichen Spitzmaulnashörnern gesucht, die für die Auswilderung in Frage kämen. Die Wahl fiel auf die drei Weibchen Jasiri, Jasmina, Olmoti und die beiden Männchen Mandela und Manny, geboren im Safari Park Dvůr Králové (Tschechien), Flamingo Land in Großbritannien und Ree Park Safari in Dänemark – aus dem übrigens auch der Nashornbulle „Kito“ im Erlebnis- Zoo Hannover stammt. Weite Reise Zur Vorbereitung auf den Trans- port wurden alle fünf Tiere bereits im November 2018 in den Zoo von EEP ist die Abkürzung für das Europäische Erhaltungszucht- programm 14 · Jambo! · Sommer 2019 14 · Jambo! · Herbst 2019

Bauernidyll trifft Zeitgeist Am 3. Oktober 2019 eröffnet das neue Hoflokal Das Innere: Offen. Hell. Modern. Gemütlich. Die Speisekarte: Saisonal. Regional. Pfiffig. Überraschend. Köstlich. Das Team: Kreativ. Begeistert. Sympathisch. En- gagiert. Im neuen Hoflokal vereint leiden- schaftliches Kochhandwerk saisonale und regionale Zutaten mit der rich- tigen Portion Zeitgeist zu abwechs- Monatelang wurde gemeinsam pro- biert, verglichen, verhandelt, verkos- tet. Alles am und im neuen Hoflokal ist Teamarbeit – von der Speisekarte über das Getränkeangebot bis zur Auswahl des modernen Geschirrs (die Kaffee- tassen zum Beispiel sind nachhaltig aus Kaffeemehl gefertigt!). „Jeder von uns hatte ein Spezialgebiet, alle haben ihre Ideen eingebracht“, erklärt Restaurantmanager Daniel Rovira- Hof-Burger vom regionalen Rind Herbstliche Ofenkartoffel lungsreichen, modernen, zugleich bo- denständigen Gerichten. Da schmiegt sich frisches Ofengemüse an knackige Nüsse in Holunder-Fichten-Sauce, far- benfroher Salat taucht seine Blätter in die Vinaigrette mit frischen Kräutern und der fruchtgekrönte Schokotraum zum Nachtisch kuschelt sich wohlig an das himbeerverzierte Brombeer- Chutney mit Knusperflocken. Fritze. Der Anspruch der Küche: Sai- sonal, regional, nachhaltig und pfiffig lecker. Traditionelles wird modern. Rustikales filigran. Genau wie das Hoflokal selbst. Im ho- hen, offenen Raum des Fachwerkhau- ses sind die dunklen Eichenbalken vor den hellen Wänden kontrastreich frei- gelegt. Die gemütlichen Sitzecken und Grüße vom Hoflokal-Team: Claudia Döhler und Fabian Bückner Zugang auch ohne Zoo-Eintritt! die Sofalandschaft am offenen Feuer wollen geradezu besessen werden. Lange Eichenholztische bieten Platz für größere Gruppen. An der originellen Wassertränke ganz im Stil des Bauernhofs können sich die Gäste Wasser zapfen und nach Herzenslust mit frischen Kräutern aus dem Hoflokal-Garten verfeinern. Die immer grüne Kräuterschnecke haben übrigens die Zoo-Gärtner eigens für die Köche angelegt. Ein kleiner Hofla- den im hinteren Bereich des Fachwerk- hauses bietet regionale Köstlichkeiten und nachhaltige Produkte für den Ge- nuss daheim an. Das Prunkstück im Hoflokal ist die of- fene Hofküche inmitten des Raumes. Hier werden die vitalen Schüsseln mit Rohkostsalat, Ofengemüse, warmem Getreide, cremigem Mousse aus Lin- sen, Nüssen und Kräutern, die saisona- len Eintöpfe, hausgemachte Limo und Kaffee zubereitet. Es riecht nach fri- schem Brot für die knackigen Stullen, die frisch belegt werden. Den Köchen kann man bei ihrem Handwerk zuse- hen, sie ausfragen und so manchen Tipp mit nach Hause nehmen. „Wir möchten zeigen, dass Kochen Spaß macht!