KLEINE DREI HOFFNUNGSTRÄGER NACHWUCHS BEI DEN SELTENEN BERBERLÖWEN IM ERLEBNIS-ZOO Dass Berberlöwin Zara und Kater Basu sich gut riechen konnten, war am Lö- den“, erzählt Tierpfleger Marcel Reh- se. Auch die Zoologen zeigten sich erleichtert über die geglückte Partner- vermittlung. Weltweit hatten sie nach einem Weibchen für Basu gesucht und und Zucht setzt sich der Erlebnis-Zoo für den Erhalt der so seltenen Berber- löwen ein. „Wir möchten dazu beitra- gen, dass diese Tiere nicht von unse- rem Planeten verschwinden“, so Walb. Riesengroß war daher die Freude beim Zoo-Team: Am 20. Februar entdeckten die Tierpfleger drei kleine Jungtie- re, die neben Löwin Zara in der Wurfbox noch etwas un- beholfen, aber munter herum- krabbelten. „Wir hatten gehofft, dass Zara tra- gend ist und da- her alles vorbe- reitet“, berichtet Tierpfleger Mar- cel Rehse. „Dann zu sehen, dass die Jungtiere endlich da sind, das war für uns alle wirklich ein toller Moment!“, strahlt er. Instinktiv Für den Tierpfleger und sein Team heißt es nun, jeden Morgen erst ein- mal auf einen kleinen Bildschirm zu schauen: Eine im Stall installierte Kamera gewährt dem Team einen Einblick in die Wurfhöhle. „Über die Kamera können wir schauen, ob Zara sich um ihre Jungtiere kümmert. Wir können überprüfen, ob alle trinken und wie sie sich entwickeln“, erklärt Marcel Rehse. Auch Zoo-Kurator Ro- bin Walb überprüft die Aufnahmen regel mäßig und ist zufrieden: „Zara macht als Mutter instinktiv alles rich- Sommer 2014: Kater Basu mit seinen Schwestern Erster Gesundheitscheck: Die kleinen Löwen sind gesund und munter schließlich Zara in Marokko gefunden und nach Hannover geholt – mit der Mission Artenschutz im Gepäck. Denn Berberlöwen sind in der Wild- nis seit der Mitte des 20. Jahrhunderts ausgestorben – ausgerottet durch den Menschen. „Durch ihre imposante Mähne und große Statur waren sie leider als Trophäe besonders beliebt bei Großwildjägern“, berichtet Kurator Robin Walb. Einzig eine kleine Populati- on der Großkatzen in Zoos konnte überleben. Mit der Haltung Umgarnt: Basu und Zara verstehen sich offensichtlich wencanyon kaum zu über- sehen. Schon beim ersten Kennenlernen umgarnten sie einander, spielten und schmusten. „Das hat di- rekt gepasst zwischen den bei- 4 · JAMBO! · Frühjahr 2023

FEUER UND STACHELN Fire Department: Neuer fantasie- beflügelnder Abenteuerspielplatz Schützen“ gehört, also wie man einen Brand am besten löscht, Menschen aus Feuer, Wasser oder – ganz wichtig in der Goldgräberstadt Yukon Bay – aus eingestürzten Minen rettet. Und wie gut, dass die Arztpraxis gleich nebenan ist, in der alle verarztet wer- den können, sollte es beim Retten-Lö- schen-Schützen zu Unfällen kommen. Schon klingelt das rote Holztelefon wieder: Die Katze des Bürgermeisters sitzt im Baum fest. Feuerwehrfrau Emma und Lukas von der Tierrettung machen sich auf den Weg… Im Yukon Fire Department können die Kinder toben, klettern, rutschen, aber auch in fremde Rolle schlüpfen, sich aus- probieren, voneinander lernen, die Er- wachsenen-Welt nach eigenen Regeln nachspielen – oder neu erfinden. In allen Räumen finden sich Spielwelten, in denen sich die Kinder Handlungen selbst ausdenken und Rollen verteilen können. Im Yukon Fire Department ist alles möglich! Blick in die Kantine: Deftiges nach dem Einsatz FANTASTISCHER SPIEL- PLATZ UND URIGE URSON-ANLAGE IN YUKON BAY „Es brennt!“ Nur eine Minute nach dem Anruf in der Einsatzzentrale sind alle auf den Beinen. Feuerwehrmann Tom im Turmzimmer mit Ausguck hat das Feuer zeitgleich entdeckt und rutscht die Spiralrutsche hinunter – jetzt zählt jede Sekunde! Officer Mary hängt sich an das knallrote Telefon, um die Bevöl- kerung zu warnen. Steven, der Koch, bereitet in der Kantine derweil den Teig für köstliche Pizza zu – er weiß, wie hungrig die Mannschaft nach den gefährlichen Einsätzen ist… Willkom- men im Yukon Fire Department! in Der neue Abenteuerspielplatz Yukon Bay mit der nebenliegenden Arztpraxis von Dr. Jane Jefferson und Jimmys Autowerkstatt ist so liebevoll ausgestattet und fantasiebeflügelnd, dass Kinder sofort zu Feuerwehrleu- ten, Rettenden und Geretteten wer- den. In der Feuerwehrschule lernen sie, was alles zum „Retten-Löschen- 6 · JAMBO! · Frühjahr 2023

