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DIE JUNGEN WILDEN BERBERLÖWEN- DRILLINGE ENTWICKELN SICH PRÄCHTIG Wild, wilder, Löwennachwuchs: Ei- gentlich schlafen die Könige der Savanne bis zu 20 Stunden am Tag. Eigentlich. Dem Berberlöwen-Paar Zara und Basu am Sambesi dürfte das zurzeit nicht gelingen: Ihr am 20. Fe- bruar geborener Nachwuchs hält die Löweneltern mächtig auf Trab. Die Drillinge erklimmen jeden Baum- stamm und erlegen jeden Grashalm. Sie laufen um die Wette und raufen und toben. Sie üben sich im Anschlei- chen und Angreifen – und das nicht selten an ihren Eltern. Mit Schwung springen sie Mutter Zara an die Hin- terbeine oder rangeln mit Vater Basu, der die Spielereien der jungen Wilden mit ebenso stoischer Gelassenheit hinnimmt wie seine Partnerin. Gelassen: Zara zeigt sich als sehr geduldige Mutter Im Juli rief der Erlebnis-Zoo zusammen mit der Neuen Presse (NP) und dem Verein der Zoofreunde Hannover e.V., dem Paten des jungen Löwen-Trios, zur großen Namenssuche auf. Die Le- serinnen und Leser der NP suchten die Namen für die beiden kleinen Katzen, für den Kater machten die Vereins- mitglieder der Zoofreunde Vorschlä- ge. Über 1.700 kreative Namensideen kamen auf diesen Wegen zusammen. Eine Jury entschied sich schließlich für drei Favoriten, die bei der großen Na- mensgebung vorgestellt wurden: Zuri, Alani und Tayo. Kleine Charaktere Zuri ist das kleinste Jungtier. Sie ist die „sportlichste“ und wildeste der drei jungen Berberlöwen. Neugierig, frech und übermütig erklimmt sie stets als Erste die höchsten Aussichtspunkte. Zuri bedeutet auf Suaheli „die Schöne“ – perfekt passend für die kleine Löwin mit dem auffallend hellen Fell, fanden die Tierpfleger. Für das „große, dunkle Weibchen“ suchte die Jury den Namen Alani aus. Er stammt aus dem Irisch-Keltischen und steht für „die Gutaussehende“, aber auch „die Stattliche“. Sie ist et- was ruhiger als ihre Geschwister und liebt es, mit Vater Basu zu spielen. Die Zeit auf der Außenanlage kostet Alani bis zur letzten Sekunde aus und trödelt gerne beim Reinkommen. Ganz im Gegensatz zu Bruder Tayo, der abends als Erster auf das Rufen Neugierig: Tayo und Alani 4 · JAMBO! · Herbst 2023 Verspielt: Die Junglöwen raufen, toben – und kuscheln gerne

EXTINCT & Ausstellungsbesuch im Zoo-Eintritt enthalten! ry ausgewählt wurden. Sie heben die ungeahnte Schönheit der Insekten in extremer Detailgenauigkeit hervor und machen die verborgenen Eigen- schaften und Merkmale sichtbar. Spezialobjektiv: Fotograf Levon setzte seine Werke aus bis zu 10.000 Einzelbildern zusammen. Für jede Nahaufnahme in „Extinct & Endangered“ hat Fotograf Levon Biss etwa vier Wochen benötigt, um aus bis zu 10.000 mit Spezialobjektiven aufgenommenen Einzelbildern ein Gesamtbild zu erstellen. „Diese Aus- stellung hat zwei Seiten“, sagt Levon Biss. „Da ist zum einen die Schönheit dieser Geschöpfe. Aber es gibt auch ENDANGERED ZOO ZEIGT EINZIGARTIGE INSEKTEN-AUSSTELLUNG DES AMERICAN MUSEUM OF NATURAL HISTORY, NEW YORK Insekten sind atemberaubend schön und schillernd. Sie tragen markante Muster und filigrane Fühler. Sie sind pelzig oder gepanzert, dichtbehaart oder durchscheinend. Und gleichzei- tig unbekannt, oft übersehen – und stark bedroht! Der Erlebnis-Zoo zeigt die faszinierende Ausstellung „Extinct & Endangered: Insekten in Gefahr“ des American Museum of Natural History aus New York (AMNH), die jetzt erst- malig in Europa zu sehen ist. beeindruckenden Makrofotogra- fien von Levon Biss auf 2 – 3 m großen Werken wird die Schön- heit und Vielfalt der Insekten eindringlich nahegebracht. Die begleitende Ausstellung betont die Bedrohungen, denen Insekten ausgesetzt sind – infolge mensch- licher Aktivitäten, einschließlich des vom Menschen verursachten Klimawandels – und stellt Lö- sungsansätze vor: Wie kann je- der von uns den Insekten helfen? Außerdem werden die laufenden Arbeiten zum Schutz von Insekten- populationen rund um den Globus und natürlich im Erlebnis-Zoo Han- nover dargestellt (siehe Seite 8 – 9). Präsentiert in 300facher Vergrö- ßerung, verändert die unerwartete Pracht dieser kleinen Tiere die Pers- pektive auf den Wert und die Bedeu- tung der Insektenwelt. Anhand der Die übergroßen Fotografien zeigen ausgestorbene und gefährdete In- sekten, die aus der umfangreichen wissenschaftlichen Sammlung des American Museum of Natural Histo- Blaue Bergminzen-Mauerbiene (Osmia calaminthae) © Levon Biss 6 · JAMBO! · Herbst 2023