“, sagt Küchendirektor Fabian Bückner. Das macht es ganz offensichtlich. Mit Begeisterung und Kreativität hat das Hoflokal-Team sein neues Konzept erdacht und umgesetzt. Das Verspre- chen: Saisonal. Regional. Die Speise- karte passt sich demensprechend den Feldern und Äckern an und ist wie die Jahreszeiten ständig im Wandel. Mit dem Saisonkalender im Kopf stellte 16 · Jambo! · Sommer 2019 16 · Jambo! · Herbst 2019

10 Zoo-Jobs Über 450 Mitarbeiter arbeiten im Erlebnis-Zoo in den unterschiedlichsten Bereichen, vor und hinter den Kulissen. Alle mit dem Ziel, die Besucher für Tiere und Artenschutz zu begeistern – und das bei einem rund- um gelungenen Zoo-Erlebnis. 1. VERANSTALTUNGS-TEAM Von der Traumhochzeit über Firmenevents, Tagungen, Ge- burtstags- und Weihnachts- feiern bis hin zur Konfirmati- on: Das Veranstaltungs-Team macht die Feier für jeden Gastgeber zu etwas ganz Besonderem. Mit Feingefühl, Kreativität und Organisati- onstalent arrangieren und planen sie – bis alles stimmt. Jambo! Info Jetzt bewerben: Der Erlebnis-Zoo ist immer auf der Suche nach Auszubil- denden, Vollzeit-Kräften und Aushil- fen für einen Job in ganz besonderer Kulisse. Egal ob Schüler, Student, Quereinsteiger oder Rentner – alle offenen Stellen unter: erlebnis-zoo.de/jobs 2. GASTRONOMIE Die Mitarbeiter der Zoo-Gastrono- mie sorgen vom Sambesi bis nach Yukon Bay für das leibliche Wohl der Besucher. Sie kennen die besten Eis- Kombinationen, beraten, welches Gericht zu welchem Hunger passt, und bereiten die leckeren Speisen zu. Vom Klassiker Burger mit Pom- mes über knackige Salate bis zu knuspriger Pizza und hausgemach- ten Nudeln – für jeden Geschmack ist etwas dabei! 3. TECHNIK Ohne sie läuft (fast) nichts: die Handwerker für Metall, Holzbau und Elektrotechnik. Überall im Zoo sind sie im Einsatz, kümmern sich um die Thematisierung, reparieren und montieren im Besucher- und Tierbereich, sorgen für klares Wasser bei Flusspferd, Eisbär & Co. Ein Job in der Technik-Abteilung des Zoos erfordert ab und zu auch einen schiefen Blick – zum Bei- spiel, wenn die Lampen am Sambesi im afrika- nischen Stil kreuz und quer installiert werden. 4. TIERPFLEGE 5. GÄRTNEREI Der prominenteste Zoo-Beruf: Tierpfleger. Sie kümmern sich um die Zoo-Bewohner von Ameise bis Giraffe. Neben Saubermachen und Futter zubereiten, basteln sie Beschäftigung für die Tiere, führen medizinisches Training durch, ge- wöhnen neue Tiere ein. „Es ist ein wirklich vielschichtiger und körper- lich anstrengender Job“, berichtet Auszubildende Maggie Lehmann. Dem ein oder anderen Tier kom- men sie auch mal ganz nahe: „Das sind unglaublich beeindruckende und tolle Momente“, so Maggie. Die Frühaufsteher: Lange bevor die ersten Zoo-Besucher kommen, wässern und pflegen die Gärtner die Grünanlagen. Bei der Pflanzen- auswahl achten sie auf ein abwechs- lungsreiches Buffet für Bienen und Insekten. „Wir haben hier ein großes Areal und viel Spielraum für Kreati- vität“, freut sich Zoo-Gärtnerin Jo- sie Schäfer. „Wir sagen den Schim- pansen guten Morgen und grüßen beim Heckeschneiden auch mal die Löwen!“, lacht sie. 20 · Jambo! · Herbst 2019