EINZUG DER TIERE Hält Ausschau: Fuchsmanguste Ivie DAS NEUE ZOOLOGICUM ERWACHT ZUM LEBEN Die Aras sind immer für eine Überra- schung gut. „Das hätte ich jetzt nicht gedacht“, staunte Tiertrainerin Angela Kruth, als die Papageien ganz selbst- verständlich in ihr neues Domizil flogen. Eigentlich sind Aras eher kon- servativ, wenn es um Veränderungen geht – das noch unbekannte Zoologi- cum aber wurde unter zustimmendem Gekrächze erobert. Das Zoologicum im Erlebnis-Zoo ist die neue Welt, die Wissen schafft. Mit eindrucksvollen Tiervorstellungen wird hier auf charmant-unvergessliche Art Spannendes vermittelt. Sobald alle Tiere eingezogen sind und sich an ihre neue Umgebung gewöhnt haben, wird mit dem Training für diese Wis- sensweitergabe begonnen. Wussten Sie zum Beispiel schon, dass Aras zu den intelligentesten aller Vögel ge- hören und komplexe Probleme lösen können? Oder dass fast alle Gelb- brustaras Linksfüßer sind? Wochenlang hatten die Tiertrai- nerinnen und Tiertrainer den fliegenden Umzug der Papagei- en geprobt. Jeden Tag ging es ein Stückchen weiter in Rich- tung der warm leuchtenden Sandstein-Bauten des Zoolo- gicums. Dabei flogen die Aras zwischen den vertrauten Ar- men und Schultern ihrer Zwei- beiner und dem neuen Terrain hin und her. Bis sie schließlich an der großen Holztür vor ihrer Voliere angekommen waren. Angela Kruth schloss auf – und die Papageien flo- Tor zum Wissen: Begrüßung vom Feuersalamander gen hinein. „Großartig!“, schwärmte die Tiertrainerin und belohnte die Aras mit ihren Lieblingsleckereien. Auch Fuchsmanguste Ivie ist von ih- rem neuen Zuhause begeistert. Ihr Lieblingsplatz: Die Fensterbank vor der großen Scheibe. „Sie kann dort bestens die Gäste beobachten“, ver- rät Tiertrainerin Ilona Wichmann, „das findet sie so richtig spannend.“ Die Gürteltiere in der Nachbar-Anlage waren viel zu sehr damit beschäftigt, sich einmal durch den tiefen Sand zu wühlen, bevor sie eine Ortsverände- rung feststellen konnten. Mittlerwei- le sind Fred und Wilma oft bei ihrer Lieblingsbeschäftigung zu sehen: Mit dem ungepanzerten Bauch nach oben liegen sie in ihrem schafwollgepolster- ten Nest direkt hinter der Scheibe. „Ein sensationeller Anblick“, schmunzelt Tiertrainer Revin Meyer. Und auch Artus nahm den Einzug in sein neues (Übergangs-)Heim sehr gelassen hin. Die Tiertrainer transpor- tierten ihn einfach in seiner Schlafkis- te hängend und stellten sie unter der Rotlichtlampe wieder auf. Das Faultier öffnete die Augen, reckte sich ein we- nig der Süßkartoffel entgegen, die ihm Alexander Klimcuk vor die Nase hielt – und schlief wieder ein. Logisch. Denn wussten Sie schon? Faultiere schlafen bis zu 20 Stunden am Tag! 8 · JAMBO! · Frühjahr 2023 Willkommen im ARTrium

einmal um die (Zoo-)Welt! Die Lauf- weltreise führt vom Zoo-Eingang über den niedersächsischen Meyers Hof, durch das neue Zoologicum und das Outback, den majestätischen Dschun- gelpalast, vorbei am Marktplatz im kanadischen Yukon Bay, hinauf zum Gipfel des Afi Mountain und weiter entlang des Sambesi. Die 2,6 km lan- ge Strecke kann wahlweise ein bis vier Mal – solange die Beine tragen – um- rundet werden. Laufen für Langhälse Alle, die mitlaufen (ab 3 Jahre!), un- terstützen mit ihrer Teilnahme das „Zookunftsprojekt Neues Giraffen- haus“ – und tragen so zum Schutz und Erhalt der Rothschild-Giraffen bei. Weltweit sind die Bestände der langbeinigen Schönheiten seit den 1980er-Jahren um rund 40 Prozent zurückgegangen. Unterstützt wird der ZOO-RUN auch von den bärenstar- ken Partnern LOTTO Niedersachsen, Gehrke Econ und Audi BKK. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, daher gleich hier anmelden… QR-Code scannen und ZOO-RUN buchen! TIERISCH VIEL LOS! GROSSER OSTERSPASS 27. März – 11. April Der Erlebnis-Zoo feiert Ostern mit kunterbunten Aktionen. Machen Sie mit beim gro- ßen Osterrätsel, bestaunen Sie das XXL-Osternest und die Osterwiese auf Meyers Hof und sichten Sie den Osterhasen, der am 9. April durch den Zoo hoppelt! Beim Kinderschminken am Ostersonntag werden kleine Zoo- gäste in Häschen und andere Tiere verwandelt. Das große Osterrätsel ist ein Spaß für die ganze Familie! Es gilt, neun große Ostereier im Zoo zu finden, auf denen jeweils ein Buchstabe prangt. Wer alle Eier findet, muss nur noch die Buchstaben in die richtige Reihenfol- ge bringen und das Lösungswort auf die Rätselkarte schreiben. Unter allen Teilnehmenden verlost der Zoo eine Familien-Jahreskarte. MEYERS MARKTTAGE 29. und 30. April Bei den frühlingsbunten Meyers Markttagen auf Meyers Hof gibt es regionale Köst- lichkeiten, insektenfreundliche Pflan- zenwelten, Kreatives, Kunsthandwerk und spannende Artenschutzprojekte zu entdecken. Rund 30 Ausstellende präsentieren ihre Waren und Hand- werkskünste in der idyllischen Kulisse des Fachwerk-Hofes. Das beliebte Comedy-Duo Magd Martha und Bauer Meyer führt lo- cker-leicht durch das Programm! Auf Meyers Markttagen kann probiert, genascht und entdeckt werden. Und natürlich gibt es wieder Live-Musik und jede Menge Mitmachaktionen – wie den knackigen Kartoffelschälwett- bewerb und köstliches Kaffeerösten – zum Staunen, Lachen und Genießen. ZOO-RUN 25. Mai Wenn die Tiere schlafen gehen, geht’s für große und kleine Laufbegeisterte im exotischsten Laufrevier Hannovers an den Start. Es geht joggend, gehend, laufend, hüpfend – gerne verkleidet – Powered by 10 · JAMBO! · Frühjahr 2023