ZOO NATURNAH ZOO GESTALTET LEBENS- RÄUME FÜR HEIMISCHE ARTEN Wenn die Gelbbrustaras aus dem Zoo- logicum ihre Runden über dem Zoo drehen, sehen sie: grün. Aus der Vo- gelperspektive betrachtet, zeigt sich der Erlebnis-Zoo als beeindruckend grüne Oase – auch für heimische Tie- re! Der Zoo gestaltet aktiv naturnahe Flächen und fördert damit die Vielfalt bestimmter Insekten- und Wirbeltier- arten, die in Deutschland zu Hause sind. Artenschutz vor der Haustür! Bunter Lebensraum: Streuobstwiese mit Insektenhotel Zwischen den Tieranlagen liegen blü- hende Wiesen mit Wildpflanzen, auf denen es summt und brummt. Gleich mehrere dicht bewachsene Teiche bie- ten Wasserinsekten und Amphibien ei- nen Lebensraum. Und auf heimischen Gehölzen, Sträuchern und Stauden zwitschern Meisen, Finken und Sper- linge um die Wette. Naturnahe Flächen werden dringend gebraucht, denn die Artenvielfalt vor unserer Haustür ist bedroht. Immer mehr Flächen werden zubetoniert und luft- sowie wasserdicht versie- gelt. Vielfältig und bunt bewachsene Flächen weichen Monokulturen aus den immer gleichen Nutzpflanzen. Hierdurch wird heimischen Tieren der Was bedeutet „naturnah“? Naturnahe Flächen sind Flächen, die die Bedürfnisse der heimischen Tier- welt erfüllen. Sie sind statt mit Rasen mit heimischen Wildblumen bewachsen, den typi- schen Nahrungsquellen insbeson- dere für unsere Insekten. mit heimischen Gehölzen, Sträu- chern und Stauden bepflanzt, die einen hohen „ökologischen Wert“ haben. Ein Beispiel: Während der heimische Weißdorn von über 150 Insekten- und mehr als 30 Vogel- arten genutzt wird, wird die aus Asien stammende Forsythie von den hiesigen Insekten und Vögeln gänzlich gemieden. nachhaltig angelegt: Die gepflanz- ten oder gesäten Arten sind lang- lebig, pflegearm und vermehren sich über die Jahre immer wieder selbst, so dass eine Eigendynamik entsteht. Düngen und Bewässe- rung sind nicht nötig. L i e b e r e i n e B l ü h w i e s e ! A u f d i e s e m R a s e n fi n d e n In s e k t e n ke i n e B l ü t e n . 8 · JAMBO! · Herbst 2023 Lebensraum genommen. Eine Studie1) zeigt, dass allein die Biomasse der Insekten in Deutschland in rund 30 Jahren um über 75 % zurückgegangen ist. Höchste Zeit also, dem entgegen- zuwirken! Kooperation mit Partnern Genau zu diesem Zweck ist der Erleb- nis-Zoo Partner des Projekts „Außen- stelle Natur – Firmengelände natur- nah gestalten“ des Umweltzentrums Hannover e.V., an dem über 40 weite- re Unternehmen in der Region Hanno- ver zum Schutz der heimischen Tiere teilnehmen. Gemeinsam mit den Ex- pertinnen und Experten des Umwelt- zentrums wurden mehrere geeignete Flächen auf dem Zoogelände definiert. Viele Flächen waren bereits naturnah, diese galt es zu hegen, zu pflegen und weiterzuentwickeln. Andere Flächen kamen neu dazu! Diese Flächen wer- den umgestaltet und es werden Le- bensräume geschaffen, um eine mög- lichst breite Vielfalt an heimischen Arten zu fördern. Ein Herzensprojekt für die Gärtner des Erlebnis-Zoo, das sie mit Begeisterung und immer neuen Ideen umsetzen. Staudenbeete Bereits vor dem Betreten des Zoos werden Besuchende von bunten Stau- denbeeten begrüßt, die je nach Jahres- zeit verschiedene Vorteile für die hei- mische Tierwelt bieten. Ab dem frühen Sommer laben sich Wildbienen an den

6 TIERISCHE FAKTEN ÜBER ROTHÖRNCHEN Es ist klein, flink und unheimlich fleißig: Das amerikanische Rothörnchen! Das aus Nordamerika stammende Nagetier sieht unserem Eich- hörnchen zum Verwechseln ähnlich. Allerdings hat das Rothörnchen einen weißen Ring um die Augen. Sein Fell kann rot-, beige-, oliv- oder schwarzbraun sein. An den Ohren wachsen dem Rothörnchen im Winter kleine Haarpinsel. In zoologischen Gärten sind die sympathischen Tiere übrigens kleine Seltenheiten! WALDBEWOHNER: Rothörnchen leben in den Wäldern Nord- amerikas. Sie bevorzugen Nadelwälder, bewohnen aber auch Laub- und Mischwälder. Zum Schlafen nutzen sie Baum- und Erdhöhlen, in denen zuvor zum Beispiel Specht oder Ziesel gelebt haben. Sie bauen aber auch eigene Nester aus Zweigen und Blättern. FLEXITARIER: Hauptsächlich ernährt sich das Rothörnchen von (Nadelbaum-)Samen. Auch Nüsse, Pilze, Beeren und Früchte frisst es gerne. Manchmal suchen sich Rothörnchen energiereichere, tierische Nahrung wie zum Beispiel Eier, Jungvögel, kleine Säuge- tiere oder Insekten. RASTLOS: Rothörnchen wirken ein wenig hektisch. Sie sind stets aktiv, eilen die Bäume rauf und runter, springen von Ast zu Ast und machen nur für Futter kurz Halt. Entweder verputzen Rothörnchen die gefundenen Samen, Zapfen und Nüsse direkt oder sie vergraben sie als Vorrat für den Winter im Boden. FLEISSIGE WALDARBEITER: Rothörnchen nehmen eine wichtige Rolle im Ökosystem ein – genauso wie unser heimisches Eichhörn- chen! Sie helfen den Bäumen bei der Verbrei- tung ihrer Samen: Sie verlieren beim Fressen 5. immer mal wieder Samen, zudem können sie sich nicht alle Vorrats-Verstecke merken – aus den „verloren- vergessenen“ Samen wachsen neue Bäume. KURZES RENDEZVOUS: Auch bei der Fortpflanzung geht es beim Rothörn- chen zügig zu. Männchen und Weibchen verfolgen sich zur Paarungszeit auf den 6. Bäumen. Der Nachwuchs aus dieser eher flüchtigen Begegnung entwickelt sich schnell: Schon nach fünf Wochen werden die Jungtiere entwöhnt und verlassen kurz darauf das Nest, um in ein neues Territorium zu ziehen. 1. 2. 3. 4. KEINE WINTERPAUSE: Nicht einmal im Winter gönnt sich das Rothörnchen eine Pause. Auch in der kalten Zeit ist es aktiv, immer wieder unterwegs auf Futtersuche. Nur, wenn das Wetter sehr rau und kalt ist, verfällt das Rothörnchen für ein paar Tage in eine Winterstarre. 10 · JAMBO! · Herbst 2023