Im Reich der Riesen Elefantenbullen-Anlage im Winter bezugsfertig Langsam wird die Mauer sicht- bar. Sie scheint zu bröckeln, angenagt von der Zeit, wie alles im Dschungelpalast. Die Ruine eines Aquäduktes spendet Schatten, später wird daraus Wasser in einem steten Rinnsal tropfen, genauso wie Elefan- ten es mögen. Im Winter ist die um- gebaute Elefantenbullen-Anlage im Erlebnis-Zoo bezugsfertig – getestet wird sie dann erst einmal von den Ele- fantenkühen mit ihren Jungtieren. Um langfristig ausreichend Platz für eine wachsende Elefantenherde zu haben, erweitert der Zoo im Rahmen seines Masterplan 2025+ die Anlagen der grauen Riesen. Den Start machte Original und Zeichnung: Der Aquädukt wird den Elefanten Schatten und Wasser spenden die Bullenanlage – wofür Bulle Nikolai in den Zoo von Amsterdam zog, um dort für Nachwuchs bei den bedroh- ten Asiatischen Elefanten zu sorgen. Das Gehege wurde nach hinten ver- größert und zieht sich hinter eben je- ner Aquädukt-Ruine nun den grünen Hügel hinauf. Nicht sichtbar für die Besucher, hat sich auch der Stall des Bullen in eine Wellness-Oase verwandelt. In dem hohen, hellen Anbau wartet ein gro- ßes Sandbad, über dem Vorrichtungen zum Aufhängen von Beschäftigungs- spielzeug und Futter baumeln. Es gibt vier Stallungen, ein Heulager, die Fut- terküche und Gänge für die Tierpfle- ger neben und oberhalb der Räume für die Rundumpflege der großen Tiere im geschützten Kontakt. Ist die Bullenanlage fertig, ziehen Indra, Manari und Califa mit den Jung- tieren Yumi, Jenny und Meena ein, denn im nächsten Schritt wird das Reich der Elefantenkühe erweitert. Auch ihre Anlage wird sich dann wei- ter nach hinten erstrecken, ein lang- gezogenes Badebecken ersetzt den jetzigen Graben vor dem Besucher- bereich. Eine Pagode bietet weitere Schattenplätze und Möglichkeiten für die Tierbeschäftigung. Beheizte Laufhalle In einem Architektenwettbewerb wird zudem die lang ersehnte be- heizte Laufhalle zusammen mit einer neuen Außenanlage für die Elefanten geplant. In der Halle haben die Tiere auch in den kalten Monaten viel Aus- lauf und Zoo-Besucher können die Elefanten dann von einem gemütlich- warmen Platz aus beobachten. Die Architekten haben für die Pla- nung elefantöse Vorgaben: Die Halle muss zum einen mit Beschäftigungs- möglichkeiten, Futterstellen, Scheu- erplätzen, unterschiedlichen Böden und einem Badebecken sowie einem einsehbaren Trainingsbereich optimal für die Elefanten angelegt sein. Zum anderen soll sie für die Besucher span- nende Einblicke und Erlebnisse bieten. Sobald der Architektenwettbewerb abgeschlossen und ein Gewinner ge- kürt ist, erfahren Sie auf erlebnis-zoo. de im Bereich „Aktuelles“, wie die Hal- le und ihre Lage im Dschungelpalast aussehen werden. 22 · Jambo! · Herbst 2019