6 TIERISCHE FAKTEN ÜBER WEISSBORSTENGÜRTELTIERE! Weißborstengürteltiere sind auch als Sechsbindengürteltiere bekannt. Sie stammen aus Südamerika, wo sie in Savannen und im Grasland leben. Im Erlebnis-Zoo hat das Gürteltierpaar Fred und Wilma sein neues Zuhause im Zoologicum bezogen. 1. 2. GUT GEPANZERT: Die urig aussehenden Gürteltiere sind Säuge- tiere. Ihr besonderes Merkmal ist ihr Panzer, der allerdings nur den Rücken bedeckt. Er schützt sie vor Fressfeinden und Verletzungen. Der Panzer besteht aus kleinen Knochenplättchen, über denen eine Schicht aus Hornschuppen liegt. KUGEL-MYTHOS: Auch wenn der Panzer der Weißborstengürteltie- re sehr flexibel ist – zu einer Kugel zusammenrollen können sie sich nicht. Diese Fähigkeit hat nur das sogenannte Kugel- gürteltier. Dafür vergraben UNTERIRDISCH: Gürteltiere leben nicht nur auf dem Boden, sondern zum Teil auch darin. Innerhalb ihres Streifgebietes legt ein Sechs- 4. bindengürteltier mehrere Erdbauten an, in denen es abwechselnd schläft. Meist befinden sich die Eingänge gut geschützt zwischen Baumwurzeln. Der Bau selbst besteht aus einer ein bis zwei Meter langen Röhre und einer kleinen Kammer, in der sich das Tier gerade so umdrehen kann. Hierin schläft es bis zu 20 Stunden am Tag! BEDROHUNG MENSCH: Das Sechsbinden- gürteltier steht (noch) als „nicht gefährdet“ auf der Roten Liste der IUCN. Es ist sehr an- passungsfähig und die Population wird noch als sehr stabil beschrieben. Artenschützer bezeichnen das als 6. bemerkenswert, denn Gürteltiere werden bejagt: Ihr Fleisch wird in einigen Regionen verzehrt. Aber auch andere Teile des Gürteltierkör- pers werden verwendet: Aus dem Panzer der Tiere werden Körbe oder die Klang- körper von Musikinstrumenten gefertigt. Der schuppenbesetzte Schwanz wird zum Entfachen von Feuer genutzt. Auch der zunehmende Lebensraumverlust und insbesondere der Straßenbau werden zunehmend zur Bedrohung für die Gürteltiere. sich Sechsbindengürteltiere bei Gefahr im Boden – und sind hier durch ihren Rückenpanzer gut geschützt. 3. ALLESFRESSER: Beim Gür- teltier steht pflanzliche sowie tierische Kost auf dem Spei- seplan. Sein guter Geruchs- sinn führt es zu Pilzen, Früch- ten und Nüssen, hilft aber auch beim Aufspüren von Käferlarven, Ameisen und Termiten im Boden. Auch schnellere Beute wie Grillen und Heuschrecken fängt das Gürteltier. 5. NACKTER NACH- WUCHS: Nach einer Tragzeit von 60 bis 65 Tagen bringt das Weibchen meist ein bis drei Jungtiere zur Welt. Der Nachwuchs ist noch nackt, blind und völlig hilflos. Etwa 55 Tage lang säugt die Mutter ihre Jungen, nach neun Monaten sind sie bereits geschlechtsreif. 12 · JAMBO! · Frühjahr 2023

EIN HALBES JAHRHUNDERT IM LAUFE VON 50 JAHREN HAT ELEFANT INDRA TIERISCH VIEL ERLEBT Die wohl bekannteste Elefantenkuh im Erlebnis-Zoo und waschechte Hanno- veranerin blickt auf ein halbes Jahr- hundert Zoogeschichte: Leitkuh Indra ist 50 Jahre alt geworden! Ihren run- den Geburtstag feierte das Zoo-Team mit einer großen Torte und einem bun- ten Buffet aus den Lieblingsleckereien der Elefanten-Chefin. Zoo-Futtermeister Thomas Severitt hatte sich für den besonderen Ge- burtstag eine bunte Jubiläums-Krea- tion einfallen lassen: Mit einer durch Rote Bete rosa gefärbten Torte, ver- ziert mit Tomaten-Hälften, Chicorée, Weintrauben, einer Ananas-Krone und Karotten-Kerzen, wurde Indra zu ihrem Geburtstag überrascht. Gebet- tet war das köstliche Kunstwerk auf Petersilie und Salat. Zielstrebig schritt die 50-jährige Ele- fantenkuh auf ihre Überraschung zu, berüsselte in aller Ruhe die Torte und pickte sich zuerst die Karotten-Kerzen heraus – ihre absolute Leibspeise. Kurz darauf stießen auch die anderen Her- denmitglieder dazu und stürmten das Buffet vor den Augen der Zoo-Gäste. Die Menschen in Hannover und Region haben eine besondere Verbundenheit zu Indra: Sie war das erste in der Lan- deshauptstadt geborene Elefanten- kalb, das im heimischen Zoo bleiben sollte, damit die Zoobesuchenden es beim Aufwachsen begleiten konnten. Doch fast wäre es nicht so weit gekom- men: 1982 erkrankte die Elefantin an einer Intoxikation durch Grünfutter, in dem sich Schimmelpilze gebildet hat- ten, die nicht zu erkennen waren. Die damals neunjährige Indra überlebte nur durch den unermüdlichen Einsatz der Zoo-Tierärzte. Tagelang wurde sie Grande Dame: Rüstig mit 50 14 · JAMBO! · Frühjahr 2023 Jungtier Indra: Geboren am 23. Januar 1973 mit Infusionen über die Ohrvenen behandelt. Ganz Hannover hatte da- mals um das Leben der Elefantenkuh gebangt. Eine Erinnerung an die Er- krankung und Behandlung ist heute Indras Markenzeichen: Ein Riss im rechten Ohr. Indra erlebte in ihrem langen Leben auch räumliche Wechsel und den Bau innovativer Tieranlagen im Erlebnis- Zoo: 1997 zog sie mit der Elefanten- herde in das neu gebaute Reich der Dickhäuter, den Dschungelpalast. Bei der Erziehung der dort geborenen 18 Jungtiere half sie als erfahrene Leit- kuh maßgeblich mit. Auch die jetzige Erweiterung und den Ausbau der Ele- fantenbullen- sowie der Kuh-Außen- anlage hat Indra begleitet und ihre Herde stets souverän auf die neuen Areale geführt. Die Rolle als Herden-Oberhaupt hat Indra übrigens seit 2009 inne, nach- dem Elefantenkuh Jenny in eine Al- tersresidenz nach Belfast gezogen war. „Mit ihrem Auftreten und ihrer Präsenz in der Gruppe gibt sie den jüngeren Elefanten Sicherheit, sie orientieren sich an ihr“, berichtet das Tierpflege-Team. „Trotzdem hat Indra aber auch gern ihre Ruhe, spaziert al- lein über die Anlage und sichert sich bei der Fütterung immer als erste die größte Portion.“