NEUGIERIGE NEUANKÖMMLINGE SÜDLICHE HORNRABEN BEI DEN „SCHRÄGEN VÖGELN“ EINGEZOGEN Die „Schrägen Vögel“ vom Zoologi- cum haben Verstärkung bekommen: Die beiden Südlichen Hornraben Melman und Gloria sind diesen Som- mer aus dem Vogelpark Marlow in den Erlebnis-Zoo gezogen. Den Titel als „Schräge Vögel“ verdient sich das zweijährige Geschwisterpaar vor al- lem durch sein Aussehen und seine Laute… Bei Melman und Gloria verrät schon ihr Name eine Besonderheit: Als Südliche Hornraben gehören sie zur Ord- nung der Hornvögel – und tragen auf dem großen, schwarzen Schnabel ein horn- artiges Gebilde. Gut unterscheiden las- sen sich die beiden durch die Färbung rund um die Au- gen bis hinun- ter zum Kehl- sack. Melman ist als Männ- chen leuch- tend orange- rot gefärbt, Gloria blass-oran- ge (die ei- gentlich für Weibchen typischen blauen Flecken sind bei ihr kaum zu sehen). Ihre neugierigen Augen sind umrahmt von extrem langen, schön geform- ten Wimpern, auf die so manche Menschen neidisch sein könnten. 12 · JAMBO! · Herbst 2023 Neulinge: Gloria und Melman gehören jetzt zu den „Schrägen Vögeln“ Genau hinhören lohnt sich bei den bei- den: Wenn die etwa einen Meter gro- ßen Vögel ihre Flügel schwingen oder ihr tiefschwarzes Gefieder putzen, raschelt es in einer unbeschreiblichen Art und Weise. Wer genau hinsieht, kann entdecken, dass die Federn an Hals, Körper und Beinen jeweils ganz unterschiedlich aussehen! Immer in Aktion Schlafend oder ruhend trifft man die „Neuen“ nur selten an. Aufmerksam nehmen sie alles und jeden genau in Augenschein. Auch Zoo-Besucher werden neugierig beobachtet. Jedes Blatt, das vom Baum fällt, jede Feder, die ihnen vor den Schnabel geweht wird, versuchen sie aus der Luft zu fangen – sehr erfolgreich übrigens. Das Spiel kommentieren sie nicht selten mit einem dumpfen „Höh“ und tragen ihre Beute stolz umher, um sie kurz darauf wieder hochzuwerfen und erneut zu fangen. Oder sie zu verste- cken: Überall in ihrem Zuhause haben die Hornraben zwischen Bäumen und Gräsern, in der Erde und hinter Stei- nen kleine Schätze verborgen. Schnabel-Horn: Resonanzverstärker beim Rufen

ZOO VIEL LOS IM WINTER BEI KÜHLEN TEMPERATU- REN BIETET DER ERLEB- NIS-ZOO HEISSE VERAN- STALTUNGSTIPPS Kindergeburtstage Für tierisch spannende Kinderge- burtstage ist der Erlebnis-Zoo zu jeder Jahreszeit ideal! Jetzt im Winter bietet der Zoo eine neue Forscher-Safari an, auf der die Geburtstagskinder und ihre Gäste intensiv tierischen Ge- heimnissen auf die Spur gehen, bis die Köpfe rauchen und allen so richtig warm wird. Bei der 90-minütigen Safari bekom- men die Kinder konkrete Forschungs- Gemeinsam erforscht die Geburts- tagsgesellschaft die Geheimnisse der Tierwelt auf praktische, aber auch spielerische Weise. Für ausgefuchste Tierfans ab 7 Jahren – für die Profis bis zum Alter von 12 Jahren werden die Aufträge natürlich knifflig angepasst! Buchbar ab No- vember 2023 im Zoo-Onlineshop. Beim Kindergeburtstag „Kreativ-Safa- ri“ geht es im eher einfarbigen Winter kunterbunt zu. Gemeinsam mit dem Zoo-Scout erkunden die Kinder zu- nächst die Farbwelt der Tiere: Kunter- bunt oder mausgrau, gemustert oder gefleckt? Und danach können die Kin- der selbst die Farben fliegen lassen! In der „Kleckskamer“ der Dorfschule lassen sie ihrer Fantasie freien Lauf sicheren Barriere einmal ganz nahe- kommen und sehen, wie es mit spitzen Lippen nach einer Leckerei greift. Im herrlich winterlichen Yukon Bay gibt es Rendezvous bei den Pinguinen und Seelöwen. Die Tierpfleger berich- ten nicht nur, wie gut die Tiere an die kühlen Temperaturen angepasst sind, sondern verraten auch die schönsten Geschichten über ihre Schützlinge. Weitere Informationen und Termine auf shop.erlebnis-zoo.de Christmas Garden Ab dem 17. November wird der Christ- mas Garden Hannover zum dritten Mal im Erlebnis-Zoo zu sehen sein und mit einem neuen Rundweg be- geistern. Für viele gehört ein Besuch Kindergeburtstag: Spannende Forscher-Safari Ganz nah dran: Tierisches Rendezvous aufträge, die sie gemeinsam bearbei- ten – natürlich mit Unterstützung von einem Zoo-Scout. Es geht darum, ganz genau hinzusehen, die Tiere aus der Nähe und verschiedenen Perspektiven zu beobachten. Man darf auch mal ein bisschen schnuppern (muss man aber nicht), wenn es um die Informationen geht, die im Kot der Tiere stecken. Die jungen Forscherinnen und For- scher erfahren, wie ein Schneckenfuß funktioniert (genau: Schnecken haben einen Fuß!) und schlüpfen in die Rolle von Zoologen, zum Beispiel bei der Zusammenstellung einer Tiergruppe. und verwandeln alle tierisch-bunten Eindrücke in ein ganz besonderes Andenken, das sie natürlich auch mit nach Hause nehmen können. Ach- tung: Unempfindliche Kleidung wird dringend empfohlen! Winterliche Rendezvous Warm ums Herz wird es garantiert jedem bei unseren tierischen Ren- dezvous. Das perfekte Kontrastpro- gramm zum norddeutschen Winter ist der Besuch der Nashörner in der afrikanischen Themenwelt Sambesi. Im kuschelig-warmen Stall kann man einem Spitzmaulnashorn hinter einer im Christmas Garden Hannover be- reits zum festen Ritual der Vorweih- nachtszeit. Wenn nach Einbruch der Dunkelheit die wundervolle Glitzer- welt des Christmas Garden Hannover erwacht, erscheint der Zoo wie eine fabelhafte Winteroase. Mit einem fun- kelnden Zusammenspiel von kunst- vollen Lichtfiguren, märchenhaften Leuchtszenerien und traumhaften Il- luminationen präsentiert sich der Zoo als farbenfroher Wintertraum. Auf einem rund zwei Kilometer langen Rundweg durch die Erlebniswelten des Zoos erwartet das Publikum des 14 · JAMBO! · Herbst 2023