rung dar, mit vielen Rücksprachen und organisatorischen Neuerungen. „Die Tierpfleger der Showarena haben uns engagiert und begeistert unterstützt“, freut sich Stubbendiek mit dem Paar. „Sie hatten sogar tierische Ideen für die Trauung!“ Die Aras könnten doch die Ringe zum Brautpaar bringen. „Das war uns dann aber doch zu riskant“, lacht René. „Nicht, dass sie damit am Ende im Baum verschwinden.“ Statt- dessen flogen die bunten Papageien nach dem Segen am Himmel. „Das war einfach toll und eine wunderschöne Überraschung für unsere Hochzeits- gäste“, schwärmen Fenja und René mit strahlenden Augen. „Ein absoluter Gänsehautmoment!“ Im Anschluss an die Trauung ging es für das frisch getraute Ehepaar mit ihren Gästen übrigens zum Feiern weiter in die Festscheune auf Mey- ers Hof. Das Paar ist sich einig: „Von der Organisation, der Trauung in der Showarena über die Feier, das Essen und vor allem die leckeren Eistorten von der Zoo-Eismanufaktur, es war ein- fach alles perfekt. Vielen Dank an das ganze Team!“ Hochzeit unter Aras Besondere Trauung in der Showarena den, Jahreskarten und verbrachten vie- le gemeinsame Stunden „im schöns- ten Zoo“ – zu zweit oder mit Freunden. Die Showarena wurde in diesem Som- mer zu ihrer Hochzeitslocation – na- türlich aber doch exotisch, mit den bunten Käfern auf den Baumstämmen, dem grünen Gras und dem Konzert der Aras im Hintergrund. „Dieser Ort ist einfach perfekt, um zu heiraten“, stellt Fenja fest. „Er ist öffentlich und privat zugleich, es gibt genügend Platz und die Gäste können von überall aus gut sehen.“ Der große Holzbalken, über den sonst die Nasenbären laufen, wurde mit einem Tuch, Blumen und einem Kreuz zum Altar. Mitten auf der Naturbühne hielt die Pastorin, eine Schulfreundin von Fenja, den Traugottesdienst. Es war die erste Hochzeit an diesem be- sonderen Ort im Zoo. „Normalerweise haben wir standesamtliche Trauungen auf Meyers Hof oder die Hochzeitsfei- ern im Zoo“, berichtet Veranstaltungs- kauffrau Sandra Stubbendiek. Die Trauung von Fenja und René stellte auch für sie eine neue Herausforde- Samstag, der 27. Juli 2019. Die Ränge der Tribüne in der Showa- rena waren gefüllt mit sommer- lich schick gekleideten Menschen. Sie alle schauten gebannt auf den Gang, der in die Arena führt, und warteten nur auf eine: Braut Fenja. Die 29jährige erfüllte sich an diesem warmen Som- mertag ihren Traum: Sie heiratete in der Showarena des Erlebnis-Zoo ihren Liebsten, René. Fenja und René sind große Zoo-Fans, holten sich, nachdem sie ein Paar wur- Frisch getraut: Fenja und René 24 · Jambo! · Herbst 2019

Waldmensch im Tiefschlaf Humanmediziner unterstützt Zoo bei Orang-Utan-Narkosen Die „Waldmenschen“ sind vom Aussterben bedroht! In freier Wildbahn gibt es nur noch etwa 14.000 Orang-Utans. Zoos auf der ganzen Welt kämpfen für den Erhalt der sympathischen Menschen- affen. Unter anderem bringen sie mit Hilfe von internationalen Zuchtpro- grammen die genetisch passenden Tiere zusammen. Wenn die sich dann auch noch mögen und Nachwuchs bekommen, ist der Jubel dement- sprechend groß. Im vergangenen Jahr reiste Orang-Utan-Männchen Jambi für den Arterhalt von Hannover nach New Orleans. Mit Erfolg: Am 17. Juli kam seine Tochter „Bulan“ auf die Welt. Und Geburtshilfe leistete dabei das hannoversche Kinder- und Jugend- krankenhaus auf der Bult. Indirekt je- denfalls. Alles begann mit einem Anruf. Be- stimmt ein Scherz, dachte die Mitar- beiterin des Kinderkrankenhauses, leitete die Anfrage aber sicherheits- halber als Notiz an die Anästhesie wei- ter: Der Zoo in Hannover suche Unter- stützung