ZOOS TIERE WILDERN AUS Dr. Marlis Dumke DIE KÖNIGSDISZIPLIN BRAUCHT INTENSIVE VORARBEITEN Zoos wildern Tiere aus – wie genau das funktioniert und wie komplex eine Wiederansiedlung ist, erklärt Zoo-Artenschutzreferentin Dr. Marlis Dumke. Moderne, wissenschaftlich ge- führte Zoos sind Archen für bedrohte Arten. Eine Studie hat jüngst ergeben, dass 84 verschie- dene Tier- und Pflanzenarten – in der Wildbahn ausgestorben – nur durch Zoos und botanische Gärten überle- ben konnten. Die Königsdis ziplin ist, in der Natur ausgestorbene und be- drohte Arten wieder auszuwildern, und Zoos steigern ihre Erfolge stetig! Im Jahr 2016 wilderten die Zoos und Tierparks im deutschsprachigen Raum 350 Tiere aus 28 verschieden Arten aus. In den Jahren 2018 bis 2019 wa- ren es über 3.000 Individuen aus 46 verschiedenen Arten! Darunter: Säu- getiere wie Alpensteinbock und Wild- katze, Vögel wie Schleiereule und Ba- listar sowie Amphibien und Reptilien wie Gelbbauchunke und Ringelnatter. Aber bis Tiere wieder ausgewildert werden können, bedarf es intensiver Vorarbeit! Die Lebensräume für Tiere werden immer kleiner. Auch leben Tiere der gleichen Art zunehmend getrennt voneinander – etwa durch Waldrodun- gen sowie Straßen- und Siedlungsbau. Das kann ihr Überleben massiv bedro- hen, weil sie dann gar keine oder nur verwandte Paarungspartner finden. Genetische Verarmung und ein er- höhtes Aussterbe-Risiko können die Folge sein. Daher benötigen bedrohte Tierarten vielfältige Schutzmaßnah- men. Insbesondere kann es wichtig sein, dass Tiere zwischen wilden und in menschlicher Obhut lebenden Be- ständen umgesiedelt werden – um Populationen wiederherzustellen und die genetische Vielfalt zu verbessern. Die Rolle von Zoos Zoos halten nicht nur die Tiere für die Auswilderung – sie liefern auch eine ganze Reihe spezieller Fachkenntnisse und Erfahrungen, die bei der Um- und Wiederansiedlung benötigt werden, zum Beispiel: Umgang mit Tieren Haltung und Zucht von Tieren Identifizierung von Tieren Transport von Tieren Veterinärmedizin Management von Populationen Biosicherheit und Risikobewertung Einhaltung von Rechtsvorschriften Arabische Oryx: Dank der Zoos wieder in ihrer Heimat Daran wird deutlich, wie komplex ein Auswilderungs-Projekt ist. Vor und nach der eigentlichen Auswilderung, also dem Entlassen der Tiere in den Lebensraum, sind wichtige wissen- schaftliche Schritte zu gehen. 1. Sicherheitspopulation halten Ist eine Art in der Wildbahn so selten geworden ist, dass man die Fortpflan- zung fördern muss, um sie zu erhalten, dann kommt die Zucht in menschli- cher Obhut ins Spiel. Aufgabe der Zoos ist es, so gezielt zu züchten, dass eine genetisch gesunde Zoopopulation entsteht. 2. Lebensraum finden Eine Voraussetzung für die Wiederan- siedlung einer Art ist, dass sicherer Le- bensraum vorhanden ist. Am Anfang eines jeden Auswilderungsprojekts steht daher, ein geeignetes Gebiet zu finden oder wiederherzustellen und zu schützen. 3. Geeignete Tiere auswählen Häufig werden Tiere in einem Gebiet angesiedelt, in dem es bereits Tiere dieser Art gibt. Es sollten dann Tiere zur Wiederansiedlung ausgewählt werden, die ähnlich gut an das Gebiet angepasst sind wie die dort lebenden Artgenossen. So wird das Risiko mi- nimiert, dass die wiederangesiedel- ten Tiere die vorhandene Population schwächen statt stärken. 4. Auswirkungen vorhersagen In der Regel wird eine Studie durch- geführt, bei der die Auswilderung simuliert wird. So kann vorhergesagt werden, welche (genetischen) Auswir- kungen die ausgewilderten Tiere auf die noch vorhandenen Artgenossen haben können. Auch will man wissen, wie sich die Auswilderung auf das Ökosystem als Ganzes und auf die anderen Arten darin auswirken würde. Eine Auswilderung von Fleischfressern 16 · JAMBO! · Frühjahr 2023

Foto: Yvonne Riedelt

DIE AM NEUEN YUKON SEELÖWEN-BULLEN SCOTT UND LUKE BRINGEN FRISCHEN WIND INS HAFENBECKEN Lotta hat es erwischt. Aber so rich- tig. Seit die beiden Neuen auf den Hof gerobbt sind, benimmt sich das Seelöwenweibchen wie ein schwär- merischer Teenager. Drückt sich die Nase an der trennenden Wand zum Herrenbereich platt, um durch den Spalt zu linsen. Macht sich flach wie eine Flunder und schielt durch den Spalt am Fußboden. Schläft wie ein Groupie vor dem Tor. „Lotta in love“, scherzt Tierpflegerin Steffi Leitner. Ende November 2022 kamen die jun- gen Seelöwenbullen Luke und Scott aus dem Tiergarten Nürnberg an den Yukon in Hannover. Seitdem bringen sie „frischen Wind in die Trup- pe“, so Leitner. Dabei herrschte direkt nach der Ankunft erst einmal Stille. „Wir waren gespannt: neue Stimmen, sogar mit Dialekt – aber es kam keine Reaktion von den weiblichen Seelö- wen“, erinnert sich die Tierpflegerin. Erst als die beiden Bullen räumlich näher an die Weibchen rückten, gab es kein Halten mehr. Zumindest für Lotta. „Sie hat die bei- den für sich entdeckt“, erzählt Steffi Leitner. Lotta lugte durch die Lücken im Zaun und verfolgte jede Bewegung. „Und Luke hat sich dann angespro- chen gefühlt. Die beiden waren sehr aneinander interessiert“. So lange der noch trennende Zaun da war. „Wir haben die beiden Bullen erst einmal hin- ter den Kulissen an uns gewöhnt und dort mit dem medizinischen Trai- ning begonnen“, erklärt die Tierpflegerin. Unter der strengen Aufsicht von Lotta, versteht sich. Steffi Leitner hatte die Bullen bereits vor ihrer Reise nach Hanno- ver im Zoo Gestatten: Luke (vorne) und Scott (liegend) Nürnberg kennengelernt. „Ich durfte dort mit den beiden arbeiten, sie wa- ren super im Training und ließen sich auch schon vorsichtig anfassen.“ In Nürnberg hatten Luke und Scott die ersten Zeichen zur Mensch-Tier- Verständigung gelernt. In Hannover geht es jetzt Schritt für Schritt weiter: „Wir arbeiten noch an der Kommunika- tion“, schmunzelt Leitner, denn nicht immer verstehen sich Zweibeiner und Flossenläufer auf Anhieb. Man dürfe nie vergessen, dass Robben Raubtiere mit sehr spitzen Zähnen seien, erklärt die Tierpflegerin. Aber Scott und Luke erwiesen sich schon in den ersten Tagen als sehr lernbegierig, schlau und kreativ. „Die beiden bieten von sich aus so viel an, wir müssen wirklich aufpassen, nicht den Fokus zu verlieren und konse- quent bei einer Übung zu bleiben!“ Aber gerade das mache auch so viel Spaß. Während die Weibchen bereits Kommunikationsprofis sind, die alle Zeichen kennen, freut sich das Team bei den Männchen schon über erste Fortschritte. „Wir entdecken uns ja gerade erst.“ Und auch die Tiere lernen sich jetzt Tag für Tag ein bisschen besser kennen. Zunächst ging es für Scott und Luke allein ins große Hafenbecken. „Die sind sofort auf die Anlage gerannt, als würden sie da schon seit Jahren leben“, erinnert sich Steffi Leitner. Sehr selbst- bewusst und offen für Neues sahen sich die beiden um. Als die Männchen ortssicher waren, kam der spannende Augenblick: Das Zusammentreffen mit den vier See löwenweibchen. 20 · JAMBO! · Frühjahr 2023