EIN BESONDERER PATIENT SEEBÄRENBULLE ROGER WIRD IN DER TIERÄRZT- LICHEN HOCHSCHULE UNTERSUCHT Das Team aus Yukon Bay macht sich Sorgen: Seit Tagen will Seebär-Bulle Roger nicht fressen. Er sieht aus, als habe er Schmerzen im Maulbereich. Bekannt ist, dass er Zahnstein hat. Aber ob das allein der Grund ist, wes- halb der imposante Bulle sogar seinen geliebten Tintenfisch verschmäht? „Wir sehen schon, dass Rogers Zähne nicht im besten Zustand sind“, be- richtet Zoo-Tierarzt Dr. Viktor Molnár. „Bei den regelmäßigen medizinischen Checks haben wir auch gemerkt, dass der eine oder andere Zahn wackelt.“ Doch die Tierärzte vermuten, dass noch mehr hinter Rogers Appetitlo- sigkeit steckt, zumal Roger bereits einige Hauttumore hat. „Die Tierpfle- Herausforderung: Vor der CT-Untersuchung wird Roger ein venöser Zugang in die Flosse gelegt 16 · JAMBO! · Herbst 2023 ger haben jetzt auch Blut im Urin entdeckt. Das könnte darauf hindeuten, dass bei Roger noch mehr Probleme schlummern“, erklärt Tier- ärztin Dr. Katja von Dörn- berg. Für ein umfassendes Bild vom Gesundheitszustand des Tieres, brauchen die Tierärzte weitere medizini- sche Geräte. „Wir möchten Roger sehr gründlich untersuchen, eine Compu- tertomographie und Ultraschall ma- chen, um damit die Zähne und Organe zu überprüfen, sowie Blut- und Urin- proben nehmen. Und den Seebären, wenn möglich, dann auch gleich be- handeln“, erklärt Dr. Molnár. Für ein so umfangreiches Screening hat sich das Zoo-Team an die Stiftung Tier- ärztliche Hochschule Hannover, kurz TiHo, gewandt. „Die TiHo hat uns schon bei vielen kleinen und großen Patienten ganz toll unterstützt. Gerade bei einer so aufwendigen Untersuchung sind wir Ultraschall: Blick auf Rogers Hals-Vene bei den Expertinnen und Experten dort in den besten Händen!“, so Dr. Molnár. Roger muss für diese umfangreiche Untersuchung in Narkose gelegt wer- den, die Tierärzte bei Robben stets zu vermeiden versuchen. Robben sind sogenannte „Spontan-Atmer“. Ihr angeborener Tauchreflex lässt sie mü- helos mehrere Minuten lang die Luft anhalten – in einer Narkose könnte dies dazu führen, dass ihre Atmung komplett aussetzt. Ein hohes Risiko für das Tier. Doch die Zoo-Docs wis- sen: die TiHo ist auch im Bereich An- ästhesie sehr gut ausgerüstet. Tagelang hat sich das Team auf die besondere Seebären-Untersuchung vorbereitet, sich mit Kollegen ausge- tauscht, Fachliteratur studiert. Und doch sind die Veterinäre und Tier- pfleger am Morgen der Narkose an- gespannt. Mit einem kleinen Transporter geht es für das Zootierärzte-Team, Roger und seinem vertrauten Tierpfleger Stefan Germann zur Tierärztlichen Hoch- schule. Die Liste an geplanten Unter- suchungen ist lang, die Zeit knapp – das Team will Roger nicht länger als nötig in Narkose legen. Ausgerechnet der zuerst geplante und extrem wichtige venöse Zugang für die Steuerung der Narkose stellt die Veterinäre vor eine große Herausfor- derung. Die Venen sind in den festen, ledrigen Flossen der Robbe kaum auf- findbar. Aber Teamwork und ein Ult- raschallgerät bringen schließlich den ersehnten Zugang.

WIR SAGEN DANKE! TIERISCH TOLLE SPENDER UND PATEN „Wenn Tier- und Zoo-Freunde den Erlebnis-Zoo bei seiner Arbeit in den Bereichen Artenschutz, Bildung und Forschung unterstützen, berührt uns das sehr“, erzählt Zoogeschäftsführer Andreas M. Casdorff. „Das gesamte Zoo-Team bedankt sich von Herzen!“ Hinter jeder Spende, hinter jeder Pa- tenschaft stecken eine persönliche Geschichte, Überzeugung, Wertschät- zung. JAMBO! stellt Ihnen einige die- ser Geschichten vor. Wenn Gudrun Bielefeld durch den Zoo geht, um bei ihren Patentieren vorbeizuschauen, hat sie viel vor: Gleich zwölf Paten- tiere warten auf den Besuch der enga- gierten Tierfreun- din. Gudrun Bie- lefeld unterstützt den Erlebnis-Zoo mit Patenschaf- ten für einen Hul- man Langur, eine Brazza-Meerkatze, einen Drill, ein Al- paka, einen Kata, einen Seelöwen, ein Faultier, einen Gürtelvari und drei Pinguine. Neues- ter Zuwachs ist Pinguin-Küken Jana-Jones, das sich gerade zum Jungvogel gemau- sert hat. „Ich habe die Patenschaft für die Eltern des Kükens, Jaqueli- ne und Klaus, übernommen und Jana- Jones gehört schließlich zur Familie“, schmunzelt sie. Engagierte Tierfreundin: Gudrun Bielefeld begrüßt ihren Paten-Katta Happy Birthday, Pelikan: Zum Firmenjubiläum überraschten Thomas Hermann und Jens Kollecker (rechts) die Pelikane mit 185 Kilo Fisch tig, sich zu engagieren und den Zoo bei seinen vielfältigen Aufgaben zu unterstützen.