für eine Narkose bei einem Menschenaffen, stand da. Die Neugier von Oberarzt Michael Brackhahn war sofort geweckt. So abwegig fand er die Anfrage gar nicht – immerhin wurde schon einmal ein kleiner Menschen- affe als Patient im Kinderkrankenhaus versorgt. Der Anästhesist gab den Namen der Anruferin in die Suchmaschine ein: Tatsächlich fand er Dr. Katja von Dörn- berg im Erlebnis-Zoo. Michael Brack- hahn rief die Tierärztin zurück und fand sich kurze Zeit später – in seiner Freizeit – im Urwaldhaus des Zoos wieder, als Mitglied eines engagierten interdisziplinären Teams mit der Auf- gabe, drei Orang-Utans vor ihrer Reise in die USA zu untersuchen. In Abstimmung mit dem Europäischen Erhaltungszucht-Programm (EEP) und der amerikanischen Erhaltungszucht- Koordination (SSP) für Sumatra Orang- Utans sollten Zora und Kajan nach Fort Worth in Texas und Jambi in den Zoo von New Orleans ziehen. Aber bevor ein Menschenaffe in die USA reisen kann, bedarf es grundsätzlich einiger Gesundheitstests – ansonsten erwar- tet ihn dort eine sechsmonatige Qua- rantänezeit. Standardmäßig sind daher unter anderem Herzuntersuchungen Experten- Team: Anäs- thesist Michael Brackhahn (Kinder- und Jugendkran- kenhaus auf der Bult), Julia Tünsmeyer und Lara Twele von der TiHo sowie Zoo-Doc Katja von Dörnberg (hinten) per Ultraschall, Laboruntersuchungen des Blutes, Ganzkörper-Röntgenbilder und Lungenspiegelungen gefordert. Anders als menschliche Patienten, sind Orang-Utans bei medizinischen Untersuchungen leider nicht sehr kooperativ. Also mussten die Tiere in Narkose gelegt werden. Die Zootier- ärzte fragten bei den Experten der Stiftung Tierärztliche Hochschule und des Tiergesundheitszentrums Hun- gerbühler an, die ihre Unterstützung sofort zusagten. „Mit den Kolleginnen und Kollegen der Tiermedizin an unse- rer Seite waren wir für die Narkosen perfekt vorbereitet“, erklärt Zoo-Doc Viktor Molnár, „aber in vielen Zoos sind bei Menschenaffen-Narkosen Humanmediziner dabei, und um alles Menschenmögliche für unsere Orang- Utans zu tun, hatten auch wir nach ei- nem gesucht.“ Und so stand Human- mediziner Brackhahn zwischen den Veterinären und beide Seiten lernten viel voneinander. Ähnliche Atemwege „Ich habe erst einmal alles gelesen, was ich von den Zoo-Tierärzten be- kommen habe und ich finden konnte, von den verwendeten Medikamenten, über Dosierungen bis zur passenden Tubusgröße“, erzählt Brackhahn. Er studierte Protokolle von früheren Orang-Utan-Narkosen, Röntgenbilder von Kopf, Hals und Brustraum der Tie- re und stellte fest, dass der Atemweg eines Orang-Utans dem eines Men- schen tatsächlich sehr ähnlich ist. Die Luftröhre ist kürzer, dafür ist der Weg dorthin aufgrund des langen Kiefers der Tiere viel weiter. Aber abgesehen davon, kamen dieselben Medikamente und Instrumente wie in der Human- medizin zum Einsatz. Der wesentliche Unterschied bestand in der Narkose-Einleitung. Normaler- weise ist ein Anästhesist von der Ein- leitung bis zum Aufwachen bei seinem Patienten. „Die Orang-Utans habe ich 26 · Jambo! · Herbst 2019