SPIEGLEIN, SPIEGLEIN IN DER HAND Spiegelbild: Können die Schimpansen sich selbst erkennen? 22 · JAMBO! · Frühjahr 2023 MAX-PLANCK- INSTITUT FORSCHT IN AFI MOUNTAIN Ein körpergroßer Spiegel, viele kleine Handspiegel, fünf Kameras und viel Geduld – das waren die „Zutaten“ für Dr. Kathrin Kopps Studien-Aufbau im Urwaldhaus. Die Wissenschaftlerin vom Max-Planck-Institut für evolutio- näre Anthropologie Leipzig (MPI-EvA) war mit ihrem neuen Forschungspro- jekt zu Gast im Erlebnis-Zoo. For- schungsthema: Können Primaten sich selbst im Spiegel erkennen? Und las- sen die Beobachtungen Rückschlüsse auf die evolutionäre Entwicklung des Menschen ziehen? Um herauszufinden, ob und wie die Primaten aus dem Erlebnis-Zoo auf ihr Spiegelbild reagieren, hat Dr. Kathrin Kopp vier Tage lang die Schimpansen und Westlichen Flachlandgorillas in Afi Mountain besucht – natürlich immer mit Spiegeln im Gepäck. „Am Anfang haben wir einen großen Spiegel von außen an der Scheibe befestigt. Dann, das ist relativ neu, haben wir zusätz- lich kleine, bruchsichere Handspiegel mit in die Anlage gegeben“, erklärt die Forscherin. Beim „Spiegeltest“ untersuchen die Forschenden des Instituts zunächst die Reaktionen der Tiere auf die Spie- gel. Von Affe zu Affe kann das sehr verschieden ausfallen: „Für manche ist das Tier im Spiegelbild zunächst einmal ein Artgenosse – die Reaktion kann freundlich, aber auch abwehrend sein“, erklärt Dr. Kopp. Manche unter- suchen auch den Spiegel, greifen neu- gierig dahinter. Eine andere mögliche Reaktion ist, dass die Tiere das Spiegelbild inten- siv betrachten oder es testen. „Dabei beobachten wir dann, dass die Tiere zum Beispiel eine Grimasse schneiden, mit der Zunge wackeln und schauen, ob das ,Gegenüber‘ im Spiegel das auch tut“, berichtet die Forscherin. „Ein Zeichen für das Selbsterkennen sehen wir, wenn die Primaten mit Hil-

MUTTERTAGS-MENÜ IM HOFLOKAL B e s u c h o h n e Z o o e i n t r i t t – a u c h t a g s ü b e r ! KÜCHENTEAM VER- WÖHNT MIT SPARGEL, LAMM, ERDBEEREN UND REGIONALEN TRÜFFELN Im Hoflokal ist ein leidenschaftliches Koch-Team am Werk! Die Expertinnen und Experten aus den verschiedens- ten Küchendisziplinen sind kreative Köpfe mit ausgeprägtem Sinn für den frischen Geschmack und der richtigen Prise Humor. „Hier macht Kochen so richtig Spaß“, schwärmt Küchenchef Fabian Bückner, „weil wir uns immer wieder mit neuen Ideen gegenseitig inspirieren.“ Der neueste Küchen- Clou: Das Muttertags-Menü! „Wir haben uns überlegt, was das Hof- lokal tun kann, um diesen Tag auch ku- linarisch zu etwas ganz Besonderem zu machen“, erklärt der Küchenchef. Also ging das Team auf geschmackli- che Kreativ-Reise. Die Anforderungen: „Das Menü muss aus regional-saiso- nalen Zutaten bestehen, ausgefallen sein und den Gaumen überraschen.“ Kurz: Eine Komposition aus Staunen und Genießen mit einem Abgang aus wohligem Seufzen. Aus hunderten Ideen wählte das Team für das Muttertags-Menü schließlich drei Gänge mit einem krönenden Abschluss. Ein Spargelduett mit Erd- beer-Distelvinaigrette als Anreger wird gefolgt von einem Lammkarree mit Spargel, Kartoffelrisotto, Gemüse- stroh und – Trüffeln. „Wir verwenden dafür ausschließlich regionale Trüffel aus Alfeld“, erklärt Bückner. Das Leine- tal sei als Trüffelanbaugebiet noch im- mer ein Geheimtipp. „Höchste Zeit, diese köstlichen regionalen Trüffel bekannter zu machen“, fordert Bück- ner. Im Hoflokal sind es die Aromen des Alfelder Burgundertrüffels, die den Hauptgang veredeln. Zum Abschluss auf die Lamm-Spargel- Trüffel-Geschmackssensation folgt ein Mandelgebäck mit Erdbeeren, Waldmeister, einem Lavendelsorbet und Holunder. „Zum krönenden Ab- schluss verwöhnen wir unsere Gäste beim Muttertags-Menü mit unseren hausgemachten Pralinen. Die kön- nen auch mit nach Hause genommen werden, als köstliche Erinnerung an den Besuch im Hoflokal“, sagt der Küchenchef. Das Hoflokal überrascht natürlich nicht nur am Muttertag mir saisonal- regionalen Köstlichkeiten! Hausge- machte Hofnudeln, Vitalschüsseln, Tol- les von der Knolle, der beliebte Apfel- Crumble, selbstgemachte Limonade aus Rhabarber und Holunder – am bes- ten einfach mal auf die Karte schauen oder gleich direkt im Hoflokal schlem- men. Tipp: Das Hoflokal ist auch von außen für alle, nicht nur für Zoogäste, geöffnet. Weitere Informationen, Speisekarten, Buchung auf hoflokal.de Burgundertrüffel aus Alfeld 24 · JAMBO! · Frühjahr 2023