“ So oft es geht, fährt sie zum Zoobesuch mit dem Zug von Göttingen nach Hannover. „Es ist im- mer ein schönes Gefühl, durch den Zoo zu spazieren. Und es fühlt sich für mich noch persönlicher an, wenn ich dabei meine Patentiere besuche.“ Die Kattas waren von der kürzlichen Begegnung mit ihrer Patin auch sehr angetan – es gab köstliche Rosinen, die die Lemuren mit ihren schlanken Fingern vorsichtig aus der Hand von Gudrun Bielefeld nahmen. Und von ei- nem Seelöwen gab es einen feuchten Nasenstupser auf die Wange: Vielen Dank für die Unterstützung! Happy Birthday, Pelikan! Anlässlich seines 185-jährigen Jubiläums über- raschte das Unternehmen Pelikan sei- ne Patentiere, die Pelikane im Zoo, mit 185 Kilo Fisch. Thomas Hermann, Bür- germeister der Stadt Hannover, und Jens Kollecker, Chief Operating Of- ficer der Pelikan Vertriebsgesellschaft, verteilten die ersten Kilos direkt in die großen Schnäbel der Vögel. Außerdem spendierte das Unternehmen 185 Kin- dern, die ein kreatives Pelikan- oder anderes Tierbild am Zoo-Eingang ab- gaben, den Zoo-Eintritt. Eine rundum tierisch-tolle Jubiläumsaktion! Erdmännchen halten zusammen, haben aufmerksam alle und alles im Blick und sind hochsozial: Genau das richtige Patentier für das Asphalt- Magazin! Das soziale Straßenmaga- zin für Hannover und Niedersachsen berichtet nicht nur über die aktuellen politischen Zusammenhänge, sondern hat vor allem diejenigen im Blick, die am Rande der Gesellschaft leben. Mit der Erdmännchen-Patenschaft haben das Asphalt-Magazin und der Erlebnis-Zoo Hannover eine Koope- ration gestartet und sich gegenseitig eingeladen, die Welt des anderen zu sehen – für mehr Verständnis und klei- ne Pausen vom Alltag. Seit 2018 setzt sich Gudrun Bielefeld für die Zoo-Tiere ein: „Gerade in der heutigen Zeit ist es mir sehr wich- Immer gemeinsam: Zoodirektor Andreas M. Casdorff überreicht Asphalt-Geschäftsführerin Katharina Sterzer die Patenschafts-Urkunde für ein Erdmännchen 20 · JAMBO! · Herbst 2023

ANANDIS ZAHN „Der Zahn war leider abgebrochen, ein weiteres Stück mit Wurzel konn- ten wir nicht finden“, erzählt Zoo-Tier- arzt Dr. Viktor Molnár. Ob Eck- oder Backenzahn, Milch- oder bleibender Zahn, ließ sich nicht genau erkennen. Da Anandi weiterhin in ihrem Mund herumfingerte, wuchs die Sorge, die Stelle mit der offensichtlich verblie- benen Wurzel könne sich entzünden. Also wurde ein Zahnarzttermin für das Gorillaweibchen anberaumt – und kleinstteilig vorbereitet. „Dank des täglichen medizinischen Trainings sind viele unserer Tiere zwar Aber zunächst galt es festzustellen, um welchen Zahn es sich handeln könnte und wie lang die entspre- chende Wurzel wäre. Doch passen- de Röntgenbilder vom Schädel eines sieben Jahre alten Gorillas ließen sich in der Literatur und im Zootierärzte- forum nicht finden. „Unsere tiermedi- zinische Assistentin Julia Pieper kam dann auf die Idee, das Landesmuseum Hannover um Hilfe zu bitten“, erzählt Dr. Molnár. Und die Hilfe von dort kam sofort. Kuratorin Christiane Schilling brach- te sieben Schädel von Menschenaf- Fingerzeig: Anandi spielt an einem Zahn SPANNENDE ZUSAMMEN- ARBEIT VON MEDIZIN UND MUSEUM Gorillaweibchen Anandi fingerte, fummelte, nutzte ein Stöckchen, bis ihr loser Zahn endlich nachgab. Anandi schenkte dem erst lästigen, dann verlorenen „Ding“ keine Beach- tung mehr – dafür aber aufmerksame Zoofreunde. Die informierten das Zoo- Team und Tierpfleger Florian Mersch ging gleich abends mit der perfekten Ortsbeschreibung der Zoo-Gäste auf die Suche. Was er fand, führte zu ei- ner spannenden Zusammenarbeit von Medizin und Museum. Beste Vorberei- tung: Dr. Viktor Molnár röntgt die Affenschädel 22 · JAMBO! · Herbst 2023 Hilfe aus dem Landesmuseum: Ein Vergleichs-Gorillaschädel von 1914 auf Untersuchungen und mal eine Spritze vorbereitet, aber für größere medizinische Eingriffe müssen wir ein Tier in Narkose legen“, so Molnár. Um eine Narkose möglichst kurz zu halten, recherchiert das Zoo-Team im Vorfeld jedes Mal ausführlich, bespricht sich mit Kolleginnen und Kollegen aus an- deren Zoos und zieht bei Menschen- affen auch Experten aus der Human- medizin zu Rate. Im Falle von Anandi stand das OP-Team in Kürze bereit: Oberarzt Michael Brackhahn aus dem Kinder- und Jugendkrankenhaus Auf der Bult sagte für die Anästhesie zu, Zahn-Experte Dr. Benjamin Metje aus der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover würde operieren. fen aus der Museums-Sammlung der Abteilung Naturkunde gut verpackt in transportsicheren Kisten in die Tierklinik des Zoos. Gemeinsam mit der Kuratorin röntgte Viktor Molnár die unterschiedlich großen Schädel. „Wir wollten zum einen die Lage der Zähne und Tiefe der Wurzelkanä- le bestimmen“, berichtet der Zoo- Veterinär, „zum anderen wollten wir herausfinden, wie wir den Kopf von Anandi später auf der Röntgenplatte positionieren müssten, um das aus- sagekräftigste Bild zu bekommen.“ 23 Röntgenaufnahmen später stand fest, dass Anandi einen Teil des rechten Eckzahns verloren hatte.