Zauberhafter Winter-Zoo Funkelndes Winterdorf auf Meyers Hof Es wird herrlich winterlich: Rus- tikale Hütten fügen sich auf Meyers Hof zu einem nostal- gischen Winterdorf zusammen, es duftet nach leckerem Glühwein und frischen Waffeln. Die Häuser sind fest- lich geschmückt, überall leuchtet und funkelt es. Der kleine Tannenwald um- rahmt die Winterlandschaft und gibt ein Gefühl von uriger Gemütlichkeit. Inmitten der winterlichen Zoobauern- hofidylle werden auf der Eislaufbahn unter freiem Himmel die Kufen ge- Powered by schwungen. Am 29. November öffnet der beliebte Winter-Zoo seine Pforten! Meyers Hof verwandelt sich mit Unter- stützung des Energiedienst leisters Avacon in eine funkelnde Winter- landschaft und bietet ein rundum Win- terzauberpaket für die ganze Familie Winterzauber auf Meyers Hof 28 · Jambo! · Herbst 2019 und alle, die den Feierabend genüss- lich einläuten wollen! Hunderte Lichter tauchen Meyers Hof in leuchtende Farben und lassen über der Eislaufbahn einen Sternenhimmel erstrahlen. Auf dem gemütlichen Win- termarkt gibt es allerlei zu entdecken – zum Stöbern, Naschen und Verzehren. Die Zoo-Gastronomie nutzte den Sommer, um schon an den Winter zu denken und plante das Speisen- und Getränkeangebot. Im Winter-Zoo sind echte Klassiker wie Schinkengriller und Käsekrainer, Kartoffelspezialitäten, der beliebte Fetakäse im Fladenbrot, Krustenbraten und die Champignon- Pfanne dabei. Neu in diesem Jahr: auf Wunsch der Besucher gibt es Pizza im Winterdorf. Verschiedene Glühwei- ne, Kakao und Kinderpunsch wärmen beim kühlen Winterwetter so richtig schön auf. Zwei Kinderkarussells stehen auf Meyers Hof und im Zoo-Eingang für fröhliche Fahrten bereit und bringen Kinderaugen zum Leuchten.

Hüter der Herzen Abschied von Hofhund Barney der Arbeit begleitete, der sich gerne zwischen unsere Beine drängelte und dort verharrte, bis er sich ausreichend gestreichelt fühlte, der so selbstver- ständlich zum Bild von Meyers Hof gehörte wie die Altdeutschen Kühe und Pommerschen Schafe. Im Juli ist Harzer Fuchs Barney im hohen Alter gestorben. Er fehlt uns. Jeden Tag. Barney kam im Alter von acht Wochen als künftiger Hütehund in den Zoo. Tierpflegerin Manja Fuhrmann nahm den Welpen mit dem hellbraunen Wu- schelfell zu sich und bildete ihn aus – die beiden wurden ein unzertrenn- liches Team. Bei den Tierpräsentationen auf Mey- ers Hof stellte der Harzer Fuchs die Hütearbeit vor und begeisterte mit eleganten Sprüngen über jeden Zaun. Seine Rolle als Hütehund nahm Barney sehr erst. Er hütete einfach alles. Tü- ren, die offenstanden, Gänse, die vom Stall auf die Wiese watschelten, frei- laufende Hühner. Vor allem behütete er seinen Menschen Manja. Als die Tierpflegerin einmal von einer miss- gestimmten Kuh mit gesenkten Hör- nern bedrängt wurde, sprang er über das Gatter auf die Weide und vertrieb die Kuh. „Das war wirklich heldenhaft“, erzählt Manja Fuhrmann. Harzer Fuchs Barney mit Tierpflegerin Manja Fuhrmann Die meisten kannten ihn als „Klaus“, den Hofhund auf dem Zoo-Bauernhof. Wir kannten ihn als Barney – so hieß er wirklich – und als unwiderstehlich liebenswer- ten Kollegen auf vier Beinen, der uns 15 Jahre lang jeden Tag motiviert bei Einem sehr eigenwilligen Schafbock machte Barney so unmissverständlich klar, wer Chef auf der Koppel ist, dass die Tierpfleger