WIR SAGEN DANKE! Patenbesuch: Die Geschäftsführung der Sophienklinik schenkte Löwin Zara-Sophie dufte Gewürze TIERISCHE TOLLE SPENDER UND PATEN „Wir sind immer wieder tief berührt und dankbar, wenn Tier- und Zoo- Freunde den Erlebnis-Zoo bei seiner Arbeit in den Bereichen Artenschutz, Bildung und Forschung unterstützen“, erzählt Zoogeschäftsführer Andreas M. Casdorff. „Das gesamte Zoo-Team bedankt sich von Herzen!“ Hinter je- der Spende, hinter jeder Patenschaft stecken eine persönliche Geschich- te, Überzeugung, Wertschätzung. JAMBO! stellt Ihnen einige dieser Ge- schichten vor. Löwenstarkes Engagement Als die Sophienklinik fünf Jahre an ih- rem neuen Standort am Bischofsholer Damm war, übernahm sie eine Paten- schaft für eine Tier-Dame im Erlebnis- Zoo, die ebenfalls gerade fünf Jahre alt geworden ist: Berberlöwin Zara. Die Geschäftsführer der „SOPHIE“ – Carlo Brauer, Dr. Stephan J. Molitor und Ma- nuel Demes – überraschten Zara mit einem wahrlich duften Geschenkkorb voller Kräuter und Gewürze und einem Zwischennamen: Zara-Sophie. Die Klinik entschied sich für Zara- Sophie, da die Berberlöwen in ihrem ursprünglichen Lebensraum in Nord- afrika ausgerottet sind. „Es hilft nicht, das Aussterben von Tier- und Pflan- zenarten nur zu betrauern“, erklärte Dr. Molitor, „wir möchten nachkom- menden Generationen aufzeigen, wie es dazu kommen konnte – und Ver- 26 · JAMBO! · Frühjahr 2023 antwortung dafür übernehmen, dass dem Umwelt- und Artenschutz mehr Bedeutung beigemessen wird.“ Sympathische Botschafterin Seelöwin Pamela ist die Neue im Team der REWE-Märkte in der Region Han- nover. Vertriebsleiter Maik Renner und Kaufmann Arkadius Jodlowiec hatten im Herbst eine tierisch starke Aktion gestartet: In den REWE-Märkten der Region Hannover verkauften sie Ka- kaodosen im besonderen Design – und spendeten pro verkaufter Dose einen Euro an den Erlebnis-Zoo. Insgesamt sind 3.000 Euro zusammengekommen und Seelöwin Pamela freut sich über neue Spendenpaten! Die schlaue Seelöwen-Dame war so- fort das Wunsch-Patentier: „Sie ist un- glaublich sympathisch und eine tolle Botschafterin für die wichtigen The- men Klimaschutz und Nachhaltigkeit, die auch die REWE-Märkte stark in den Fokus ihrer Arbeit und Aufgaben rü- cken“, erklärte Vertriebsleiter Renner. Silberhochzeit Bei den Meerschweinchen wird Silber- hochzeit gefeiert! Seit 25 Jahren ist die HRG - Hannover Region Grundstücks- gesellschaft mbH & Co. KG – Pate des Meerschweinchen-Reiches „Neu Schweinstein“. Die HRG entwickelt und vermarktet Wohnbauland. Heu- te undenkbar: Im Jahr 1998 war es nicht gerade einfach, Grundstücke zu vermarkten. Also übernahm die HRG im Rahmen einer Imagekam- pagne die Schirmherrschaft für das Nager-Reich. Denn das ausgefallene Schloss Neuschweinstein war schon immer der erste Anlaufpunkt für Fa- milien mit Kindern im Zoo – perfek- ter Werbeplatz für die HRG. Aus der Paten-Schirmherrschaft wurde tiefe Verbundenheit. Noch heute steht das blaue Wahrzeichen der HRG auf dem Grundstück der Meerschweinchen! Sechs Richtige Kaffees und Bio-Trinkschokolade der Hannoverschen Kaffeemanufaktur genießen – und gleichzeitig die Tiere im Erlebnis-Zoo Hannover mit einer Spende unterstützen: Das kann man mit den mittlerweile sechs Sorten aus der Zoo-Edition der Hannoverschen Kaffeemanufaktur. Seit 2021 sind aus dem Verkauf jeder aufwändig gestalteten 250-Gramm- Dose der Sorten Indian Monsooned, Pang Khon, Brasil Fazenda und Bio Äthiopien 3.500 Euro zusammenge- kommen. Den Scheck dazu übergab Andreas Berndt, Geschäftsführer der Hannoverschen Kaffeemanufaktur, zwar im Angesicht von Eisbär Sprin- ter an Zoo-Geschäftsführer Andreas M. Casdorff – die Spende kommt aber allen Zootieren zugute. Engagement für den Artenschutz: REWE-Märkte Region Hannover bei ihrem Paten-Seelöwen Pamela