KÖSTLICH FESTLICH DAS HOFLOKAL VERWÖHNT IM WINTER MIT BESONDEREN ANGEBOTEN Wenn die Tage kürzer werden und die Temperaturen sinken, wird es im Hoflokal mit dem flackernden Feuer im offenen Kamin umso gemütlicher! Wie die Jahreszeiten, ist auch die Speisekarte des Hoflokals im ständi- gen Wandel und passt sich dem An- gebot der Felder und Äcker an. Das engagierte Team überrascht seine Gäste mit saisonalen und regionalen Zutaten und der richtigen Portion Zeit- geist. Im Herbst zum Beispiel wärmen Kürbissuppe mit einem Schuss Kürbis- kernöl und selbstgemache Nudeln mit Pflaumen-Thymian-Pesto oder Wald- pilzrahmsoße. Für die Feiertage im Winter empfiehlt Küchen-Chef Fabian Bückner die köst- liche Weihnachtsgans oder Bauernen- te aus der Hoflokal-Küche – übrigens auch „to go“: „Wir bereiten alles zu, dann kann das festliches Winterme- nü abgehholt werden, um es in Ruhe zuhause gemeinsam mit Freunden oder der Familie zu genießen“, erklärt Bückner den Hoflokal-Service für die oft hektische Vorweihnachtszeit. Und wer auf der Suche nach einem hochprozentigen Weihnachtsgeschenk ist, wird im Hofladen des Restaurants fündig: „Hier gibt es den Hoflokal- Gin“, so Bückner, „eine Geschmacks- komposition aus Zitrusfrüchten, Lavendel, Rosmarin, einem Hauch von Rosenblüten, Wacholder und weiteren Überraschungen.“ Übrigens: Der Besuch des Hoflokals ist auch tagsüber ohne Zoo-Eintritt möglich! Der Eingang liegt direkt am Zooparkplatz. Es empfiehlt sich, recht- zeitig einen Tisch zu buchen. Weitere Informationen auf hoflokal.de KULTIGE WINTERSAUSE WEIHNACHTSFEIER MIT EISSTOCKSCHIESSEN Eisstockschießen im Erlebnis-Zoo ist die kultige Wintersause, ideal für lustige, aktive Weihnachtsfeiern. Am 17. November geht es los, die Bahnen können im Online-Shop des Zoos gebucht werden. Fordern Sie Ihre Freunde oder Kollegen zu einer spannenden Partie auf dem Kunsteis heraus! Schieben Sie Ihre Rivalen gekonnt von der Bahn und gewinnen Sie durch geschickt platzierte Eisstöcke eine Runde nach der anderen. Alle Rivalität ist vergessen, wenn neben der Eisbahn heißer Apfelwein und alkoholfreier Apfelpunsch ausgeschenkt werden – denn das Nachfüllen ist un begrenzt. Wem das nicht genügt, kann die optio- nal erhältliche, erweiterte Getränkepauschale mit Bierspezialitäten von Einbecker und alkoholfreien Softdrinks dazubuchen. Die Pauschale umfasst eine Stunde Eisstockschießen für bis zu 12 Personen. Weitere Informationen auf shop.erlebnis-zoo.de Heißer Tipp: Richtig schön warm wird allen mit der Gulasch- oder Kürbissuppe, die Sie frisch zubereitet aus dem Hoflokal für bis zu 12 Personen dazubuchen können. 24 · JAMBO! · Herbst 2023

ARTENSCHUTZ IN LUFTIGER HÖHE SPEZIAL-KÄSTEN IM ZOO BIETEN UNTERSCHLUPF FÜR DIE BEDROHTEN FLEDERMÄUSE Spontane Assoziationen zur Fle- dermaus? Vampir. Dracula. Batman. Kaum ein Tier ist so mit Mythen be- legt wie die kleine fliegende Nacht- gestalt. Nicht bekannt dagegen ist die wichtige Rolle, die Fledermäuse als Schlüsselart in ihren Ökosyste- men spielen – und dass sie unter akuter Wohnungsnot leiden. Mit vier Spezial-Kästen bietet der Erlebnis-Zoo den bedrohten Fledertieren jetzt einen neuen Unterschlupf. „Fledermäuse bestäuben verschiede- ne Pflanzen und verbreiten Samen, sie fressen Insekten, helfen also dabei, die Populationen von Stechmücken, landwirtschaftlichen Schädlingen und Waldschädlingen zu kontrollieren“, erklärt Zoo-Artenschutzreferentin Dr. Marlis Dumke die wichtige Aufgabe der Tiere. „Als Schlüsselart beeinflus- sen sie die Zusammensetzung von In- sektenpopulationen und Pflanzenge- meinschaften in ihren Ökosystemen.“ Doch bereits acht der 19 heimischen Fledermausarten in Niedersachsen sind bedroht. Immer mehr Lebens- ARTENSCHUTZ VOR ORT MIT-MACH-TIPP! Das sollten Sie beachten, wenn Sie selber einen Fledermaus-Kasten bei sich installieren möchten: Hänghöhe ca. 3 – 5 Meter wind- und regengeschützter Standort möglichst fern von künstlichen Lichtquellen verwenden Sie witterungsbeständige Kästen aus unbehandeltem Holz oder Holzbeton achten Sie auf eine freie Einflugschneise ohne störende Äste Wohnungsnot: Fledermäuse wie das Braune Langohr brauchen dringend Unterschlupf raumstrukturen – Höhlen, Stollen, Totholz – gehen verloren, die den Fle- dermäusen als Quartiere dienen. Die Tiere werden durch Bauarbeiten im Winterschlaf gestört, durch Baumfäl- lungen im Sommer gefährdet, kollidie- ren mit Windkraftanlagen und verlie- ren ihre Nahrungsgrundlage durch das zunehmende Insektensterben. „Aber wir können den Fledermäusen helfen, indem wir ihnen neue Unter- künfte schaffen“, so Dr. Marlis Dum- ke. Mit Benjeshecke, Steinpyramide, Insektenhotel, Frühblüherbeet und Co. hat der Erlebnis-Zoo bereits viel- fältige Naturelemente und Strukturen geschaffen, die heimischen Insekten, Vögeln, Amphibien und Kleinsäugern Lebensraum bieten. Jetzt bekommen die Fledermäuse im Zoo neue Rück- zugsplätze. „Wer Fledermäusen helfen will, soll- te hoch hinaus“, schmunzelt Marlis Dumke und klettert gemeinsam mit dem Leiter der Zoo-Gärtnerei, Marvin Behrens, auf die Hubarbeitsbühne. Denn in 3 – 5 m Höhe fühlen sich vie- le der Fledertiere am wohlsten. Die Spezialkästen: Marvin Behrens und Marlis Dumke mit neuer Heimat für die Fledermäuse 26 · JAMBO! · Herbst 2023 1) Quelle: Fledermäuse | Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz

NEUE FOLGEN SEELÖWE & CO. Das TV-Team ist dabei, wenn sich die Zoo-Docs um ihre tierischen Patienten kümmern: Ein Pinguin hat einen ver- hornten Schnabel, ein Erdmännchen eine hartnäckige Wunde am Kopf, eine Addax-Antilope einen Riss im Horn und ein Löwenkind ein gebrochenes Bein. Große Sorgen macht auch See- bär Roger, der einfach nicht mehr fres- sen mag (siehe Seite 16 – 17). Ein halbes Jahr lang wurde dokumen- tiert, wie die Tiere im Erlebnis-Zoo liebevoll betreut, Futter geschnit- ten und Ställe gereinigt werden, wie erfinderisch die Tierpflegenden bei der Beschäftigung ihrer Schützlinge sind, was Handwerker, Gärtner und Techniker alles an ihrem tierischen Arbeitsplatz erleben! Schaffen es die neuen Azubis, zentnerweise Sand in Schubkarren auf den Höhenzug bei den Eisbären zu bringen und sämtli- che Fische aus dem Flusspferdbecken per Hand zu fangen? Wie finden die Elefanten ihr neues Baderitual und den „Fummelkasten“, bei dem es auf das richtige Rüsselgeschick ankommt? Unbedingt einschalten! Alle Geschich- ten sind wieder spannend, berührend, lustig und hochinteressant. Neue Einblicke: Tor zur Wüstenanlage Frisch eingezogen: Aras im Zoologicum Ausflug zum Futter-Magazin: Mit dem Exmoor- pony zur LKW-Waage AB DEM 6. DEZEMBER UM 17:10 UHR IM NDR FERNSEHEN Die Faultiere ziehen ins Zoologicum, die Ursons erobern ihr neues Reich in Yukon Bay, am Sambesi kommt eine neue Gefährtin für Spitzmaulnashorn Kito an: Zu sehen ab dem 6. Dezember in 13 neuen Folgen der beliebten Zoo- Serie „Seelöwe & Co. Tierisch beliebt“ im NDR Fernsehen! Von März bis Oktober war das Team der Produktionsfirma Doclights aus Hamburg im Auftrag des NDR im Erlebnis-Zoo unterwegs und hat den Zoo-Alltag vor und hinter den Kulissen begleitet. In den neuen Folgen lernen sich die Eisbären Vera und Sprinter kennen, während Jung-Eisbärin Nana auf die Abreise in den Tiergarten Nürn- berg vorbereitet wird. Die Zoo-Gärtner kommen den Erdmännchen ganz nah, als sie den Grabschutz in der Anlage ausbessern, die IT-Experten bekom- men es mit Kängurus zu tun und das Team Holzbau erfindet Kletterplätze für Faultiere. JAMBO! INFO Die Folgen der letzten Staffel „Seelöwe & Co. Tierisch beliebt“ sind noch in der NDR-Mediathek zu sehen! 28 · JAMBO! · Herbst 2023 Tierisch schwer: Neuer Schaukel-Kronleuchter für die Hulman-Languren

IRGENDWIE ANDERS DAS DRITTE WOMBAT- JUNGTIER GIBT RÄTSEL AUF Irgendetwas ist anders. Die Lage, die Laute. Im Gegensatz zu den Vorgän- gern Cooper und Cody, liegt das dritte Jungtier der Tasmanischen Nacktna- senwombats ganz hinten in den Beu- tel von Mutter Maya gekuschelt und meckert lautstark, wenn die Tierpfle- ger vorsichtig den Beutel anstupsen. Irgendwie ist das Kleine – anders. „Cooper und Cody lagen immer nahe der Beutelöffnung. Wenn sie sich um- drehten, konnten wir das Geschlecht deutlich erken- nen“, erzählt Tierpfleger Dirk Brömer. „Das neue Jungtier konnten wir an- fangs nur fühlen, wenn wir den Beutel von unten betastet haben.“ Laut wur- den die männlichen Jungtiere eigent- Wussten Sie schon? Tasmanische Nacktnasen- wombats sind die kleinere Unterart der Nacktnasen- wombats. Maya und Kelly sind die einzigen Vertreter ihrer Unterart in ganz Deutschland. Gesichtet: Jungtier Nr. 3 Mag Menschen: Maya mit Babybeule lich nie – im Gegensatz zu Nummer 3. „Da ist ein ordentliches Gemecker in den Tiefen des Beutels.“ Und auch Mutter Maya verhält sich ir- gendwie – anders. Zwar verbringt sie die Nächte gewohnt entspannt in ihrer selbstgegrabenen Höhle auf der Au- ßenanlage. Aber wenn sie rauskommt, lässt sie ihren Napf mit den heißge- liebten Süßkartoffeln links liegen und marschiert direkt zu den Tierpflegern, um sich durchkraulen zu lassen. „Maya war immer schon zutraulich, aber so verkrault haben wir sie noch nicht er- lebt“, meint Dirk Brömer. Und krault man die Mutter, keckert es aus dem Beutel. „Wir sind schon sehr gespannt, was da irgendwann rauskrabbelt“, schmunzelt der Tierpfleger. Bei der Geburt ist ein Wombat-Jung- tier nur etwa so groß wie ein Gum- mibärchen. Nach 22 Tagen Tragzeit klettert der noch winzige Nachwuchs nackt und blind entlang einer Spei- chelspur in den Beutel der Mutter und saugt sich an einer Zitze fest. Danach verbringt das Jungtier noch etwa sechs bis sieben Monate im Beutel. Normalerweise lassen sich Hinweise auf den Nachwuchs erst nach einigen Monaten erkennen, wenn der Beutel immer größer wird und irgendwann auch Bewegungen im Inneren zu se- hen sind. Bei der zutraulichen Maya konnten die Tierpfleger das Wachs- tum des Winzlings schon früh ertas- ten. Welches Geschlecht das Jungtier hat, ist jedoch noch nicht klar. Denn bislang hat das Kleine – im Gegensatz zu seinen Brüdern – nur das Gesicht aus dem Beutel gestreckt. Aber das war, wie schon bei Cody und Cooper, einfach wombatisch! 30 · JAMBO! · Herbst 2023 Treffen am Trog: Kelly und Maya