später nur den Namen des Hundes zu rufen brauchten und schon wurde der Bock lammfromm. Barney lag gerne auf der Weide direkt am Zaun, beobachtete seine Men- schen bei der Arbeit und ließ sich von den Besuchern streicheln. Ausdau- ernd. Auch bei Führungen mit sehbe- hinderten Menschen stand er geduldig still, bis ihn alle von der Nase bis zur Schwanzspitze betastet hatten. Der freundliche Zoomitarbeiter mit Fell war bei allen Zweibeinern sehr beliebt. Mit zunehmendem Alter ließ Barneys Hörvermögen nach, bis er taub war – man musste ihn direkt anschauen, wenn man etwas von ihm wollte. Auf- grund seiner Arthrose war er nicht mehr der Schnellste, für seine Schild- drüsen-Erkrankung bekam er Spezial- Futter, gegen die Blasenschwäche Kürbiskern-Extrakt. Trotzdem gab es keinen Tag, an dem er nicht zur Arbeit wollte. „Er war unheimlich gerne im Zoo!“, erklärt Manja Fuhrmann. Und wir hatten den vierbeinigen Kollegen unheimlich gern bei uns. Barney fehlt uns. Jeden Tag. TRAUER UM TIERISCHE KOLLEGEN In der Showarena mussten wir in diesem Jahr ebenfalls von zwei tierisch tollen Kollegen Abschied nehmen. Vie- le Jahre zeigte Lavendel den Besuchern, dass Stinktie- re richtig nett sind und gar nicht stinkig. Lannerfalke Karim war mit seinen 22 Jahren der Senior der täglichen Tiershows, landete aber immer sicher auf dem Falknerhand- schuh, den auch Besucher halten konnten. Hatte er keine Lannerfalke Karim 30 · Jambo! · Herbst 2019 Lust zum Fliegen, ließ Karim sich gerne von seinen Pflegern tragen – in seinem hohen Alter durfte er das. Die beiden betagten Showstars starben in diesem Sommer und werden noch immer schwer vermisst. Stinktier Lavendel

Für kleine Rate-Füchse Knifflig und knuffig und nur für euch! B C Quatsch, ich bin doch Jaro! Nein, sein Name ist Kyan! 1 2 A Er heißt Maxim! VERWIRRSPIEL Die kleinen Tigerdrillinge haben endlich ihre Namen bekommen. Doch wer ist denn nun wer? Maxim sagt stets die Wahrheit, Jaro lügt manchmal und Kyan flunkert bei jeder Gelegenheit. Kannst du die Namen zuordnen? ZEICHENSPRACHE A Ä B C D E F G Du möchtest wissen, was die Namen der kleinen Tiger bedeuten? Übersetze die Zeichen und schreibe die Bedeutungen auf. JARO: KYAN: MAXIM: H I J K L M N O Ö P Q R S ß T U Ü V W X Y Z 3 STIEFEL-PARADE Jemand hat alle Gummistiefel in der Tierpfeger-Garderobe durch- einandergebracht. Zu allem Über- fluss knabbert das freche Seebär- kind James gerne mal auf dem Gummi herum. Findest du das einzige heile Paar Stiefel? Male das richtige Muster in die Schuhe: 32 · Jambo! · Herbst 2019

Rollendes Spielzeug SV Northen-Lenthe spendet 40 Fußbälle Bei den Schimpansen geht’s rund: Beim großen Aufräumen musterte der SV Northen-Lenthe 40 abgespielte Lederfußbälle aus. Anstatt sie einfach zu entsorgen, fragte Jugendleiter Carsten Vorbrodt beim Erlebnis-Zoo an. „Ich hatte mal gelesen, dass die Tiere gerne mit Bällen spie- len“, sagte er. Stimmt. Als Beschäftigungsspielzeug für die Schimpan- sen füllen die Tierpfleger die Bälle mit Körnern und Nüssen. „Die Tiere versuchen, an die Lecke- reien zu kommen, rollen die Bälle umher oder bearbeiten die kleinen Öffnungen, damit sind sie lange beschäftigt“, erklärte Tierpfleger Florian