D e r Z o o a l s A r b e i t - g e b e r HERZLICH WILLKOMMEN! DER ZOO BEGRÜSST NEUE TEAMMITGLIEDER FÜR DIE SAISON 2023! andere Beschäftigungsart – hier ist für jeden etwas dabei. Am 25. März war es wieder so weit: Der Erlebnis-Zoo Hannover eröffnete die Sommersaison. Dies bedeutet gleich- zeitig immer den Start für viele neue Gesichter im Zoo! So kann der Zoo jedes Jahr rund 100 neue Kolleginnen und Kollegen als tie- risch tolle Verstärkung begrüßen. Für alle neuen Kräfte heißt es: Herzlich Willkommen im Zoo-Team! Alljährlich sucht der Erlebnis-Zoo zu Beginn des Jahres viele helfende Hän- de für (derzeit) sechs verschiedene, tierisch spannende Nebenjobs. Ob Be- sucherservice oder Gastronomie, als Minijob, Werkstudententätigkeit oder P. S.: Vereinzelt sucht der Zoo auch im Laufe des Jahres noch weitere Unter- stützung für die Aushilfs- und Neben- jobs. Schauen Sie bei Interesse gerne unter erlebnis-zoo.de/jobs vorbei! Wir freuen uns! JAMBO! INFO Auf ins Team! Einfach QR- Code scannen! FIT @ WORK BETRIEBSSPORT IM ERLEBNIS-ZOO FÖRDERT UND VERBINDET Der Jahreswechsel ist oft ein Anlass, um sich neue Ziele zu setzen. Allem voran: mehr Sport zu treiben! Dies gilt natürlich auch für die Mitarbeitenden des Erlebnis-Zoo Hannover. So war die Freude groß, als nach der Corona-Pause Anfang Januar das Lauftraining wieder starten konnte! Sportbegeisterte Mitarbeitende (und diejenigen, die es noch werden wol- len) treffen sich hier einmal die Wo- che, begleitet durch einen erfahrenen Lauftrainer, der allen Mitläufern wis- senswerte Informationen rund ums Thema „Laufen“ näherbringt. Dies ist die perfekte Möglichkeit, um gemein- sam sportlich aktiv zu sein. Und wer ganz große Ziele hat, kann sich somit bestmöglich für die verschiedenen Disziplinen des Hannover Marathons vorbereiten. Am 26. März ging das Zoo-Team als „Das wildeste Revier der Stadt“ beim Marathon gemeinsam an den Start. Und für wen die Laufgruppe nicht das Richtige ist – die Zoo-Fußballmann- schaft trainiert ebenfalls wöchentlich und auch das Drachenboot-Team des Zoos startet bald wieder mit seinen Treffen. Also: auf die Plätze – fertig – los! Tierisch schnell: die Zoo-Laufgruppe Runde Sache: das Zoo-Fußball-Team See-Löwen: das Zoo-Drachenboot-Team 28 · JAMBO! · Frühjahr 2023

NATUR ALS VORBILD NEUES UNTERRICHTS- ANGEBOT IN DER ZOOSCHULE: BIONIK Was haben der Körperbau der Pin- guine, die Zähne der Ratten und der Panzer der Schildkröten gemeinsam? Sie alle dienen der Technik als Vorbild! Wie die Wissenschaft die Biologie der Tiere bei bionischen Erfindungen nutzt, greift der neue, spannende Un- terrichtsgang „Bionik“ der Zooschule auf. „Bionik“ setzt sich aus den Wörtern Biologie und Technik zusammen. In der Wissenschaft der Bionik werden also Biologie und Technik miteinan- der verbunden – die Natur dient als Vorbild. Mit Hilfe der Bionik können nachhaltige und ressourcenschonen- de Technologien entwickelt werden. Vorbild Pinguin: Spindelförmiger Körperbau So inspirierten die Zähne von Rat- ten zu der Entwicklung von selbst- schärfenden Messern in Industrie- maschinen. Ratten können nämlich Rattenzähne: Inspiration für selbstschärfende Messer sehr harte Materialien zerkleinern: Die nachwachsenden Schneidezähne brechen beim Nagen, so dass immer wieder eine scharfe Kante entsteht. Die auf dieser Grundlage entwickel- ten Messer benötigen weniger Ener- gie während des Schneideprozesses, zudem kommt es zu keinem Stillstand Der Pinguin ist für die Entwicklung verschiedenster Fahrzeuge hochinte- ressant. Dank seines spindelförmigen Körperbaus, der dem Wasser kaum Widerstand bietet, kann der Pingu- in ausdauernd und energieeffizient schwimmen und tauchen. Die For- schung übernimmt das biologische Alle Informationen zu den spannenden Unterrichtsgängen und Workshops der Zooschule finden Sie auf erlebnis-zoo.de/zooschule Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Gerne berät Sie das Team der Zooschule beim Zusammenstellen von Projektwochen im Zoo: zooschule@erlebnis-zoo.de durch regelmäßige Wartungsarbeiten – die Messer bleiben immer scharf. Einen Unterschied zum biologischen Vorbild gibt es dennoch: Die Messer wachsen nicht nach. Sie verändern ihre Form nur so lange, bis sie „aufge- braucht“ sind. Bionische Entwicklungen stellen keine exakte Kopie ihres natürlichen Vor- bildes dar, sie übernehmen vielmehr funktionelle Ähnlichkeiten. So gehen verschiedenste bionische Material- Entwicklungen – wie Folien oder Ble- che – auf die gewölbten Panzer der Schildkröten zurück. Erreicht wird eine hohe Stabilität, gleichzeitig werden Material und Gewicht gespart. Vorbild, um Boote, U-Boote und Autos so zu verbessern, dass sie sich mög- lichst schnell bewegen können. Diese spannenden Entdeckungen greift der neu angebotene Unter- richtsgang zur Bionik für Grund- schülerinnen und Grundschüler der Jahrgangsstufen 3 und 4 auf. Gemein- sam werden die vielen verschiedenen Eigenschaften der Tiere entdeckt und exemplarisch an unterschiedlichen Stationen verdeutlicht. Die Schüler werden angeleitet, die tierischen Vorbilder zu beobachten und zu be- schreiben. Durch den direkten Ver- gleich mit der jeweiligen technischen Entwicklung erhalten die Kinder einen anschaulichen Einblick in die Welt der Bionik – dem Lernen von der Natur zur Verbesserung der Technik. Jambo! Info Eintritt für Partnerschulen: 3,50 € pro Person Über 250 Schulen sind bereits Partnerschule des Erlebnis- Zoo. Registrierte Partnerschulen profitieren vom günsti- geren Online-Eintrittspreis von 3,50 € (statt 5,00 €) pro Person. Weitere Informationen zur Registrierung auf erlebnis-zoo.de/partnerschule 30 · JAMBO! · Frühjahr 2023 Einfach QR-Code scannen und registrieren