FÜR KLEINE RATEFÜCHSE Kniffelig und knuffig und nur für euch! 1. PARTNERSUCHE Hornraben leben meist ihr Leben lang mit nur einem Partner zusammen. Bring die Paare zusam- men: Verbinde die Vögel der gleichen Farbe mit- einander, aber ohne dass sich die Linien kreuzen! Beispiel leicht mittel schwer 2. WIESELFLINK 3. WER IST WER? Halloween steht vor der Tür und auch unsere Löwenkinder haben sich verkleidet. Finde heraus, wer unter welchem Kostüm steckt und wer damit erschreckt werden soll: 1 Alani steht links neben dem Löwenkind, das dem Tierpfleger Angst einjagen möchte. 2 Papa Löwe wird vom Kürbiskopf erschreckt. 3 Pirat Tayo will seiner Mama das Fürchten lehren. 4 Zuri hat sich als Geist verkleidet. Neben Insekten und Eidechsen gehören auch Schlangen zur Nahrung der Hornraben. Um sie zu erbeuten, müssen die Vögel äußerst flink sein. Löse die Rechenschlange und finde heraus, wie schnell Hornraben laufen können. +5 -9 8 • 7 Start +4 -6 : 2 • 3 = LÖSUNG: Hornraben können bis zu km/h schnell laufen. 32 · JAMBO! · Herbst 2023 Name: erschreckt: Name: erschreckt: Name: erschreckt:

KURZ NOTIERT TIERISCH GUT DURCHS JAHR Wunderschöner Zoo-Kalender ab jetzt im Zoo-Shop erhältlich Schau mir in die Augen! Im neuen Zookalender blicken Tiger, Wolf, Pin- guin, Dikdik und Co. Sie direkt an. Zwölf wunder- schöne Bilder der Zoo- tiere im DIN A3-Format mit großem Kalendari- um und Platz für Notizen (14,90 €) oder als prak- tischer Familienplaner mit fünf Spalten für alle Termine (9,90 €) begleiten Sie durch das Jahr 2024. Vom Verkaufspreis geht ein Euro an den Artenschutz! Die neuen Zoo- Kalender sind in unserem Zoo-Shop erhältlich. HALLOWEEN-TOUR Dem Schauer den Schrecken nehmen Vom 27. – 31. Oktober bietet der Zoo eine ganz besonde- re Halloween-Tour durch den Zoo an. Plötzlich ist da ein leuchtendes Augenpaar. Und ist da im Dunkeln nicht gerade etwas vorbeigehuscht? Doch, doch, da krabbelt irgendet- was! Was ist dran an der Mär vom bösen Wolf? Sind die Tiere, die bei uns eine Gänsehaut auslösen, wirklich so schrecklich oder doch vielleicht nur schaurig schön? Bei dieser Halloween-Tour wird dem Schauer auf spannend- informative Weise der Schrecken genommen. Wer möchte, kann natürlich auch verkleidet teilnehmen. Viel Spaß bei der etwas anderen Gruseltour! Weitere Infos und Buchung auf shop.erlebnis-zoo.de IMPRESSUM HERAUSGEBER: Zoo Hannover gGmbH Redaktion JAMBO! Adenauerallee 3 30175 Hannover Tel.: 0511 / 9 36 77 - 0 Fax: 0511 / 9 36 77 - 995 jambo@erlebnis-zoo.de www.erlebnis-zoo.de V.i.S.d.P.: Jennifer Schneider Redaktion: Dr. Marlis Dumke, Dr. Simone Hagenmeyer, Yvonne Riedelt Anzeigenleitung: Jana Rupprecht Gestaltung: Andreas Weiß, Kristina Haase (Kinderseite) Druck: Bonifatius GmbH Druck - Buch - Verlag, Karl-Schurz-Straße 26, 33100 Paderborn Fotos: Adobe Stock, Martin Bargiel, Christmas Garden, Harald Gaedecke, Lars Gerhardts, GOP Varieté-Theater, Marianne Laws, Oliver Lehne, Anne Nossack, Thomas Riebling, Christian Wyrwa, Zoo Hannover gGmbH Für unverlangt eingesandtes und nicht mit einem Urheberrecht gekennzeichnetes Bild- und Text- material haftet die Redaktion nicht. Titelfoto: Ria Trouw Auflösung „Partnersuche“: CHRISTMAS GARDEN HANNOVER JAMBO! verlost 3x4 Karten für das Winterhighlight Der Christmas Garden Hannover bringt den Erlebnis-Zoo vom 17. November 2023 bis 07. Januar 2024 allabendlich von 17:00 – 22:00 Uhr zum Leuchten und lädt zu einem ganz besonderen Spaziergang durch die illuminierten Zoowelten. Nach Zooschluss verwandelt sich der Erlebnis-Zoo in eine leuchtende Landschaft mit atemberaubenden Lichtspielen, beeindruckend inszenierter Flora und Fauna und fantasievollen Leuchtfiguren. Über 30 aufwendige Lichtinstallationen wer- den dank Millionen von Lichtpunkten und musikalischer Untermalung für ganz besondere winterliche Momente für die ganze Familie sorgen. JAMBO! verlost 3x4 Tickets für einen Spaziergang durch den Christmas Garden. Wer gewinnen möchte, beantworte bitte folgende Frage: Wie viele Lichtinstalla- tionen bringen den Zoo beim Christmas Garden zum Leuchten? Schicken Sie die Antwort bitte per Post an Zoo Hannover gGmbH, JAMBO! Redaktion, Adenauer- allee 3, 30175 Hannover oder per E-Mail an jambo@erlebnis-zoo.de. Teilnahme ab 18 Jahren. Einsendeschluss ist der 10. November 2023. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. www.blauer-engel.de/uz195 · ressourcenschonend und umweltfreundlich hergestellt · emissionsarm gedruckt · überwiegend aus Altpapier RG4 Widerrufshinweis: Sie können der Zusendung der „JAMBO!“ bzw. anderer postalischer Informationen der Zoo Hannover gGmbH jederzeit widersprechen, entweder mit formlosem Schreiben an Zoo Hannover gGmbH, Adenauerallee 3, 30175 Hannover, per E-Mail unter jambo@erlebnis-zoo.de oder telefonisch unter 0511 / 9 36 77 - 0. 34 · JAMBO! · Herbst 2023