Mersch den jungen Fußballern, die die Bälle in Netzen und Kartons direkt zu den Menschenaf- fen brachten. Dort wurden sie gleich von Schim- pansin Viktoria begrüßt, die die Bälle eingehend studierte. Das Zoo-Team sagt: Danke! Mit dem Zoo durchs Jahr Tierisch toller Familienplaner und Wandkalender Die Erdmännchen halten sich liebevoll umarmt, das Bennett-Känguru guckt schelmisch in die Kamera, das Spitzmaulnas- horn spitzt die Lippen: Zwölf wunderschöne Porträts der Zootiere im DIN A 3-Format mit großem Kalendarium und Platz für Notizen (14,90 €) oder als praktischer Familienpla- ner mit fünf Spalten für alle Termine (9,90 €) begleiten Sie durch das Jahr 2020! Vom Verkaufspreis geht ein Euro an den Arten- schutz! Die Zoo-Kalender sind im neuen Zoo-Shop erhältlich. IMPRESSUM Herausgeber: Zoo Hannover GmbH Redaktion Jambo! Adenauerallee 3 30175 Hannover Tel.: 0511 / 280 74 - 0 Fax: 0511 / 280 74 - 212 jambo@erlebnis-zoo.de www.erlebnis-zoo.de Projekt- und Anzeigenleitung: Simone Hagenmeyer Redaktion: Simone Hagenmeyer (V.i.S.d.P.), Yvonne Riedelt Gestaltung: Andreas Weiß, Kinderseite: Kristina Haase Lektorat: Barbara Waschulewski Druck: Bonifatius GmbH Druck - Buch - Verlag, Karl-Schurz-Straße 26, 33100 Paderborn Fotos: Manuel Fritzsche, Kimberly Haarstik, Marianne Laws, Scott Ramsay /African Parks, Dominika Stempa / African Parks, Günther Singbartl, Stiftung Tierärztliche Hochschule, Marcel Tiemann, Bettina Zeller, Zoo Hannover GmbH Für unverlangt eingesandtes und nicht mit einem Urheberrecht gekennzeichnetes Bild- und Text- material haftet die Redaktion nicht. Titelfoto: Bettina Zeller J a m b o ! v e r l o st 2 x S c h l e m m e n f ü r 2 P e r s o n e n Willkommen im Im neuen Hoflokal (ab 3. Oktober 2019) auf Meyers Hof vereint leidenschaftli- ches Kochhandwerk saisonale und regionale Zutaten mit Zeitgeist zu abwechs- lungsreichen, modernen, zugleich bodenständigen Gerichten. Da schmiegt sich frisches Gemüse an knackige Nüsse, farbenfroher Salat taucht seine Blätter in die Vinaigrette mit frischen Kräutern und der limettengekrönte Schokotraum zum Nachtisch kuschelt sich wohlig an die himbeerverzierte Kirschdessertsauce mit Knusperflocken. Jambo! verlost ein Drei-Gänge-Probier-Menü aus Suppe, „Hauptsache“ und Dessert für 2 x 2 Personen im Hoflokal! Wer schlemmen möchte, beantwor- te bitte folgende Frage: Welche Schnecke findet sich beim Hoflokal? (Tipp: Siehe Seite 16 – 17). Schicken Sie die Antwort bitte per Post an Zoo Hannover GmbH, Jambo! Redaktion, Adenauerallee 3, 30175 Hannover oder per E-Mail an jambo@erlebnis-zoo.de. Teilnahme ab 18 Jahren. Einsendeschluss ist der 31. Dezember 2019. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. www.blauer-engel.de/uz195 · ressourcenschonend und umweltfreundlich hergestellt · emissionsarm gedruckt · überwiegend aus Altpapier RG4 Widerrufshinweis: Sie können der Zusendung der „JAMBO!“ bzw. anderer postalischer Informationen der Zoo Hannover GmbH jederzeit widersprechen, entweder mit formlosem Schreiben an Zoo Hannover GmbH, Adenauerallee 3, 30175 Hannover, per E-Mail unter jambo@erlebnis-zoo.de oder telefonisch unter 0511-28074-0. Ein Unternehmen der 34 · Jambo! · Herbst 2019