FÜR KLEINE RATEFÜCHSE Kniffelig und knuffig und nur für euch! UND SO GEHT’S: 1 Schneide den Körper, Kopf und die Beine zunächst nur grob aus und klebe sie auf etwas dickere Pappe. Schneide dann alle Teile nochmal sauber aus. 2 Klebe die Beine wie hier abgebildet auf die Wäscheklammern: K l e b e r 3 Nun klebst du jeweils die innere Seite der Wäscheklammern an den Faultierkörper und zuletzt den Kopf: r e b K l e In unserer Heimat 8 4 6 findet ihr uns vor allem in offenen Savannen und Grasland, aber auch in 5 7 1. BASTELSPASS Unsere Zweifingerfaultiere fühlen sich bei uns im Zoo- logicum pudelwohl. Du möch- test dir ein eigenes Faultier basteln? Dazu brauchst du: eine Schere Pappe zwei kleine Wäscheklammern (ca. 4 cm lang) Kleber 3 sind wir gut geschützt Vor Fressfeinden durch unseren 9 2 2 Unsere Lieblingsspeisen sind Pilze, Insekten und 1 3 2. GÜRTELTIER-QUIZ Gürteltiere bewohnen schon seit vielen Millionen Jahren unsere Erde. Teste dein Wissen und beantworte die Fragen mithilfe der bunten Silben. Das Lösungswort verrät dir, wie unsere beiden Gürteltiere im Zoologicum heißen. A D E DERN ER FRÜCH KA ME PAN RI S Ü D TE WÄL ZER 32 · JAMBO! · Frühjahr 2023 Wir leben nicht nur auf dem Boden, sondern zum Teil auch unter der 4 1 LÖSUNG: Unsere Gürteltiere heißen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 und

KURZ NOTIERT AKTIONSTAG FÜR AMPHIBIEN Salamander, Molche, Frösche & Co. brauchen Hilfe! Am 23. Juni kommen die kleinen Amphibien ganz groß raus! Bei unserem Akti- onstag zum Amphibienschutz werden die Gewinnergruppen des ersten Schul- wettbewerbs ZAP! (Zoo-Artenschutzpreis) ausgezeichnet. Außerdem stellen Am- phibienschützer aus Niedersachsen ihre Arbeit vor: Unter anderem informieren der NABU, der BUND, die Zoofreunde Hannover und natürlich der Erlebnis-Zoo an spannenden Stationen über die wenig bekannten Amphibien – und ihre Be- drohung. Wussten Sie schon? Etwa 40 Prozent der Amphibien sind vom Aussterben be- droht! Aber weil Feuersalamander, Kröten, Unken, Molche und Frösche zum größten Teil im Verborgenen leben, ist kaum bekannt, wie ernst es um die Tiere steht. Das wollen wir ändern: Helfen Sie mit, die Amphibien zu retten! NEU: ÜBERRASCHUNGS-RENDEZVOUS Treffen Sie Faultier, Manguste oder Gürteltiere im Zoologicum IMPRESSUM HERAUSGEBER: Zoo Hannover gGmbH Redaktion JAMBO! Adenauerallee 3 30175 Hannover Tel.: 0511 / 9 36 77 - 0 Fax: 0511 / 9 36 77 - 995 jambo@erlebnis-zoo.de www.erlebnis-zoo.de Redaktion: Dr. Simone Hagenmeyer (V.i.S.d.P.), Yvonne Riedelt, Dr. Marlis Dumke Anzeigenleitung: Jana Rupprecht Gestaltung: Andreas Weiß / Kristina Haase (Kinderseite) Druck: Bonifatius GmbH Druck - Buch - Verlag, Karl-Schurz-Straße 26, 33100 Paderborn Fotos: Adobe Stock, Martin Bargiel, Siwei Cai, Marianne Laws, PASD Feldmeier Wrede Architekten BDA Stadtplaner SRL., Florian Petrow, Bettina Zeller, Zoo Hannover gGmbH Für unverlangt eingesandtes und nicht mit einem Urheberrecht gekennzeichnetes Bild- und Text- material haftet die Redaktion nicht. Wussten Sie schon? Unser Faultier Artus mag gekochte Süßkartoffeln besonders gern. Fuchsmanguste Ivie sitzt gerne auf der Fensterbank und schaut den Zoo- Gästen zu. Und die Gürteltiere Fred & Wilma liegen gerne mit dem Bauch nach oben in ihrer Schlafbox. All das – und vieles mehr – erfahren Sie bei unserem neuen Rendezvous „Surprise“ im Zoologicum. Titelfoto: Florian Petrow Ihr Scout bringt Sie (max. 2 Personen) hinter die Kulissen des Zoologicums, wo Sie einer der drei Tierarten ganz nahekommen – Füttern inklusive. Welches Tier Sie treffen, bleibt eine Überraschung. Unvergesslich wird die Begegnung aber auf jeden Fall! Dazu gibt es spannende Informationen über die Tiere des Zoologicums und die weiteren Projekte in der Welt, die Wissen schafft. Wann? Vom 15. April bis 31. Oktober immer samstags und sonntags von 11:30 – 12:30 Uhr. Hier geht es zur Buchung: shop.erlebnis-zoo.de Auflösung „Schau genau“: NACHT DER ERLEBNISSE JAMBO! verlost 3 x 2 Karten für das mitreißende Sommer-Event Präsentiert von NACHT D E R ERLEBNISSE JUNI 2023 34 · JAMBO! · Frühjahr 2023 Walk Acts, Konzerte, Kleinkunst, dazu kulinarische Leckerbissen, die vom Naschen bis zum Schlemmen verführen: Im Juni öffnet der Erlebnis-Zoo wieder an sechs warmen Sommerabenden (9./10., 16./17., 23./24. Juni) ganz exklusiv zur „Nacht der Erleb- nisse“. Von 19 – 23 Uhr, wenn die Tiere bereits schlafen, verwan- delt sich der Zoo an diesen Abenden in eine einzigartige Bühne für spektakuläre Auftritte. An verschiedenen Standorten in den Themenwelten Sambesi bis Yukon Bay können Sie sich auf musi- kalische, künstlerische und kulinarische Highlights freuen! JAMBO! verlost 3 x 2 Tickets für die Nacht der Erlebnisse am 9. Juni. Wer gewinnen möchte, schicke bitte den Titel „Nacht der Erlebnisse“ per Post an Zoo Hannover gGmbH, JAMBO! Redakti- on, Adenauerallee 3, 30175 Hannover oder per E-Mail an jambo@ erlebnis-zoo.de. Teilnahme ab 18 Jahren. Einsendeschluss ist der 25. Mai 2023. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. www.blauer-engel.de/uz195 · ressourcenschonend und umweltfreundlich hergestellt · emissionsarm gedruckt · überwiegend aus Altpapier RG4 Widerrufshinweis: Sie können der Zusendung der „JAMBO!“ bzw. anderer postalischer Informationen der Zoo Hannover gGmbH jederzeit widersprechen, entweder mit formlosem Schreiben an Zoo Hannover gGmbH, Adenauerallee 3, 30175 Hannover, per E-Mail unter jambo@erlebnis-zoo.de oder telefonisch unter 0511 / 9 36 77 - 0.